Im Interview

Neldel: Aus Wanderhure wird Minister-Gattin

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Die Schauspielerin zieht ihre Schlüsse aus der Wanderhuren-Trilogie.

Bei einem Poloturnier wurde die Zahnarzthelferin 1996 von einer Casting-Agentin für die RTL-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" entdeckt. Seither machte Alexandra Neldel (36) auf Bildschirm ("Buschpiloten küsst man nicht") und Leinwand ("Lammbock") mit oft sehr selbstständigen, willensstarken Rollenfiguren Karriere. Zu den wohl spektakulärsten Ereignissen in Neldels Laufbahn gerieten die Filme über die "Wanderhure" im Oktober 2010 und Februar 2012. Zur Ausstrahlung des dritten und letzten Teils der süffigen Bestseller-Inszenierungen, "Das Vermächtnis der Wanderhure" zog Neldel im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa ihr Resümee.

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Hier das Interview

dpa: Drei Teile "Wanderhure", von denen die beiden ersten schon gesendet und extreme Publikumsknüller wurden - der dritte ist nun abgedreht. Wie fühlt sich das an?

Neldel: "Ich hab' mir "Das Vermächtnis der Wanderhure" noch nicht angesehen. Es ist ganz komisch, weil es ein Abschluss ist. Ich glaube, ich gucke ihn mir mit ein paar Leuten aus dem Team an - oder vielleicht gibt es ja irgendwo eine kleine Preview, zu der ich gehen kann."

dpa:Das klingt ja fast, als ob Sie diese Heldin üppig-populärer Mittelalter-Machenschaften als Rolle Ihres Lebens empfinden.

Neldel:
"Ich hoffe nicht, denn ich hoffe ja, dass ich noch ein paar Filme drehen darf. Aber natürlich war es eine lange Zeit - Dreharbeiten für drei Teile mit jeweils 120 Minuten. Und wann hat man so eine Rolle, mit der man so viel erleben und durchleben darf? Nicht oft. Am Ende meines Lebens kann ich vielleicht entscheiden. Aber es ist sowieso die Frage, ob es so etwas wie "die Rolle des Lebens" überhaupt gibt. Für jeden Zeitpunkt ist der jeweilige Film genau richtig - es hat schon immer seinen Sinn."

dpa: Welche besonderen Erlebnisse boten Ihnen denn die Dreharbeiten?

Neldel:
"Wir waren vor allem in Prag in den Barrandov-Studios. Das Tatarenlager dort zum Beispiel sah beeindruckend toll aus. Und wenn man dann noch die "Tataren" am Set hatte, also die Komparsen aus Tschechien und aus der Mongolei, die erst einmal in Jeans und Turnschuhen aus dem Bus stiegen - das war schon großartig. Spannend fand ich auch das Adlertraining. Es gab einen großen, einen kleinen und einen mittleren Adler - der mittlere wurde es dann. Was mir allerdings immer ein bisschen unangenehm war: Die haben ihn angefüttert, damit er kommt und dafür Kükenköpfe verwendet. Sein Besitzer zog sie aus einem Beutel und hat sie auf meinen Arm gelegt. Das war ein sehr komisches Gefühl. Dabei hatte ich keine Angst vor den Tieren, aber Respekt - in die Augen schauen mochte ich ihnen trotzdem nie."

dpa: Ihre nächste Rolle sieht ja ganz anders aus - Sie verkörpern Stephanie zu Guttenberg in der Nico-Hofmann-Produktion "Der Minister".
Neldel: "Der Film ist gerade abgedreht. Die Ausstrahlung ist für nächstes Frühjahr in Sat.1 geplant. Ich spiele Viktoria von und zu Donnersberg - eine starke Frau hinter einem starken Mann. Es ist eine Satire, die ein bisschen die Politik aufs Korn nimmt - eine Geschichte über Politiker und das ganze Drumherum."

   (Das Gespräch führte Ulrike Cordes/dpa)

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