Der Rechtspsychloge rät, dass Polizisten darauf geschult werden, auch auf Frauen und Kinder zu schießen.
„Wenn Terror Alltag wird – ist Mutigsein jetzt Bürgerpflicht?", war das Thema der jüngsten Ausgabe des Talks „Hart aber fair“ in der ARD. Moderator Frank Plasberg diskutierte mit Experten über die Alltäglichkeit des Terrors und dessen Auswirkungen. Besonders drastisch skizzierte der Rechtspsychologe der Uni Bremen, Dietmar Heubrock, die Situation. „Wir haben uns schon an den Terror gewöhnt“, meint er.
Frauen und Babys als Terroristen
Man müsse in Zukunft lernen, dass die Methoden der Terroristen andere sein werden, warnt er. So spricht er davon, dass vermehrt Frauen, Kinder oder gar Babys als Attentäter eingesetzt werden. „Es werden Attentäterinnen oder auch Kinder eingeschleust. Im internationalen Raum haben wir das schon gehabt, wo behinderte Menschen oder Kinder eingeschleust worden sind, wo sogar Neugeborene benutzt worden sind. Die Sicherheitskräfte müssen sich darauf vorbereiten“, so Heubrock. Deshalb rät er der Polizei auch, die Beamten darauf zu schulen, auch auf Frauen und Kinder zu schießen. Das hört sich ganz gruselig an, und das ist es auch“, sagt er. „Aber wir haben Experimente gemacht und dabei festgestellt, dass Frauen, die eine Bombenattrappe bei sich hatten und andere, zum Teil mit echtem Sprengstoff, nicht identifiziert worden sind.“ Man müsse gezielter auf diese Personen achten.
Polizei hat Angst vor Reaktion der Bevölkerung und Politik
Die Polizei im deutschen Baden-Württemberg akzeptierte den Rat des Rechtspsychologen zwar, allerdings nahm sie ihn nicht an. Laut dem Professor habe der Leiter des Einsatztrainings geschrieben, dass sie das Problem erkannt haben, aber es sich noch nicht getraut haben, auszusprechen, da unklar sei, wie die Bevölkerung darauf reagiere.
Auf die Frage, wie man einen Terroristen erkenne, sagte Heubrock, dass man vor allem auf sein Stresslevel achten sollte. „Ständiges an sich Herumfummeln, ständiges Nesteln an der Nase, an den Klamotten, den Fahrschein rausholen und wieder einstecken und wieder herausholen. An einer Colaflasche wurde 34 Mal genippt, und es waren noch nicht mal 0.1 Liter daraus getrunken worden.“
"Lassen uns Schnitzel und Halbe nicht verbieten"
Den Spruch des Abends lieferte der baden-württembergische CDU-Innenminister Thomas Strobl. Auf die gefeierten Helden der Anschläge in London angesprochen, die sich auf den Attentäter stürzten, entgegnete er, dass dies keinesfalls ratsam sei. Dies sei Aufgabe der Polizei. „Achtsam heißt, nicht sich selber in die Schlacht zu werfen. Ansonsten feiern wir unsere Feste weiter. Wir lassen uns auch ein Schweineschnitzel und eine Halbe nicht verbieten!“