190 Muslime traten in Streik, als sie nicht oft genug beten durften.Sie wurden entlassen.
Die Entlassung von 190 muslimischen Arbeitern einer US-Firma sorgt derzeit für Aufregung. Wie die "Denver Post" berichtet, waren die Kündigungen Folge eines Streits um Gebetspausen. Bei der Fleischfabrik Cargill aus dem US-Bundesstaat Colorado arbeiten rund 600 Muslime aus Somalia.
Streik trotz Warnung
Die Arbeiter hatten ihrer Meinung nach ihre Arbeit nicht häufig genug unterbrechen dürfen, um beten zu können und traten deshalb in den Streik. Der Arbeitgeber reagierte darauf mit einer Warnung. Wer länger als drei Tage fehle, werde umgehend gekündigt. Als der Streik daraufhin dennoch weitergeführt wurde, folgten der Drohung Taten. Einen Tag vor Weihnachten wurden 190 Mitarbeiter gekündigt.
Die Kündigungen sorgen nun in den USA für eine Welle der Empörung. Jaylani Hussein von der Organisation "Council on American-Islamic Relations" reagierte entsetzt: "Für die Betroffenen ist es schlimmer, ein Gebet zu verpassen als ihren Job zu verlieren. Das wäre, als würden sie Gottes Segen verlieren".
Unternehmen rechtfertigt sich
Cargill rechtfertigt sich aber, man habe zur keiner Zeit Menschen am Gebet gehindert. Seit 2009 biete man sogar einen eigenen Gebetsraum an. Es sei allerdings nicht möglich, dass größere Gruppen von mehreren Hundert Arbeitern gleichzeitig die Arbeit liegen lassen, um beten zu gehen. Die Produktion würde dann nicht mehr fortgesetzt werden können.