"Einzelfall" werde Zusammenarbeit mit Schwesterclub nicht beeinflussen.
Als "ärgerliche Malversation" hat ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold (Bild oben) die aufgedeckten Manipulationen um den deutschen Autopreis "Gelber Engel" im Gespräch mit der APA bezeichnet. Der "Einzelfall" werde jedoch keine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zum Schwesterclub ADAC haben. Der ÖAMTC vergibt 2014 zum zweiten Mal den Autopreis "Marcus", dem ein transparentes Wahlverfahren zugrunde liegt.
Die Autopreis-Affäre betrifft nur die ADAC-Aktivitäten in Deutschland, kommentierte Schmerold. ADAC-Ex-Kommunikationschef Michael Ramstetter soll die Teilnehmerzahlen zur "Lieblingsauto der Deutschen"-Umfrage über Jahre hinweg nach oben geschönt haben. Die "Süddeutschen Zeitung" berichtete davon, dass etwa statt 290.000 kolportierter abgebener Stimmen nur rund 76.000 tatsächlich abgegeben wurden. Geschäftsführer beim ADAC ist seit Juli 2012 der gebürtige Oberösterreicher Karl Obermair, der von 1991 bis 2002 als Geschäftsführer der ÖAMTC-Akademie und in der Folge als Mitglied der Geschäftsleitung des ÖAMTC tätig war.
Nicht mit so niedriegen Zahlen gerechnet
"Überraschend niedrig" nannte Schmerold die kolportieren Abstimmungszahlen. Das ÖAMTC-Pendant konnte bei seiner Premiere 38.496 Teilnehmer zählen, die in sieben Kategorien abstimmen konnten. Manipulationen etwa durch mehrfaches Stimmen seien nicht möglich, da nur ÖAMTC-Mitglieder wählen dürfen und dies unter Angabe ihrer Mitgliedsnummer. Der "Marcus", der am 14. März 2014 zum zweiten Mal vergeben wird, hat pro Kategorie noch den zweiten Preis der Wirtschaftlichkeit, einer Benchmark, die per Datenbanken erstellt wird, so der Verbandsdirektor.
Der ÖAMTC zählt laut eigenen Angaben über 1,9 Millionen Club-Mitglieder, der deutsche Autofahrerclub ADAC über 18 Millionen. Der zweitgrößte Autofahrerclub ist in Österreich der ARBÖ, der rund eine halbe Million Mitglieder zählt. Der ARBÖ vergibt seit 30 Jahren den "Großen Österreichischen Automobil-Preis". "Durch die Teilnahme hunderttausender Freie Fahrt-Leser entstehen somit Resultate auf breitester Basis", heißt es auf dem Onlineportal "Freie Fahrt", dem Klubjournal des ARBÖ. Beim ARBÖ war vorerst niemand zu einer Stellungnahme erreichbar.