Mama Mia! Das ehemalige Nacktmodel Mara Carfagna ist Berlusconis neue Frauenministerin.
Emanzipation sieht in Italien so aus: Karrierefrau muss Modelmaße haben, vollbusiges Showgirl gewesen sein und in Hochglanz- Männermagazinen nackt posiert haben – dann hat man die besten Chancen, in der italienischen Regierung einen Ministerposten zu bekommen. Zumindest wenn der Ministerpräsident Silvio Berlusconi (71) heißt und Europas bekanntester Polit-Macho ist. Seine neue Frauenministerin Mara Carfagna (33), die gestern angelobt wurde, bringt all diese optischen Attribute mit. Und mehr noch: Ihr Jurastudium legte die Beauty aus Süditalien mit „summa cum laude“ (mit ausgezeichnetem Erfolg) ab.
Karrierestart als Showgirl
Ihre Karriere startete die
Neo-Ministerin allerdings mit weniger anspruchsvollen Aufgaben: Mangels
Job-Angeboten versuchte sie ihr Glück als „Valletta“ – das sind jene knapp
gekleideten vollbusigen Schönheiten, die in den Italo-Quiz-Shows als
attraktiver Pausenfüller zum Einsatz kommen. Manchmal schaffen „Vallettas“
den Sprung zur Moderatorin. So wie Mara Carfagna. Sie moderierte in
Berlusconis TV-Sender Rete 4 zwei Sendungen. Von da an ging Carfagnas
Karriere steil bergauf. Aber damit nicht genug: Berlusconi ist derart
vernarrt in die dunkelhaarige Schönheit, dass er einen medialen Skandal
landete. Vor laufenden Kameras gestand Berlusconi Mara Carfagna seine
Verehrung und flirtete heftig mit ihr. „Mit dir würde ich überall hingehen,
auch auf eine einsame Insel. Ich würde dich sofort heiraten, wenn ich nicht
schon verheiratet wäre“, schmachtete der Medienmogul damals. Wofür Millionen
von Männern applaudieren würden, rief bei Berlusconis Ehefrau Veronica Lario
wenig Verständnis hervor. Im Gegenteil: Sie verlangte von ihrem Ehemann eine
öffentliche Entschuldigung. Und Berlusconi folgte ihrem Wunsch prompt.
Vergangenheit passé
Mara Carfagna will angesichts ihrer
neuen Position als Frauenministerin Italiens von ihrer freizügigen
Vergangenheit nichts mehr wissen. Sie sei nun kein Showgirl mehr, sondern
eine „Onorevole“, eine ehrenwerte Volksvertreterin, ließ die verlautbaren.
Man darf gespannt sein, wie Carfagna mit den sexistischen Statements ihres
Ministerpräsidenten umgeht …