Walter Rosenkranz, geboren am 29. Juli 1962 in Krems an der Donau, ist ein österreichischer Jurist und Politiker (FPÖ).
Er war von Oktober 2008 bis Juni 2019 Abgeordneter zum Nationalrat und dort von 2017 bis Mai 2019 Klubobmann der FPÖ. Zudem war er von 2013 bis 2019 Landesparteiobmann der FPÖ Niederösterreich. Am 1. Juli 2019 wurde er von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Volksanwalt angelobt.
Ein Überblick
Walter Rosenkranz absolvierte die Volksschule und das Bundesgymnasium in Krems. Zwischen 1978 und 1980 machte Rosenkranz eine Ausbildung zum Musikschullehrer für NÖ Musikschulen.
Anschließend besuchte er von 1980 bis 1982 die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (heute Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) und studierte von 1980 bis 1989 Rechtswissenschaften an der Universität Wien (Dr. iur.). Nach seinem Studium leistete er seinen Präsenzdienst ab.
Zwischen 1991 und 1992 arbeitete Rosenkranz als Vertragsbediensteter im Bundesministerium für Landesverteidigung. Anschließend war er zwei Jahre als Jurist für den FPÖ-Landtagsklub Wien tätig und im Jahr 1994 Landesparteisektretär der FPÖ Wien. Von 1995 bis 2000 war er Rechtsanwaltsanwärter. Seit 2000 ist Walter Rosenkranz als Strafverteidiger tätig.
Er ist mit Susanne Rosenkranz verheiratet, die ebenfalls als FPÖ-Kommunalpolitikerin in Krems tätig ist. Bei der Gemeinderatswahl in Krems 2017 war sie FPÖ-Spitzenkandidatin.
Politische Laufbahn
Von 1988 bis 2017 war er Gemeinderat der Statutarstadt Krems an der Donau, in den Jahren 1988 und 1989 war er zudem Bundesobmann der Freiheitlichen Studenteninitiative. Bei der Nationalratswahl 2008 führte er die niederösterreichische Kandidaten-Liste der FPÖ an. Seitdem ist Rosenkranz Abgeordneter zum Nationalrat.
Am 9. Juni 2013 wurde er bei einem außerordentlichen Landesparteitag der niederösterreichischen FPÖ in der Nachfolge von Barbara Rosenkranz (mit der er nicht verwandt oder verschwägert ist) mit 65 Prozent der Stimmen zum Landesparteiobmann gewählt. Beim 34. Landesparteitag der FPÖ Niederösterreich im Juni 2018 wurde er mit 68,22 Prozent der Delegiertenstimmen als Landesparteiobmann bestätigt. 2015 wurde er mit rund 89 Prozent gewählt
Von 2013 bis 2017 war er Obmann des parlamentarischen Unterrichtsausschusses, ab 2017 war er Klubobmann der FPÖ. Am 27. Mai 2019 wurde Norbert Hofer zum Klubobmann und Herbert Kickl zum geschäftsführenden Klubobmann gewählt, Walter Rosenkranz wurde als FPÖ-Kandidat für das Amt des Volksanwaltes nominiert.
Am 6. Juni 2019 wurde er als Nachfolger von Peter Fichtenbauer für die am 1. Juli 2019 beginnende und bis 30. Juni 2025 dauernde Funktionsperiode vom Hauptausschuss des Nationalrates als Volksanwalt vorgeschlagen und am 13. Juni 2019 vom Nationalrat gewählt. Sein Nationalratsmandat übernahm Alois Kainz. Als niederösterreichischer FPÖ-Landesparteiobmann folgte ihm Udo Landbauer nach.
Er ist Mitglied der deutschnationalen Wiener akademischen Burschenschaft Libertas. Seit 2003 ist Rosenkranz auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Krems, wo er als Feuerwehrjurist aktiv ist. Am 12. Juli 2022 wurde Rosenkranz von der FPÖ als Kandidat für die österreichische Bundespräsidentenwahl 2022 nominiert.