Kurz vor der Weltpremiere
Alle Infos vom "Polo-SUV" T-Cross
11.07.2018
Nun greift auch Volkswagen im boomenden Segment der kleinen Crossover an.
Kurz nachdem VW eine erste offizielle Skizze und ein kurzes Video vom neuen T-Cross veröffentlicht hat, wurden nun weitere Details über den kleinen Crossover auf Polo-Basis verraten. Wie berichtet, basiert der kleine Bruder von T-Roc, Tiguan (Allspace) und Touareg auf der neuesten Konzernplattform für Kleinwagen, dem Modularen Querbaukasten A0 (MQB A0). Er verfügt also über die selben Gene wie der neue Polo, der aktuelle Seat Ibiza und der bald startende Audi A1 Sportback. Sein wahres Konzern-Pendant ist jedoch der Seat Arona, der bereits seit Herbst 2017 (sehr erfolgreich) verkauft wird. Obwohl der T-Cross erst in einigen Wochen seine offizielle Weltpremiere feiert, hat VW bereits am Mittwoch zahlreiche Details über den Newcomer preisgegeben. Zudem wurden auch Fotos veröffentlicht, die das Mini-SUV nur mehr leicht getarnt zeigen.
Noch getarnt: Aber am Heck gibt es erstmals ein durchgehendes Refklektorband.
Abmessungen und Platzangebot
Der neue T-Cross ist 4.107 mm lang und 1.558 mm hoch. Damit reiht er sich genau in die Lücke zwischen Polo (4,03 m) und T-Roc (4,23 m) ein. Der Seat Arona ist knapp drei Zentimeter länger und fast auf den Millimeter gleich hoch. Wie der spanische Bruder, wird auch das „Polo-SUV“ mit einem für die kompakten Außenmaße extrem geräumigen Innenraum auftrumpfen. Und auch an der Flexibilität mangelt es nicht. Der MQB A0 ist nämlich in Sachen Raumausnutzung ein wahrer Meister. Im T-Cross kann je nach Bedarf die Rücksitzbank serienmäßig längs verstellt werden – für mehr Beinfreiheit oder mehr Kofferraum (385 bis 455 Liter). Das maximale Ladevolumen von 1.281 Litern kann sich ebenfalls sehen lassen. Hierzu gibt es aber noch keine Literangaben. Weitere Flexibilität bietet die umklappbare Beifahrersitzlehne. Typisch für ein SUV ist die erhöhte Sitzposition: Vorn sind es 597 Millimeter, hinten 652 Millimeter. Das sind rund 10 cm mehr als beim Polo und sorgt in Kombination mit den großen Fensterflächen für eine gute Übersicht.
Die erhöhte Bodenfreiheit erlaubt auch ohne Allrad Ausritte ins leichte Gelände.
Design
Da die Prototypen nur mehr leicht getarnt sind und bereits offizielle Skizzen veröffentlicht wurden, sind auch schon Rückschlüsse auf das finale Design möglich. Die Frontpartie baut sehr hoch und wirkt wie eine Mischung aus T-Roc und Polo. In dem großen Grill sind - ähnlich wie beim Touareg – die Scheinwerfer (optional in Voll-LED-Technik) integriert. Im unteren Bereich fallen die markanten Nebelscheinwerfer auf. Das Tagfahrlicht ist bei den T-Cross Versionen mit Halogen-Scheinwerfern in die Nebelscheinwerfer integriert; im Fall der LED-Scheinwerfer befindet es sich hingegen oben im Scheinwerfergehäuse. Die flächige Seitenansicht wird durch eine scharf gezeichnete Charakterlinie aufgelockert. Zudem läuft sie nach hinten in eine ausgeprägte Schulterpartie aus. Die hohe Bodenfreiheit und die Dachreling tragen dem Crossover-Anspruch Rechnung. Am Heck gibt es sogar eine echte VW-Premiere. Als erstes Modell der Marke verfügt der T-Cross über ein quer über die Heckpartie gespanntes und von einer schwarzen Blende eingerahmtes Reflektorband. Für das neue Mini-SUV stehen zwölf Außenfarben (optional auch Bicolor) zur Verfügung.
Hier ist das Cockpit des Polo zu sehen - beim T-Cross wird es ganz ähnlich aussehen.
