Weil sie nicht weiterziehen dürfen, greifen sie zu Schock-Maßnahmen.
Seit vier Tagen versucht der Balkanstaat Mazedonien die Flüchtlinge aus Griechenland zu stoppen. Nur Schutzsuchende aus Syrien, dem Irak und Afghanistan dürfen die Weiterreise nach Österreich fortsetzen.
Münder zunähen und Hungerstreik
Aber die restlichen Flüchtlinge zeigen sich damit nicht einverstanden und greifen zu drastischen Maßnahmen. Mindestens fünf von ihnen lassen sich aus Protest vor Reportern die Lippen zunähen! So wollen sie deutlich machen, wie ernst es ihnen mit dem Hungerstreik ist. Bei der schmerzhaften Prozedur laufen den Männern Tränen über die Wangen.
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Die, die sich nicht die Lippen zunähen, protestieren mit freiem Oberkörper in der Kälte. Sie haben sich mit Lippenstift Parolen auf den Oberkörper geschmiert auf dem zu lesen ist: "Erschießt uns oder rettet uns".
Behörden warnen vor Zusammenstößen
Die Behörden betrachten die Zustände als angespannt und warnen vor Zusammenstößen. Das Risiko von Auseinandersetzungen sei „hoch“, sagte der mazedonische Präsident Gjorge Ivanov. Besonders auf der griechischen Seite in Idomeni warten hunderte Asylwerber auf ihre Weiterreise.
Auch Winter stoppt die Flüchtlingswelle nicht
Auch Aktivisten sehen die Lebensbedingungen der Flüchtlinge als nicht genügend an. So müssen auf der griechischen Seite viele im Freien schlafen und die zunehmende Kälte lässt sie frieren. Und wer geglaubt habe, der Flüchtlingsstrom würde im Winter abreißen, der haba falsch gedacht, so das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR). Sie rechnen damit, dass im Winter täglich 5000 Menschen von der Türkei auf die griechischen Ägäis-Inseln übersetzen werden.