228 Menschen an Bord

Keine Hoffnung für Air-France-Maschine

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Der Air-France-Airbus mit 228 Menschen an Bord ist plötzlich vom Radarschirm verschwunden. Ein Blitz soll den Flieger getroffen und die Elektronik zerstört haben.

Eine Maschine der Fluggesellschaft Air France mit 228 Menschen an Bord ist wahrscheinlich über dem Atlantik abgestürzt. In dem aus Brasilien kommenden Flugzeug waren 25 Deutsche, mehr als 40 Franzosen und eine Österreicherin. Laut Air France wurde die Maschine vermutlich vom Blitz getroffen und hatte daraufhin Probleme mit der Elektrik.

Luftfahrtkatastrophe
"Wir sehen uns wahrscheinlich einer Luftfahrtkatastrophe gegenüber", erklärte Air-France-Generaldirektor Pierre-Henri Gourgeon. "Das gesamte Unternehmen ist bei den Familien und teilt ihren Schmerz." An Bord der A330 mit der Flugnummer AF 447 waren laut Air France 216 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder. Das im brasilianischen Rio de Janeiro gestartete Flugzeug hätte um 11.10 Uhr MESZ auf dem Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle eintreffen sollen.

Defekt im Stromkreis
Die Annahme eines Blitzschlages sei "die wahrscheinlichste", sagte Air-France-Sprecher François Brousse. "Das Flugzeug ist in eine Gewitterzone mit starken Turbulenzen geflogen, die Funktionsstörungen verursacht haben." Eine automatisch abgesetzte Botschaft hatte um 04.14 Uhr MESZ einige Fehler gemeldet, darunter einen Defekt im Stromkreis. Gegen 8.00 Uhr morgens gab es dann keine Spur von dem Flugzeug, als es sich wieder dem Festland hätte nähern müssen. Während des Flugs über das offene Meer gibt es üblicherweise keinen Radarkontakt, weil die Entfernung zu groß ist.

Rechnen mit Schlimmstem
"Wir müssen ernsthaft mit dem Schlimmsten rechnen", sagte Verkehrsminister Jean-Louis Borloo. Zwar seien Gewitter für die Maschine an sich keine Gefahr, es könne aber eine Serie von widrigen Umständen gegeben haben. Die Möglichkeit einer Entführung schloss Borloo "klar" aus.

Suchflüge der Luftwaffen
Die brasilianische und französische Luftwaffe starteten umgehend Suchflüge über dem Atlantik. Die Maschine dürfte sich zur Zeit des Gewitters maximal 300 Kilometer östlich der Insel Fernando de Norohna im Atlantik mit Kurs Richtung Afrika befunden haben. Dass dem Piloten noch eine Notwasserung geglückt sein könnte, ist angesichts der beschriebenen Probleme mit der Elektronik "wenig wahrscheinlich".

Massig Flugerfahrung
Der Pilot hatte laut Air France 11.000 Stunden Flugerfahrung und 1.700 auf diesem Typ von Maschine. Das Flugzeug ist seit April 2005 im Dienst und war zuletzt am 16. April technisch überprüft worden.

Sieben Kinder und ein Baby
Unter den Passagieren waren 126 Männer, 82 Frauen, sieben Kinder und ein Baby. Am Flughafen wurde ein Krisenstab eingesetzt und eine Betreuung für Angehörige eingerichtet. Die Gesellschaft richtete eine Telefonhotline ein.

Für Air France wäre der Absturz der Maschine bei einem Tod aller Insassen die bisher schwerste Katastrophe in der Unternehmensgeschichte. Die letzten Todesfälle hatte die Gesellschaft beim Absturz einer Überschall-Concorde bei Paris im Jahr 2000 zu beklagen, als 113 Menschen starben.

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