Sogar Weltstar Tom Cruise hat sich auf den Weg nach Sirince gemacht.
Für den 21. Dezember hat ein alter Maya-Kalender angeblich das Ende der Welt vorausgesagt. Aber scheinbar werden einige Orte verschont: Nicht nur der "Magische Berg" von Bugarach, sondern auch die türkische Kleinstadt Sirince. Der Tourismus in diesen Orten boomt.
Seine plötzliche Attraktivität hat Sirince der Annahme einiger New-Age-Gruppen zu verdanken, dass der Ort über eine "spezielle Energie" verfügt, der selbst der Weltuntergang nichts anhaben kann. Sirince gilt als Geburtsort der griechischen Göttin Artemis und als Platz, an dem Maria, die Mutter Jesu, nach ihrem Tod in den Himmel auffuhr.
Hollywood-Prominenz
Als wäre der Ansturm tausender Normalsterblicher noch nicht genug, verbreitete sich in den vergangenen Tagen auch noch das Gerücht, der Hollywood-Star und Scientology-Anhänger Tom Cruise habe sich in dem Städtchen angesagt, um dem Weltuntergang zu entgehen. Die Nachricht verlieh dem Sirince-Fieber einen zusätzlichen Schub. In türkischen Zeitungen werden inzwischen Besuchermassen von bis zu 60.000 Menschen genannt, die über den Ort hereinbrechen werden - das wäre tatsächlich der Weltuntergang für Sirince.
Cruise ist nicht allein, wollen türkische Medien erfahren haben. Namen wie Jennifer Lopez und Brad Pitt werden ebenfalls genannt. Auf einem nahen Flughafen sei eigens ein Hubschrauberlandeplatz für die erlauchten Gäste renoviert worden. Einige türkische Prominente haben der Presse zufolge ebenfalls ihre plötzliche Liebe zu Sirince im Winter entdeckt.
Die Chancen, dass die Welt tatsächlich untergeht, stehen dennoch relativ schlecht. Immerhin steht am 21. Dezember 2012 nicht der erste vorhergesagte Weltuntergang an:
So oft sollte die Welt schon untergehen
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Hippolyt von Rom, ein Kirchenlehrer und Gegenpapst, sagte das Ende der Welt für das Jahr 500 voraus. Seine einfache Erklärung: Die Welt wurde 5500 vor Christus erschaffen und würde nach 6000 Jahren untergehen.Hippolytus starb im Jahr 235. Später wurde er trotz falscher Prophezeiung Heiliggesprochen.
Mehrere andere christliche Propheten waren ebenfalls Anhänger der Theorie, dass die Welt nach 6000 Jahren untergehen würde. Allerdings errechneten sie das Entstehungsdatum der Welt mit 5200 v. Chr. Aber auch 800 nach Christus ging die Welt nicht unter.
Der Mönch Abbo von Fleury glaubte an die tausend Jahre der Erde, die in der Johannes-Offenbarung erwähnt wurden. Aber auch nach 979 existiert die Erde weiter.
Johannes der Täufer sagte der Erde in seiner Offenbarung ein Ende nach 1000 Jahren voraus. Zwar ein bekannter Name, aber dennoch falsch.
Papst Sylvester II., der eigentlich Gerbert von Aurillac hieß, glaubte, dass die Erde zum Jahreswechsel 999 auf 1000 untergehen würde. Auch dieses Datum stimmte nicht, was verwundert, denn immerhin hieß es, dass Sylvester mit dem Teufel im Bunde steckte.
Radolf Glaber, ein Mönch aus dem Burgund, berechnete die 1000 Jahre nach der Geburt Christi, aber auch 1033 ging die Erde nicht unter.
Der spanische Astronom Johannes von Toledo sagte das Ende der Welt für 1186 voraus, weil sich in diesem Jahr alle Planeten im Sternzeichen der Waage befinden sollten. Die Panik war in ganz Europa groß: Bunker wurden gebaut, Paläste zugemauert. Erst als das jüngste Gericht in de ersten Monaten 1187 nicht eintrat, beruhigte man sich wieder.
Die böhmischen Taboriten hatten rund 4.000 Mitglieder. Dieser radikale Flügel der Hussiten glaubte, dass Jesus 1420 wieder auf die Erde zurückkehren und damit die Apokalypse einleiten würde.
Weil ihm die Sitten zu sehr verfielen, predigte Girolamo Savonarola, dass die Welt im Jahr 1500 untergehen würde. Weil die damalige Obrigkeit nichts von einem Weltuntergang hören wollte, wurde Savonarola 1498 in Florenz hingerichtet.
Reformator Martin Luther sagte insgesamt drei Mal das Ende der Welt voraus. 1532, 1538 und 1541 sollte die Apokalypse stattfinden - ein dreimaliger Irrtum.
1666 stand wieder mal das Ende der Welt an, denn 1666 ist die Summe der Zahl der Apokalypse (1000) und der Zahl des Tieres (666). Ein Anhänger dieser These war unter anderem Christoph Kolumbus, falsch war sie dennoch.
Das Buch Daniel enthielt nach Meinung zahlreicher Theologen einen sehr genauen Zeitpunkt der Apokalypse: Um Mitternacht zwischen dem 21. und 22. März 1843 sollte es soweit sein.
US-Baptitstenprediger William Miller sagte den Untergang für 1844 voraus. Als er nicht eintritt, hielt er seine Jünger mit dem Beginn der "Reinigung durch Christus" bei der Stange.
Charles Taze Russel, der Gründer der Zeugen Jehovas, glaubte zwei Mal das Datum des Weltuntergangs zu kennen: 1874 und 1914.
Auch bei den Mormonen gab es ein Datum für die Apokalypse: 14. Februar 1835, glaubte deren Gründer Joseph Smith.
Im Mai 1910 sollte der Halleysche Komet zum 27. Mal seit seiner ersten Entdeckung den Weg der Erde kreuzen. Die Welt ging dennoch nicht unter.
Massenmörder Charles Manson ernannte die Beatles zu den Engeln der Apokalypse. Im Gefängnis musste er mitansehen, wie die Welt weiterbestand.
Die Anhänger von Prediger Bill Maupin trafen sich am 30. Juni 1981 alle auf einem Hügel um in den Himmel aufzufahren und so vor dem drohenden Weltuntergang gerettet zu werden. Die meisten davon sind immer noch da.
Das Trinitiy Broadcasting Network, ein christlicher TV-Sender, brachte in der Nacht vom 11. auf den 11. September 1988 lauter Weltuntergangs-Sondersendungen, aber auch diese Mühe war umsonst.
Die Sonnentempler glaubten an einen Weltuntergang im Jahre 1994. Als Ausweg wählten sie einen Massenselbstmord.
Nostradamus war sich sicher, dass im Juli 1999 die Welt untergeht. Nicht mal Nostradamus kann immer richtig liegen.
Auch Modedesigner Paco Rabanne hatte eine Ahnung, wann die Welt untergeht: Am 8. August 1999 hätte es soweit sein soll. Das war wohl nix...
Sir Isaac Newton, einer der klügsten Köpfe der Menschheit, glaubte, dass die Welt 1999 untergeht.