Streit um Dancing Star und Ex-Porno-Actrice beschäftigt nun auch die Politik.
Die Aufregung um Dolly Buster zieht immer weitere Kreise. Dagegen war der Eklat um den Männertanz von Alfons Haider ein Klacks. Nachdem gestern Airliner Niki Lauda im ÖSTERREICH-Interview
seinem Unmut über das Engagement von Dolly Buster bei Dancing Stars Luft machte, geht nun ein hochrangiger Politiker auf die Barrikaden.
Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler stärkt Lauda den Rücken.
Im ÖSTERREICH-Interview übt er heftige Kritik daran, den Ex-Porno-Star Buster aufs Tanzparkett zu schicken. „Der dreifache Weltmeister und Airliner Niki Lauda hat mit seiner Kritik vollkommen recht“, betont Dörfler. Es sei einfach nur jämmerlich, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk glaube, damit Quote machen zu müssen, einen Ex-Porno-Star als Lockvogel einzusetzen. „Tiefer geht’s nicht mehr“, sagt er. Sein Appell: Buster darf kein Covergirl für den ORF sein.
Für Dörfler hat der ORF damit eine Grenze überschritten: „Vielleicht kommt der ORF auch noch auf die Idee, die ZiB 3 oben ohne zu senden“, empört er sich.
Dörfler: Dolly Buster darf kein Covergirl für ORF sein
ÖSTERREICH: Herr Landeshauptmann Dörfler, warum nimmt sich ein Politiker plötzlich der Dancing Stars an?
Gerhard Dörfler: Weil ein Politiker auch die Verantwortung hat, dass öffentlich-rechtliches TV nicht jeden Blödsinn der Privatsender kopieren oder überbieten muss.
ÖSTERREICH: Mit Dolly Buster hat der ORF Ihrer Meinung nach eine Grenze überschritten?
Dörfler: Es gibt Grenzen des guten Geschmacks, die ein ORF nicht übertreten darf. Ich meine, die Politik kann nicht jede Verirrung und jede Dummheit des ORF zur Kenntnis nehmen. Wenn eine Porno-Dame zum Covergirl des ORF wird, dann ist die Sendung schon längst überflüssig. Und wenn der ORF keine Stars findet, dann kann ich das Wort Dancing nicht mit Stars verbinden. Wenn Porno-Starletts zu Stars werden, wird’s zäh.
ÖSTERREICH: Was fordern Sie nun vom ORF?
Dörfler: Dass der Vertrag von Dolly Buster offengelegt wird. Ich nehme an, dass Dolly Buster eine satte Gage bezahlt bekommt. Aber ich bin mir sicher, dass Gebühren-Zahler für einen Ex-Porno-Star kein Geld ausgeben wollen. Zu dieser Entwicklung sage ich: „Stopp“. Wenn wir alles immer nur zur Kenntnis nehmen, wird die „ZiB 3“ irgendwann vielleicht oben ohne moderiert …
ÖSTERREICH: Kathi Zechner hat die Niki-Lauda-Kritik an Dolly Buster als „Topfen“ bezeichnet.
Dörfler: Wenn die Frau Zechner Topfen produziert, dann soll sie auch dazu stehen. Ich frage mich, wie die Frau Zechner ihren Söhnen erklärt, wer Dolly Buster ist.
Interview: I. Metzger