Erstes SUV der Marke
Alfa Stelvio nimmt Q5, GLC und X3 ins Visier
17.11.2016
Weiters greift die italienische Schönheit auch Macan und F-Pace an.
Im Vorfeld des Pariser Autosalons 2016 wurde gemunkelt, dass Alfa Romeo in der Seine-Metropole den Stelvio enthüllen wird. Doch statt des ersten SUV der Marke, gab es „nur“ die Giulia Veloce mit Allradantrieb zu sehen. Doch nun ist es endlich so weit: Die Fiat-Tochter feiert auf der Los Angeles Auto Show 2016 (Publikumstage ab 18. November) die offizielle Weltpremiere des Stelvio. Dabei zeigt sich, dass das brandneue SUV, das sich die Plattform mit der Giulia teilt, optisch äußerst gut gelungen ist. Die Italiener haben ihr klassisches Design perfekt an den erhöhten Crossover-Look angepasst. So bleibt die Markenidentität auch beim ersten Alfa-SUV uneingeschränkt erhalten.
Design
In Los Angeles gibt es zunächst nur das Top-Modell der Baureihe, den Stelvio Quadrifoglio, zu sehen. Dementsprechend sieht der Newcomer auch extrem sportlich aus. Die Front wird vom Scudetto-Grill, großen Lufteinlässen sowie den schmalen Scheinwerfern dominiert und erinnert stark an die Giulia. In der Seitenlinie fallen die stark nach hinten abfallende Dachlinie und die schräg stehende Heckscheibe auf. Alfa will mit dem Stelvio eindeutig sportliche Konkurrenten wie Audi Q5 , Jaguar F-Pace , Porsche Macan, Mercedes GLC (Coupé) oder BMW X3 bzw X4 angreifen. Zu diesen passt das Italo-SUV auch mit seinen Abmessungen von 4,68 x 2,16 (mit Spiegeln) x 1,65 Metern (L x B x H). Das breite Heck ist eine weitere Schokoladenseite des Stelvio. Im Quadrifoglio-Trimm gibt es hier einen Dachkantenspoiler sowie einen Diffusor, in dem die vier Endrohre der Sportabgasanlage integriert sind.
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Innenraum
Im Cockpit setzt sich der sportliche Look nahtlos fort. Hinterm Sportlenkrad sitzen zwei tubenförmige Rundinstrumente, zwischen denen sich ein farbiges Infodisplay befindet. Im oberen Teil der Mittelkonsole haben die Designer einen großen, hochauflösenden Bildschirm integriert. Das sieht noch besser aus als in der Giulia. Unter den Lufteinlässen befindet sich die Steuerung der Klimaautomatik. Ein echtes Highlight stellt das Multifunktionslenkrad dar. Es beinhaltet nicht nur den feuerroten Startknopf, sondern viele weitere Schalter, über die sich diverse Funktionen steuern lassen. So kann der Fahrer seinen Fokus stets nach vorne richten. Auf dem vorderen Mittetunnel ist ein großer Gang- bzw. Automatikwählhebel integriert. Links dahinter befindet sich ein runder „DNA“-Schalter, über den beim Stelvio Quadriofoglio die vier Fahrmodi Dynamic, Natürlich, Effizienz und Race gewählt werden können. Beim Top-Modell sind die Achtstufenautomatik inklusive Schaltpaddel am Lenkrad von ZF und der Allradantrieb obligat. Bei den zivilen Versionen wird es – wie bei der Giulia - auch reine Hecktriebler mit Schaltgetriebe geben.
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Antrieb
Beim Stelvio Quadriofoglio schöpft Alfa aus dem Vollen. Wie in der Top-Giulia verrichtet hier ein 2,9 Liter großer Aluminium-V6 mit 510 PS seinen Dienst. Das hochmoderne Triebwerk wurde gemeinsam mit Ferrari entwickelt und sorgt für einen Gänsehaut-Sound. Eine Start-Stopp-Automatik und die elektronisch gesteuerte Zylinderabschaltung sollen den Durst im Zaum halten. Neben dem Top-Modell soll zum Start auch der in der Giulia Veloce vorgestellte neue 4-Zylinder-Turbobenziner mit 280 PS und 400 Nm erhältlich sein. Hierzulande werden sich die meisten Käufer wohl für eines der 2,2l-JTDM Diesltriebwerke (180 oder 210 PS) entscheiden. Bei den Allradversionen werden bei Bedarf bis zu 60 Prozent der Kraft an die Vorderräder geleitet. Mit einem Torque Vectoring-Verteilergetriebe kann die Kraft dank zwei Kupplungen am Hinterachsdifferenzial zudem auf jedes einzelne Rad verteilt werden. Das soll nicht nur die Stabilität erhöhen, sondern auch rasante Kurvengeschwindigkeiten ermöglichen. Ein elektronisch gesteuertes Dämpfersystem und ein elektromechanisches Bremssystem runden den sportlichen Charakter ab.
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Verfügbarkeit
Der neue Stelvio soll bereits im ersten Quartal 2017 in den Handel kommen. Preise hat Alfa noch nicht verraten. Der Aufpreis zu den vergleichbaren Giulia-Varianten wird wohl rund 5.000 Euro betragen. Damit liegt das erste SUV der Marke auch diesbezüglich auf einem ähnlichen Niveau wie Audi, BMW und Mercedes. Alfa ist einer der letzten relativ großen Hersteller, die in das boomende SUV-Segment einsteigen. Aber wie heißt es so schön: "lieber spät als nie".
Abschließend noch eine kleine Notiz am Rande: Stelvio ist der italienische Name des 2.100 Meter hohe Splügenpasses, der den Schweizer Kanton Graubünden mit Chiavenna in der lombardischen Provinz Sondrio und den Comer See verbindet. Bei uns besser bekannt als "Stilfser Joch".