Das Traditionsunternehmen Pez wird 80 Jahre alt. 2006 geb es einen neuen Umsatzrekord mit 74,5 Mio. Euro.
Das Pez-Zuckerl wird heuer 80 Jahre alt. Jedes Jahr werden rund 4,2 Milliarden des Kult-Candies aus Oberösterreich vernascht - die aneinander gereiht den Äquator 1,5-mal umrunden würden. Nun will das Unternehmen mit Produktionsstätten in Traun und Orange (Connecticut, USA) zukaufen und international durchstarten. Vor allem mit "Pez Mini Mint", einer zuckerfreien Variante, will Pez Erwachsene wieder vermehrt ansprechen.
80 Millionen Pez-Spender im Jahr
Mittlerweile produziert das
Traditionsunternehmen 80 Millionen Pez-Spender im Jahr. Der Umsatz ist 2006
von 65,9 auf 74,5 Mio. Euro gestiegen, freute sich der Vorstandsvorsitzende
der Pez-Gruppe, Manfred Födermayr.
Plus von 20 Prozent in USA
Wachstumsstütze seien erneut die USA mit
einem Plus von 20 Prozent gewesen. Für 2007 zeigt sich der Pez-Chef auf
Grund eines rückläufigen Süßwarenmarktes vorsichtig und geht von einem
Umsatzplus in Höhe von 6 Prozent aus. Die Jänner-Bestellungen seien aber
vielversprechend, so Födermayr.
Expansion mit Hustenbonbons
Ziel sei es, dass bis 2010 die
100-Mio.-Euro-Umsatzmarke fällt, "was ohne Akquisitionen nicht
gehen wird", sagte Födermayr. Derzeit arbeite man "intensiv"
an den Kaufplänen, einen Abschluss erwartet der Pez-Manager noch im ersten
Halbjahr 2007. Details wollte man noch keine nennen, der Schwerpunkt liege
aber bei Hustenbonbons und dem wachsenden Segment der "Soft Candies".
770 Mitarbeiter
Nach Investitionen von mehr als 5 Mio. Euro im
Vorjahr, mit denen die Produktion in den USA umgestellt und die Kapazität
verdoppelt wurde, seien heuer Investitionen von 2,7 Mio. Euro geplant. Pez
beschäftigt weltweit 770 Mitarbeiter, 105 arbeiten in Traun. Das Unternehmen
befindet sich nun wieder mehrheitlich in österreichischem Besitz - die
Gründerfamilie Haas hält 67,5 Prozent der Anteile.
Pez - PfeffErminZ
Der Name Pez setzt sich aus dem ersten,
mittleren und letzten Buchstaben des Wortes PfeffErminZ zusammen: Ein
Zuckerl mit einem Hauch Pfefferminzaroma - das war das Pez der ersten Stunde
1927, dem Jahr der Gründung des Unternehmens in Traun. Der Mühlviertler Arzt
Eduard Haas III brachte PEZ damals als "Frischmachertabletten" auf
den Markt. Unter dem Slogan "Rauchen verboten - Pezen erlaubt"
galten sie damals als Zigarettenersatz für Raucher.
Durchbruch 1950
Den Durchbruch erlebte Pez 1950, dem Geburtsjahr
der Pez Dispenser. Gemeinsam mit dem Feuerzeugerfinder UXA wurde der
Pez-Spender entwickelt, bei dem das PEZ-Magazin einem Pistolenmagazin
nachempfunden ist. Von Kindern als Zielgruppe war damals keine Rede. Die
unverkennbare Form der Pez-Zuckerl wurde seit 1927 nicht verändert, der
Pfefferminz-Geschmack schon. Heute gibt es Pez-Zuckerl in verschiedenen
Geschmacksrichtungen.
Kult in den USA
Ab 1953 entwickelten sich die PEZ-Spender in den
USA und Japan zum Verkaufsschlager und wurden zunehmend für Kinder
interessant. Um die Attraktivität zu steigern, wurden auf die Dispenser die
Köpfe von Disney-Figuren aufgesetzt. Seit 1965 wurden rund 35 Lizenzverträge
mit den Produzenten der beliebtesten Comic-Figuren weltweit abgeschlossen.
1973 gründete PEZ seine Organisation in Orange, Connecticut/USA, die für
Produktion und Vertrieb für den amerikanischen Kontinent verantwortlich
zeichnet.
Die verschiedenen PEZ-Figuren sind mittlerweile zum Sammelobjekt geworden. Einer Legende zufolge soll es die PEZ-Sammelleidenschaft seiner Frau gewesen sein, die Pieree Omidayar zur Gründung von eBay bewegt haben soll.
Rund die Hälfte aller produzierten PEZ-Candies werden in den Vereinigten Staaten konsumiert. Die PEZ-Dispenser werden in China und Ungarn fabriziert.