Nach Massenverhaftungen

Kerry droht: NATO-Mitgliedschaft der Türkei in Gefahr

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Die Massenverhaftungen Erdogans nach dem Putschversuch stoßen dem US-Außenminister sauer auf.

Laut "Washinton Post" hat US-Außenminister Kerry die Türkei davor gewarnt, dass die Nato-Mitgliedschaft aufgrund der Massen-Entlassungen im Beamtenapparat in Gefahr stehen könnte.

Streit um Gülen

Das Verhältnis zwischen den beiden NATO-Mitgliedern USA und Türkei ist ohnehin angekratzt. Seit dem gescheiterten Putschversuch sucht Erdogan fieberhaft nach den Drahtziehern. Der türkische präsident vermutet seinen Erzfeind Fethullah Gülen. Der befindet sich derzeit im Exil in den USA. Die Türkei dränge laut Informationen auf eine Auslieferung Gülens.

Bisher sei kein Antrag der Türkei an die USA zur Auslieferung von Fethullah Gülen eingetroffen, erklärte der amerikanische Außenminister John Kerry Montag beim EU-Außenrat in Brüssel. Er fordere Ankara auch auf, "was immer sie uns da vorlegen werden, dass sie Beweise vorlegen, nicht nur Behauptungen".

Kerry: Für Auslieferung brauchen wir Beweise

Diese Beweise müssten "echte Belege sein, die den Prüfnormen standhalten müssen, die es in vielen Ländern gibt". Er habe kein Interesse, "dem im Weg zu stehen, dass wir den Auslieferungsantrag mit der Türkei ordnungsgemäß erfüllen. Aber bisher hat es noch keinen offiziellen Antrag gegeben und keine entsprechenden Beweise", so Kerry.

Generell sagte der US-Außenminister zur Lage in der Türkei nach dem gescheiterten Militärputsch, die "NATO wird ganz genau achten, was passiert. Ich hoffe, dass die Türkei das einhält, was sie immer wieder als Rückgrat des Landes angibt". Er habe drei Mal mit dem türkischen Außenminister gesprochen und "er hat ganz und voll die Absicht, die demokratischen Prozesse einzuhalten und die Rechtsstaatlichkeit."

Nun seien "sehr viele Menschen sehr schnell verhaftet worden. Es ist klar, dass wir in den kommenden Tagen die Situation aufmerksam verfolgen".
 

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