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Gagen-Streit um Charity-Lady des ORF

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Auch nach dem Wechsel von Finanzchefin Sissy Mayerhofer in die Charity-Abteilung des ORF rollen die Gehalts-Euros noch kräftig.

Es ist derzeit Gesprächsthema Nr. 1 auf den Fluren des ORF-Zentrums am Wiener Küniglberg: Wie viel Gage kassiert Sissy Mayerhoffer? Fakt ist: Die 54-Jährige hat als Kaufmännische Direktorin abgedankt und ist nun neue Chefin der ORF-Charity. Offizieller Titel der Abteilung: Humanitarian Broadcasting.

Nun sagt der Flurfunk: Mayerhoffer sei mit der vollen Gage ihres Direktorinnen-Vertrages in den neuen Job gewechselt – immerhin 250.000 Euro im Jahr. Dazu kommt ein Bonus von 15 Prozent (auf den die Direktoren derzeit aber wegen der Finanz-Situation des ORF verzichten).

Falsches Signal
250.000 Euro – das mache kein gutes Bild, unken Spötter. Dass die oberste Spendensammlerin des ORF ein Gehalt wie ein Generaldirektor kassiere, sei ein fatales Signal.

Montag ging der ORF deshalb in die Gegen-Offensive – weil die Gerüchte immer massiver wurden. Und weil gleichzeitig mit „Licht ins Dunkel“ die wichtigste Spenden-Aktion des Landes startete. „Stimmt alles nicht“, dementiert der ORF die Gerüchte. „Die Kaufmännische Direktorin hat nach ihrem Ausscheiden aus der Geschäftsführung selbstverständlich keinen Direktoriumsvertrag und damit auch keinen Bezug als Direktorin“, sagt ORF-Kommunikationschef Pius Strobl.

Mayerhoffer machte für Richard Grasl Platz
ÖSTERREICH-Recherchen ergaben, dass Mayerhoffer (54) beim Jobwechsel tatsächlich auf Geld verzichtet hat. Als neue Superchefin der Aktionen Licht ins Dunkel und Nachbar in Not, aber auch des Telefon-Hilfsdienstes Rat auf Draht hat sie sich aber ein Zuckerl herausgeholt.

Der Reihe nach: Mayerhoffer fällt nun in die ORF-Gehaltsstufe 18, die höchste Einstufung unterhalb eines Direktions-Gehalts. Vorteil: Die Gage lässt sich kreativ gestalten, ist auch nicht so öffentlich wie bei einem Direktor, dessen Gehalt im Geschäftsbericht ausgewiesen wird.

Offiziell kassiert man in Stufe 18 zwischen 5.200 bis 7.500 Euro pro Monat, dazu kommt aber eine Reihe von üppigen Zulagen. Mayerhoffer soll so auf knapp unter 200.000 Euro im Jahr kommen. Und: Als Zuckerl soll ihr der Job bis zum Erreichen des Pensionsalters zugesichert worden sein. ORF-Mitarbeiterinnen können wie alle anderen weiblichen Beschäftigten in Österreich auch mit 60 Jahren in Rente gehen.

Sie ging für Grasl
Mayerhoffer war von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz 2006 als Finanzchefin in sein Direktoren-Team geholt worden: Dienstantritt Jänner 2007.

Vor wenigen Tagen zog sie sich vom Chefsessel der ORF-Finanzabteilung zurück, um so den Weg für Richard Grasl freizumachen. Der Job wurde offiziell ausgeschrieben, der Chefredakteur des Landesstudios NÖ gilt aber längst als (ÖVP)-Fixstarter.

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