Immer mehr Reisende wollen ihr Fahrrad im Urlaub mit dabei haben.
Pünktlich zum Start der Sommerferien im Osten des Landes haben der ÖAMTC und seine europäischen Partnerclubs elf Fahrrad-Heckträger für Autos getestet. Denn immer mehr Autoreisende wollen ihr Fahrrad im Urlaub mit dabei haben. Grundsätzlich gibt es drei Montagemöglichkeiten für Fahrradträger: Heck, Dach oder Anhängekupplung. "Die sicherste Variante sind Systeme auf der Anhängerkupplung", weiß ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Daher wurden die elf neuesten und gängigsten Modelle, welche die Befestigung von drei Rädern ermöglichen, von den Experten der Mobilitätsclubs einer genauen Prüfung unterzogen.
Kein „sehr gut“, aber auch kein „nicht genügend“
Eines gleich vorweg – Bestnote wurde keine vergeben, allerdings auch kein "nicht genügend". Fünf Träger wurden mit "gut" bewertet (Uebler i31, Thule VeloSpace XT 3, Eufab Premium 3, Bosal Traveller III, Yakima FoldClick 3), vier waren noch "befriedigend" (Atera Strada Sport M3, Westfalia Bikelander, Norauto (ATU) Rapidbike 3P+, Mft BackPower) und zwei "genügend" (Menabo Alphard Plus, Bullwing SR3 plus).
Unterschiede
"All diese Träger haben wir in den Kategorien Gestaltung, Handhabung und Sicherheit getestet", berichtet Kerbl. Dabei habe sich der Uebler als in allen Bereichen konstantestes Modell und somit als Testsieger herausgestellt. Ein großer Pluspunkt bei diesem Träger ist, dass er – genau wie jener von Yakima – nicht erst zusammengebaut werden muss, sondern fix und fertig geliefert wird. Große Unterschiede gibt es zudem bei den Transportmöglichkeiten. Der Radheckträger von Bullwing erlaube je Schiene nur maximal 20 kg Beladung, was den Transport eines gängigen Pedelecs so gut wie unmöglich mache. "Noch schlimmer beim Träger von Menabo. Hier gilt beim Transport von drei Rädern ein Maximalgewicht von 15 kg pro Fahrrad."
Sicherheit
Bestes Ergebnis beim Crashversuch zeigte der Träger von Thule, der im Gesamtklassement Platz zwei belegt. "Sowohl nach der Vollbremsung als auch nach einer rasanten Fahrt über Kopfsteinpflaster und einem gewagten Ausweichmanöver waren keine Defekte an der Befestigung festzustellen", berichtet der ÖAMTC-Tester. Anders beim Bullwing, Mft und Yakima. Bei allen wurde ein massiver Einschlag in den Aufbau festgestellt. Zudem sind mindestens zwei Haltearme gebrochen, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt. Beim Bullwing seien außerdem die Räder aus den Führungsschienen gerutscht.
Tipps für den sicheren Umgang
Da man beim Transport von Fahrrädern darf man nicht nachlässig sein darf, hat der Techniker des Mobilitätsclubs wesentliche Punkte zusammengefasst, die beim Gebrauch eines Radträgers beachtet werden sollen:
- Vor Fahrtantritt sollten Träger und Fahrräder auf sicheren Halt überprüft werden. Diese Prüfung sollte generell erneut nach einer kurzen Fahrstrecke und zusätzlich bei langen Fahrten in regelmäßigen Intervallen durchgeführt werden.
- Während der Fahrt sollten sperrige, schwere oder leicht zu verlierende Teile nach Möglichkeit vom Fahrrad abmontiert werden. Außerdem dürfen die Fahrräder nie mit Planen abgedeckt werden, da dies die Windlast, welche auf den Träger wirkt, deutlich erhöhen kann.
- Der Fahrradträger darf nicht überladen werden, die zulässige Stützlast der Anhängerkupplung sowie das Eigengewicht des Trägers sind zu beachten.
- Durch den Träger wird das Fahrverhalten des Fahrzeuges beeinflusst, weshalb dieses in Extremsituationen ungewohnt reagieren kann.
- Die Anhängerkupplung muss bei der Montage des Trägers fett- sowie lackfrei sein.
- Beim Beladen der Träger wichtig: Je schwerer das zu transportierende Fahrrad, desto näher sollte es am Fahrzeug befestigt werden.
- Fahrradträger auf der Anhängerkupplung oder die damit transportierten Fahrräder können das Kennzeichen verdecken. In Österreich ist es zulässig, eine rote Kennzeichentafel mit dem Kennzeichen des Zugfahrzeuges auf dem Fahrradträger anzubringen. Für Fahrten ins Ausland empfiehlt sich jedoch, die hintere Kennzeichentafel auf den Fahrradheckträger zu montieren, da es sonst zu Beanstandungen kommen kann.
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