Sportlicher Luxusliner
Alle Infos vom neuen Maserati Quattroporte
11.12.2012
Länger als eine S-Klasse, aber agil wie eine sportliche Kompakt-Limousine.
Wie angekündigt, enthüllt Maserati im Rahmen der North American Auto Show in Detroit (19. bis 27. Januar 2013) die nächste Generation des Quattroporte . Nachdem bisher nur Fotos und wenige Details über die sportliche Luxus-Limousine verraten wurden, konnten nun bereits erste Fahreindrücke gesammelt werden. Außerdem haben die Italiener nun auch alle technischen Daten ihres S-Klasse-, A8- und 7er -Gegners bekannt gegeben.
Langer Lulatsch
Der Trend zum Downsizing ist bei Maserati (zum Glück) noch nicht so richtig angekommen. So legt das Marken-Flaggschiff in der Länge um satte 20 cm auf nunmehr 5,26 Meter zu. Damit ist er länger als die verlängerte Version der Mercedes S-Klasse
. Da auch der Radstand um 11 cm wächst, herrschen im Innenraum großzügige Platzverhältnisse. Für die Fondpassagiere gibt es um 10 cm mehr Beinraum. Da kann man die Füße schon einmal übereinander schlagen. Darüber hinaus wächst auch das Kofferraumvolumen auf klassenübliches Niveau. So schluckt der neue Quattroporte 530 Liter - um 80 mehr als sein Vorgänger. Trotz des Größenwachstums konnten die Ingenieure dem Newcomer 100 Kilo abtrainieren. Dank des Einsatz von zahlreichen Aluminium-Komponenten - bei den Türen, Kotflügeln, der Motorhaube und dem Kofferraumdeckel - bringt das Trumm "nur" mehr 1.900 Kilogramm auf die Waage - ein respektabler Wert. Ein weiteres Lob gehört den Designern. Sie kaschierten die Größe der stattlichen Limousine nahezu perfekt. An den bewährten Formen wurde zwar festgehalten, dennoch steht der Neue deutlich frischer auf seinen großen Rädern. Das Längenwachstum ist nur im direkten Vergleich erkennbar. Neben der markanten Front fällt vor allem der kesse Hüftschwung auf. Dieser verhilft dem Quattroporte zu einer gewissen Leichtfüßigkeit. Auch das neue Heck weiß zu gefallen. Die schmalen Leuchten, die Sportauspuffanlage und die Abrisskante am Heckdeckel setzen sportliche Akzente, ohne dabei zu dick aufzutragen.
Motoren
Unter der langen Haube kommen wieder Triebwerke zum Einsatz, die gemeinsam mit Ferrari entwickelt wurden. Das sieht man nicht nur, sondern hört es auch. Keine andere Luxus-Limousine röhrt auf Wunsch so derb und heftig wie der Quattroporte. Da kann selbst ein Audi S8
nicht mithalten. Überhaupt dann, wenn der Fahrer die Auspuffklappen öffnet. Beim Marktstart können sich die Kunden für einen von zwei Motoren entscheiden. Das Flaggschiff wird von einem 3,8-Liter-V8 inklusive Twin-Turbo-Aufladung und Benzindirekteinspritzung befeuert. Trotz des vergleichsweise kleinen Hubraums mangelt es dem Motor nie an Leistung. Mit 530 PS und einem Drehmoment von 650 Nm - bei Overboost sogar kurzfristig 710 Nm - steht der Quattroporte äußerst gut im Futter. Die Leistung wird bei allen Modellen serienmäßig über eine Achtstufen-Automatik von ZF weitergeleitet. Und diese erledigt ihre Aufgabe hervorragend. In gerade einmal 4,7 Sekunden katapultiert sich das Flaggschiff aus dem Stand auf Tempo 100, Schluss ist erst bei 307 km/h.
Neben dem V8 steht ein Dreiliter-V6-Benziner mit 410 PS und einem maximalen Drehmoment von bis zu 550 Nm (im Normal-Modus 500 Nm) zur Verfügung. Zudem trumpft der Sechszylinder mit einer echten Maserati-Premiere auf: Alternativ zum serienmäßigen Hinterradantrieb steht nämlich erstmals ein optionales Allradsystem zur Verfügung. Dieses verteilt die Antriebskräfte je nach Bedarf und variabel auf alle vier Räder. Mit Allrad dauert der Sprint aus dem Stand auf Landstraßentempo auch beim "Einstiegsmodell" nur 4,9 Sekunden (Heckantrieb: 5,1 Sekunden). Als Höchstgeschwindigkeit geben die Entwickler 285 beziehungsweise 284 km/h an.
Ausstattung
Auf moderne Assistenzsysteme verzichtet Maserati zwar nach wie vor, dennoch gibt es im neuen Quattroporte jede Menge Hightech. So wird die Mittelkonsole von einem 8,4-Zoll-Touchscreen geprägt, über dem die klassische Analog-Uhr thront. Auf dem Display werden u.a. Inhalte des serienmäßigen Navigationssystems, des Radios, des DVD-Players, des Bordcomputers und der Klimatisierung angezeigt. All diese Funktionen werden auch über die Touch-Bedienung gesteuert. Gegen Aufpreis gibt es Features wie eine WLAN-Hotspot-Funktion, ein Entertainmentsystem für die Fondpassagiere mit zwei 10,2-Zoll-Monitoren sowie ein Soundsystem von Bowers & Wilkins mit 15 Lautsprechern. Käufer können sich außerdem für eine Dreier-Rückbank oder zwei individuell einstellbare Einzelsitzen entscheiden. Auf Wunsch gibt es dann auch zwei ausklappbare (lederbezogene) Tische und eine eigene Fond-Klimaautomatik.
Verfügbarkeit
Marktstart für den neuen Maserati Quattroporte ist Anfang 2013. Am Anfang steht ausschließlich die V8-Variante zu Preisen ab etwa 160.000 Euro bereit. Die günstigere V6-Version wird etwas später folgen. 2014 soll dann sogar eine Diesel-Variante
kommen. Diese wird rund 340 PS leisten und den Maserati-Durchschnittsverbrauch ordentlich senken.
Die sportlichen Brüder des Quattroporte: