Noch bis zu 200.000 Zivilisten in belagerter Altstadt
Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) bereitet sich in ihrer letzten großen Hochburg im Irak offenbar auf die entscheidende Schlacht vor. In Mosul (Mossul) bezogen Dutzende Kämpfer Stellung rund um die Al-Nuri-Moschee, wie Anrainer am Mittwoch berichteten.
Die Moschee hat einen hohen Symbolwert für die Extremisten, weil ihr Anführer Abu Bakr al-Bagdadi dort im Juli 2014 ein Kalifat ausrief, ein streng islamisches Reich im Irak und in Syrien.
Mit US-Unterstützung aus der Luft haben irakische Einheiten im Jänner den Ostteil Mossuls zurückerobert. Auch Teile des Westens befinden sich unter ihrer Kontrolle. Seit einiger Zeit konzentrieren sich die Gefechte auf die Gassen der Altstadt, wo sich auch die Moschee befindet. Nach Angaben der Vereinten Nationen befinden sich noch bis zu 200.000 Zivilisten im IS-Gebiet - ohne genügend Trinkwasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung.
Sollte die Stadt wieder komplett an die irakischen Truppen zurückfallen, wäre das faktisch das Ende des Kalifats im Irak. Im benachbarten Syrien steht derzeit Raqqa im Zentrum der Kämpfe. Raqqa gilt als Hauptstadt des IS. Dort werden die Extremisten von kurdischen Einheiten belagert, die ebenfalls von den USA unterstützt werden.