Zweite Generation des Kompakt-SUVs zeigt sich auch innen moderner.
Wie angekündigt, stellt Dacia auf der IAA in Frankfurt (Publikumstage bis 24. September 2017) die zweite Generation des Duster vor. Im Vorfeld der Automesse gab es nur einige Fotos und spärliche Informationen. Im Rahmen der Weltpremiere hat die rumänische Renault-Tochter aber alle Informationen über die Neuauflage ihres Bestsellers, von dem weltweit über eine Million Stück verkauft wurden, verraten. In Österreich wurde das Kompakt-SUV seit der Markteinführung im Jahr 2010 bis Juli 2017 insgesamt 18.999 Mal verkauft. Mit dem Billig-Angebot im Boom-Segment traf Dacia also voll ins Schwarze. Die Fußstapfen für den Nachfolger sind dementsprechend groß. Für viele gilt er schon jetzt trotz der zahlreichen Sportwagen und Elektrostudien als eigentlicher Star der IAA 2017.
Design und Abmessungen
Mit 4,3 Meter Länge und 1,8 Meter Breite weist die neue Modellgeneration ähnliche Dimensionen wie ihr Vorgänger auf. Dank 21 Zentimeter Bodenfreiheit und Böschungswinkeln von 30 Grad vorne und 33 Grad hinten erlaubt sie auch Abstecher auf unbefestigtes Terrain. Der Gepäckraum fasst 433 Liter bei den Varianten mit Frontantrieb. Optisch hat sich der Neue ordentlich gemausert. Er wirkt nun deutlich moderner und hat mit Diskonter-Ware nichts mehr gemein. Der größer dimensionierte Unterfahrschutz und die neuen Scheinwerfer schaffen einen markanteren und hochwertigeren Eindruck. Letztere sind weiter nach außen gerückt und reichen nun bis in die Flanken. Seitlich sticht die deutlich flachere A-Säule ins Auge. Vorteil: Sie setzt zehn Zentimeter weiter vorne an, wodurch der Innenraum in der Länge deutlich wächst. SUV-Merkmale wie gute Bodenfreiheit, ausgestellte Radkästen, Dachreling und Beplankungen sind ebenfalls mit an Bord. Die Fensterlinie verjüngt sich nach hinten, was für einen Schuss Dynamik sorgt. Heckseits kommen neue Rücklichter zum Einsatz, die mit ihrer Kreuz-Grafik an jene des Jeep Renegade erinnern.
Innenraum
Der Innenraum des Duster präsentiert sich ebenfalls in komplett neuem Look. Hier ist zwar nach wie vor viel Hartplastik verbaut, das Cockpit ist aber ansehnlich arrangiert. Und irgendwo muss der günstige Preis ja herkommen. Das nun fahrerorientierte Cockpit mit höher positioniertem Touchscreen-Navigationssystem „Media-Nav Evolution“ (optional), Bedientasten im Klavierstil unterhalb des Monitors und kreisrunde Lüftungsdüsen lassen das Billig-Image schnell vergessen. Das neue 4-Speichen-Lenkrad, das wir bereits aus anderen Dacia-Modellen kennen, lässt sich in der Höhe und Weite verstellen. In der Mittelkonsole gibt es dank des weiter hinten platzierten Handbremshebels nun mehr Ablagemöglichkeiten. Für den Schalthebel gibt es sogar etwas Chromdekor. Wichtiger: Die Rumänen spendieren dem SUV völlig neue Sitze. Letztere waren ja einer der Hauptkritikpunkte am Vorgänger – auch nach dem Facelift. Sie sollen aufgrund der dichteren Schaumstoffpolsterung mehr Seitenhalt und Langstreckenkomfort bieten. Für den Fahrersitz sind zusätzlich Arm- und Lordosenstütze verfügbar. Neu ist auch das 2,7 Liter fassende Staufach unter dem Beifahrersitz.
Neue Komfort- und Sicherheits-Features
Für den neuen Duster ist erstmals eine Klimaautomatik lieferbar. Ebenfalls ein Novum bei der rumänischen Marke ist Keyless Entry, bei dem Ver- und Entriegelung automatisch erfolgen. Weiteres Highlight ist das neue Multi-View-Kamerasystem, welches das Einparken und Fahrten im Gelände erleichtern soll, indem es die Umgebung mit Hilfe von vier Nahbereichskameras abbildet. Das System wird per Tastendruck oder automatisch aktiviert, sobald der Fahrer den Rückwärtsgang einlegt. Zu den weiteren Neuheiten beim Duster zählen die Berganfahrhilfe und der Bergabfahrassistent. Für Ausflüge ins Gelände ist ein 4x4-Monitor mit Kompass und Echtzeitanzeige für die Fahrzeugneigung verfügbar. Ebenfalls neu ist der Toter-Winkel-Warner. Weitere moderne Assistenz-Systeme gibt es aber nicht. Auch hier schlägt sich der Kostendruck durch. Dafür sorgen die erstmals bei einem Modell der Renault-Tochter eingesetzten Windowbags für Fahrer, Beifahrer und die außen sitzenden Passagiere auf den Rücksitzen für mehr Sicherheit.
Antrieb
Beim Antrieb bleibt alles ziemlich beim Alten. So bietet Dacia den neuen Duster weiterhin mit Front- und Allradantrieb an. Als Motorisierungen stehen wie bisher zwei Benzinmotoren und zwei Turbodieseltriebwerke zur Wahl. Die Benziner-Palette umfasst den Saugmotor SCe 115 und das Turboaggregat TCe 125. Beide Triebwerke sind sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb erhältlich. Hinzu kommen die Dieselvarianten dCi 90 mit Frontantrieb und dCi 110 mit Front- oder Allradantrieb. Die beiden Benziner und der schwächere Diesel sind ausschließlich mit Schaltgetriebe verfügbar, während der Duster dCi 110 alternativ auch wieder mit dem Doppelkupplungsgetriebe EDC angeboten wird.
Verfügbarkeit
Los geht es Anfang 2018. Den Einstiegspreis hat der heimische Importeur noch nicht final ausgehandelt. Er sollte aber bei rund 12.000 Euro liegen. Möglicherweise kommt vom neuen Duster etwas später auch eine gestreckte Version mit bis zu sieben Sitzplätzen in den Handel.
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