Aus für die 97 Plus-Filialen in Österreich. Sie werden als Geschäfte der Konzernschwester Zielpunkt weitergeführt.
"Zielpunkt wird sich künftig auf seine Kernkompetenz als 'Softdiskonter' konzentrieren und den Konsumenten eine interessante Alternative zum traditionellen Diskonter bieten. Zudem wird die Sortimentsstrategie stark auf Nachhaltigkeit - Produkte österreichischer Herkunft - ausgerichtet sein", teilte Zielpunkt-Chef Johann Schweiger am Donnerstag mit.
Mehr Eigenprodukten
Zuletzt hieß es in Medienberichten, Schweiger
wolle mehr auf Eigenmarken setzen und dabei mit günstigen Preisen punkten.
Zum Vergleich: 95 Prozent der Hofer-Labels sind Eigenmarken, bei Plus sind
es nur 50 Prozent. Eines steht jedenfalls schon fest: Der steirische
Fleischhauer Schirnhofer bleibt weiterhin Lieferant für Zielpunkt, er
bekommt nun die "umgetauften" Plus-Filialen dazu.
Schwierige Zeiten
Zielpunkt, Tochter der deutschen
Tengelmann-Handelsgruppe, hat schwierige Zeiten hinter sich. Ursprünglich
sollte der österreichische Diskonter verkauft werden, auch ein
Management-Buy-out durch Schweiger soll angedacht worden sein, berichteten
Medien. Letztlich seien aber die Sanierungskosten zu hoch gewesen.
Kolportiert wurde ein benötigte Summe von 130 Mio. Euro, der Verlust soll
zuletzt rund 20 Mio. Euro betragen haben. Offiziell bestätigt wurde dies
nicht.
3.300 Mitarbeiter bleiben
Zielpunkt betreibt 364 Filialen und
erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2007/2008 mit 3.300 Mitarbeitern einen
Umsatz von rund 659 Mio. Euro. "Dass Zielpunkt von den Großen nicht
geschluckt wurde, ist nicht nur für die österreichischen Konsumenten
positiv, sondern auch für unsere Mitarbeiter, denn ein Verkauf der Kette
hätte garantiert zu großen Arbeitsplatzverlusten geführt", so Schweiger.