Innenraum
Einen Blick ins Cockpit gewährt VW zwar noch nicht. Dennoch gibt es auch hierzu bereits offizielle Infos. Und optisch wird es sich ohnehin kaum vom Interieur des Polo und des T-Roc unterscheiden. So gibt es neben dezenten Einlagen auch zweifarbige Dashpads, die vor allem bei jungen Kunden gut ankommen dürften. Gleiches gilt für die höchste verfügbare Ausbaustufe des optional verfügbaren digitalen Cockpits mit einem 8-Zoll-Infotainment-Touchscreen und einem „Active Info Display“ (Kombiinstrument). Wie unsere Tests des T-Roc und aktuellen Polo zeigten, geht die Bedienung weitestgehend intuitiv von der Hand. Denn selbst beim größten Touchscreen (8 Zoll) gibt es noch Drehregler für die Lautstärke und das Zoomen in Navigationskarten. Natürlich ist der T-Cross auch bestens vernetzt. Smartphones werden über Android Auto bzw. Apple CarPlay ins Bordsystem integriert und können über die induktive Ladeschale kabellos geladen werden. Zudem gibt es vier USB-Anschlüsse (zwei vorne, zwei im Fond) und die Songs der Smartphone-Mediathek oder der Streamingdienste werden auf Wunsch via „Beats“-Soundsystem wiedergegeben.
In der Seitenansicht wirkt der T-Cross wie ein höhergelegter Polo.
Motoren
Angetrieben wird der mit bis zu 18 Zoll großen Rädern ausgestattete T-Cross von vier bekannten Turbomotoren, die in zahlreichen Konzernmodellen zum Einsatz kommen. Positiv: Alle verfügbaren Benziner (TSI) sind mit einem Otto-Partikelfilter ausgestattet. Der 1,0 Liter große Dreizylinder leistet 95 PS oder 115 PS. Der 1,5 Liter Vierzylinder mit Zylinderabschaltung bringt es auf 150 PS. Der einzige zum Start verfügbare Diesel (1,6 TDI) schöpft aus seinen Vierzylindern 95 PS und verfügt über einen SCR-Kat (AdBlue). Die Kraft wird über ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) an die Vorderräder übertragen. Allrad gibt es wie im Arona nicht.
Mit einer Länge von 4,11 m und einer Höhe von 1,56 m passt der Newcomer perfekt in das Boom-Segment.
Moderne Technik
Der Modulare Querbaukasten, der ja bis zum Arteon, Passat oder Superb hinaufreicht, macht sich auch bei den Assistenzsystemen positiv bemerkbar. Hier markiert der T-Cross in seinem Segment den Bestwert. Serienmäßig verfügt der Crossover über das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ und den Spurhalteassistent „Lane Assist“. Zu den weiteren verfügbaren aktiven Helfern zählen u.a. der Tote-Winkel-Warner inklusive „Ausparkassistent“ (warnt vor Fahrzeugen, die sich seitlich hinten dem T-Cross nähern), die „City-Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung“ und das „Proaktive Insassenschutzsystem“ (reagiert kurz vor einem Unfall u.a. durch das Schließen von Fenstern und Schiebedach, Straffung der Gurte und Aufbau von Bremsdruck). Auf Wunsch fährt der Crossover im Stop&Go-Verkehr oder auf der Autobahn sogar teilautonom. Dabei übernimmt die Technik nicht nur das Gas geben und Bremsen, sondern auch das Lenken. Eine Hand muss aber dennoch stets am Lenkrad sein.
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Fazit
Mit dem T-Cross steigt VW einmal mehr relativ spät in ein boomendes Segment ein. Dennoch könnte er es aufgrund seiner vielen positiven Eigenschaften von hinten aufrollen und sich schnell an die Spitze setzen. Beim Tiguan und beim T-Roc ist dem Konzern dieses "Kunststück" bereits gelungen. Der schlussendliche Erfolg hängt aber auch stark von den Preisen ab. Hier darf VW nicht über das Ziel hinausschießen, denn bei den kleinen Crossovern sind die Kunden äußerst preissensibel. Zudem gibt es eine ganze Reihe an starken Konkurrenten (Kia Stonic, Hyundai Kona, Ford EcoSport, Renault Captur, Opel Crossland X, Citroen C3 Aircross, Peugeot 2008), die sich in dem Segment bereits erfolgreich etabliert haben. Und aus dem eigenen Haus kommt neben dem Seat Arona im kommenden Jahr auch noch ein Skoda-Pendant (siehe Studie Vision X) des T-Cross auf den Markt.
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