Aufgefrischter "Bulli"-Gegner

Facelift für die Mercedes V-Klasse

06.02.2019

Modellpflege bringt neue Motorengeneration und optionale Luxus-Sitze für den Fond.

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© Daimler AG
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Mit dem Start der aktuellen V-Klasse im Jahr 2014 hat Mercedes dem VW Multivan („Bulli“)  endgültig die Rute ins Fenster gestellt. Während es sich bei den Vorgängern um eher lieblos umgemodelte Nutzfahrzeuge handelte, erfüllte die aktuelle V-Klasse vom Start weg die hohen Anforderungen der Mercedes-Kundschaft. Nun bekommt die Großraumlimousine eine Modellpflege. Für weitreichende optische Änderungen gab es aufgrund der bis zuletzt guten Verkaufszahlen keinen Anlass. Dafür wurden die Motoren und die Technik auf den neuesten Stand gebracht.

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Design und Innenraum

Die äußeren Retuschen sind schnell abgehandelt. Vorne gibt es einen neu gezeichneten Stoßfänger mit markantem Kühllufteinlass sowie eine neue Rautenstruktur im Kühlergrill. Der Mercedes-Stern ist zentral im Grill platziert und von zwei Lamellen in Silber umgeben. Die beiden Ausstattungslinien Avantgarde und Exclusive bleiben wie gehabt im Programm. Die sportlich angehauchte AMG Line hebt sich mit dem Facelift optisch stärker ab: Sie erhält einen neuen Diamantgrill mit Chrompins. Neue Lackfarben, vier neue Leichtmetallrad-Designs und eine neue Leuchtengrafik am Heck runden die optische Auffrischung ab. Auch im Innenraum haben die Designer eher behutsam Hand angelegt. Das neue MBUX-Cockpit mit den zwei freistehenden Bildschirmen aus CLA, GLE oder B- und A-Klasse sucht man vergeblich. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um ein Facelift und nicht um ein neues Modell. Zu den auffälligsten Änderungen zählen neue Lüftungsdüsen in Turbinenoptik sowie ein neues Ziffernblatt im Kombiinstrument. Für die Sitze stehen neue Bezugsstoffe und Lederarten bereit. Das Highlight markiert dabei die neue Polsterung und Ausstattungsfarbe „Leder Nappa Tartufo“.

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Antrieb

Unter der kurzen Haube kommt nun endlich auch in der V-Klasse der aktuellste Vierzylinder-Dieselmotor (interner Code: OM 654) zum Einsatz, der die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllt. Diesen kennen wir bereits aus dem C-Klasse Facelift und der E-Klasse. Zum Marktstart steht der aufgeladene Selbstzünder in zwei Leistungsstufen bereit: Als V 250 d mit 190 PS und 440 Nm Drehmoment (Normverbrauch: 6,3-5,9 l/100 km) und V 300 d mit 239 PS und 500 Nm (6,3-5,9 l/100 km). Später wird es auch noch schwächere Varianten (ab 136 PS) geben. In der Beschleunigungsphase stehen beim Top-Triebwerk kurzfristig weitere 30 Nm zur Verfügung („Overtorque“). So gerüstet, bechleunigt der V 300 d in 7,9 Sekunden beschleunigt von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 220 km/h. Erstmals ist mit der Modellpflege in der Großraumlimousine auch das 9G-Tronic-Getriebe erhältlich. Die 9-Gang-Wandlerautomatik ersetzt das 7G-Tronic und ist im V 300 d serienmäßig an Bord. Der Fahrer kann über den Dynamic Schalter mithilfe der Fahrprogramme „Comfort“ und „Sport“ das Schaltverhalten beeinflussen. Oder er schaltet im Modus „Manuell“ mit den Lenkradschaltpaddles selbst. Alle Motorisierungen der „neuen“ V-Klasse sind serienmäßig mit Hinterradantrieb erhältlich – wahlweise mit permanentem Allradantrieb (4Matic).

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Neue Komfort- und Sicherheitsausstattungen

Die V-Klasse zeigt sich wie gehabt äußerst variabel und variantenreich. Sie ist wieder in drei Längen und mit zahlreichen Sitzkonfigurationen erhältlich. Völlig neu ist die Möglichkeit, den Fond in eine rollende "Erste-Klasse-Lounge" zu verwandeln. Die erstmals optional bestellbaren Luxussitze für die mittlere Sitzreihe bieten wie in der S-Klasse  eine Liegefunktion, Rückenmassage und Klimatisierung. Somit eignet sich das Auto künftig auch als VIP-Shuttle. Bei den Fahrassistenten legt Mercedes ebenfalls noch einmal nach. Bisher gab es serienmäßig etwa einen Seitenwind- und einen Aufmerksamkeits-Assistenten. Dank der Modellpflege erkennt der neue Aktive Brems-Assistent, wenn die Gefahr einer Kollision mit einem vorausfahrenden Fahrzeug oder einem Fußgänger droht. Wenn der Fahrer nicht auf die Warnsignale reagiert, leitet das System ein autonomes Bremsmanöver ein. Ein weiteres neues Sicherheitsfeature ist der erstmals für die V-Klasse erhältliche, optionale Fernlicht-Assistent Plus. Dieser ermöglicht im Fernlichtmodus dauerhaft eine weite Ausleuchtung der Fahrbahn, ohne den Gegenverkehr dabei zu blenden.

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Verfügbarkeit

Die überarbeitete V-Klasse ist in Europa ab März 2019 bestellbar. Wenige Wochen später kommt sie in den Handel. Preise hat Mercedes noch nicht verraten. Sie dürften aufgrund der besseren Ausstattung etwas steigen. Derzeit geht es beim V 250 d 7G-Tronic (190 PS) ab 57.674 los. Die günstigste V-Klasse (V 200 d mit 136 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe) kostet aktuell 51.960 Euro. Die schwächeren Einstiegsversionen wird es im Facelift-Modell aber erst später geben.

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