Ist man dieser Dosis ausgesetzt, stirbt man binnen 2 Wochen..
Bei sieben Sievert Strahlenbelastung im Körper spricht man von einer tödlichen Dosis, innerhalb von zwei Wochen tritt der Tod ein. Vier Sievert bedeuten eine 50-prozentige Überlebenschance. Viel ist über die Menge der ausgetretenen Radioaktivität in Japan nicht bekannt. Die bisher veröffentlichten Daten beurteilte der österreichische ABC-Abwehroffizier Otto Strele aber als ernste Gesundheitsgefährdung. "Die Werte werden sicher noch steigen", vermutete der Offizier im Hinblick auf ein Leck in der Reaktorschutzhülle.
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Nach einer Explosion im AKW in Fukushima ist eine radioaktive Wolke auf dem Weg nach Tokio.
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Hunderte Menschen versammeln sich bei "Scan-Zentren".
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Überall sieht man Menschen in Schutzanzügen.
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Die Supermärkte sind leergeräumt.
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Die Regierung rät von Hamsterkäufen eigentlich ab.
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Die Angst und der Schock ist den Menschen ins Gesicht geschrieben.
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Auch das Militär bereitet sich auf die Strahlen-Bedrohung vor.
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Gesichtsmasken kennzeichnen das Bild von Tokio.
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Ein Beitrag zum langfristigen Schutz: "Atoms of Peace" testen in Thailand japanische Lebensmittel auf Strahlen-Kontamination.
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Die Maske mag vor verstrahlten Partikeln schützen, gegen fallende Kurse kann sie aber nichts ausrichten.
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Wer in den Trümmern gräbt, kommt um Helm und Anzug nicht herum.
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Eine Taschenlampe hilft diesem Feuerwehrmann, auch am späten Abend noch Verschüttete aufzuspüren.
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Atomare Strahlung macht auch vor Zügen nicht halt.
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Das ärztliche Personal ist standesgemäß ausgerüstet.
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In der Nähe des Wassers empfiehlt sich das Tragen von Schwimmwesten.
Experte: "Enormer Wert"
Rund um das beschädigte AKW Fukushima wurden Dienstag früh 596,4 Mikrosievert gemessen. "Das ist relativ viel", meinte Strele gegenüber der APA. Wenn man dieser Dosis drei Wochen ausgesetzt werde, leide man unter schweren Strahlenschäden. Während einer Explosion in Fukushima wurden 0,4 Sievert gemessen, ein Zehntel der semiletalen Dosis. Ein "enormer Wert", so Strele, wenn man diese ungeschützt abbekomme, sei mit massiven Folgen zu rechnen. Die direkten Auswirkungen einer starken Verstrahlung sind Übelkeit, Fieber, Durchfälle, Haarausfall und Appetitmangel sowie Mund- und Rachenentzündungen.
Als gesundheitliche Grenze werden 250 Millisievert innerhalb eines Jahres angesehen, erklärte der Offizier. "Ab diesem Wert ist ziemlich sicher mit Schaden zu rechnen." Generell komme es bei Strahlung auf die Kumulation in einem längeren Zeitraum an. Die bisherigen Grenzwerte beruhen auf Erfahrungen von Atom-Unfällen, Tierversuchen und Atombombenangriffen und seien vorsichtig zu interpretieren.
"Für Menschen ist wichtig, dass alles unternommen wird, damit Nuklide nicht in den Körper kommen", betonte Strele. Um sich zu schützen, sollte man sich möglichst weit von der Strahlung entfernen. Durch Blei oder Erde kann man sogenannte Halbwerts-Schichten bilden und die Radioaktivität abschirmen. Selbst eine Hausmauer nutzt etwas: Eine 25 Zentimeter dicke Ziegelschicht bringt eine Halbwertszeit.
Eine wichtige Rolle spielt, welche Stoffe in den Körper gelangen und wie dieser - aufgrund seiner aktuellen Versorgungssituation - darauf reagiert: "Bei Strontium glaubt der Körper beispielsweise, dass es sich um Kalzium handelt und legt es in den Knochen an. Die Folge ist Leukämie", erklärte Strele. Generell spiele es eine Rolle, ob jemand an Kalziummangel leide, dann werde das "falsche" Element nämlich stärker gespeichert. Wasserlösliche Stoffe seien ungefährlicher, da sie rascher über die Nieren ausgeschieden werden. Fettliebende Partikel wandern hingegen über die Leber durch den Organismus. Ein besonderes Risiko geht von der ionisierenden Strahlung des Plutoniums aus, die nicht nur radioaktiv, sondern auch giftig ist.
Selen
Trinken von Mineralwasser, Essen von salzigen Suppen und eine gute Vitaminversorgung können laut Strele die Auswirkungen von Strahlung durchaus mildern. Auch der Verzehr von Selen - in Knoblauch und Sauerkraut enthalten - habe in Studien Schutzeffekte gezeigt. Der Grund sei das Protein B52, das kranke Zellen töte.
Nicht jede Strahlung ist gleich gefährlich: Alphastrahlung wirkt im Körper wesentlich schädlicher als Gammastrahlung, da diese sich an Zellen anlegt, sie dauerhaft beschießt und kaputt macht. Gammastrahlung kann Zellen auch ohne Wechselwirkung durchdringen, hat dafür aber eine unendliche Reichweite, vor der man sich schwer in Schutz bringen kann. Jene von Alphastrahlung ist wiederum gering, was sie außerhalb des Körpers ungefährlich macht. Eine gewisse kosmische und terrestrische Strahlung ist natürlich gegeben, sie liegt bei zwei Millisievert pro Jahr und ist ungefährlich.
Nach einer Explosion im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist es am Dienstag zu einem massiven Erhöhung der radioaktiven Strahlung gekommen
Die Strahlenbelastung in der Anlage stieg innerhalb von 40 Minuten von 1.941 auf 8.217 Mikrosievert pro Stunde, das 16-fache des gesetzlichen Höchstwerts.
Auch in der 100 Kilometer südlich des Atomkraftwerks gelegenen Präfektur Ibaraki wurden erhöhte Strahlenwerte gemessen.
Nach Angaben der Behörden hat die Explosion die Reaktorschutzhülle beschädigt.
Das Satelliten-Bild zeigt das AKW Fukushima Dai-Ichi im Jahr 2004 und (unten) am Samstag, 12.03.2011 nach dem Tsunami. (c) Google/DigitalGlobe.
Bei der Explosion am Dienstag wurde die Hülle des Reaktors beschädigt. Jetzt tritt Radioaktivität aus.
Die Betreiberfirma Tepco sprach von einem "sehr schlimmen Szenario" und ließ einen Teil ihrer Mitarbeiter evakuieren.
50 Arbeiter seien weiterhin in der Anlage und kämpften gegen den Super-GAU. (Hier Bild aus früheren Zeiten).
Die Menschen tätigen erste Hamsterkäufe - auch in der 40-Millionen-Metropole Tokio.