35 Afrikaner wurden am Verlassen der Kirche gehindert.
Rechtsextreme Demonstranten in Rom haben laut Kathpress afrikanische Flüchtlinge in einer Kirche bedroht. Die 35 Eritreer hatten am frühen Samstagabend in einer katholischen Pfarre an der Via Tiburtina im Osten der Stadt Gottesdienst gefeiert, als sich vor der Tür militante Rechte versammelten, wie die Zeitung "Corriere della Sera" (Onlineausgabe) und andere italienische Medien berichteten.
Die Flüchtlinge, hauptsächlich Frauen und Kinder, hätten aus Angst vor Übergriffen gut eine Stunde in der Kirche ausgeharrt. Nach einem Hilferuf durch das Rote Kreuz, das die betreffende Aufnahmeeinrichtung betreut, seien sie unter Polizeischutz in zwei Kleinbussen in ihre Unterkunft zurückgebracht worden.
Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes, Giorgio de Acutis, sagte, unter den Demonstranten seien keine Anrainer gewesen. Es handle sich um "Personen, die Hass und Intoleranz säen wollen". Dem Bericht des "Corriere" zufolge gehörten die rund 20 Rechtsextremen anscheinend zu der Organisation "Rom den Römern".
Bereits am Dienstag und Mittwoch war es bei der Flüchtlingseinrichtung im Stadtteil Tiburtino III zu Spannungen gekommen. Auslöser war, dass ein junger Eritreer Kinder mit Steinen beworfen haben soll, nachdem er zuvor provoziert wurde. Auf diesen Vorfall hin versammelten sich laut Medienberichten mehrere Dutzend wütende Anrainer vor der Flüchtlingseinrichtung. Der mutmaßliche Steinewerfer wurde von einer Frau mit einem Eisenstab in den Rücken gestochen. Gegen die 36-Jährige erging inzwischen Anzeige wegen Körperverletzung.