Limousine und Kombi setzen dank Facelift auf neuen Look und aktuelle Technik.
Nachdem Skoda in den letzten Wochen mehrmals einige Details des überarbeiteten Superb verraten hat, wurde die Facelift-Version am Donnerstag endlich enthüllt. Die Weltpremiere fand im Rahmen der IIHF Eishockey-WM 2019 (10. bis 26. Mai) in der slowakischen Hauptstadt Bratislava statt. Das hat natürlich seinen Grund: Skoda ist bereits seit 1993 und damit zum 27. Mal in Folge Hauptsponsor der WM. Nun nutzten die Tschechen diese internationale Bühne erstmals für eine Fahrzeugpräsentation. Gleichzeitig wurde auch noch die Elektro-Submarke „iV“ vorgestellt. Ihr gehören zunächst der Plug-in-Hybrid Superb iV und der rein elektrische Citigo iV an.
Design und Abmessungen
Doch zurück zum Superb-Facelift: Außen tritt das Fahrzeug sportlicher in Erscheinung als das aktuelle Modell. Das gilt für Limousine und Kombi (bei Skoda „Combi“) gleichermaßen. Scharf gezeichnete Frontscheinwerfer, Nebelscheinwerfer mit einer markanten Leiste sowie der flachere und breitere Grill sorgen für einen Schuss Dynamik. In der Seitenansicht ändert sich so gut wie nichts. Hinten gibt es anstelle des Logos erstmals auch beim Superb den Skoda-Schriftzug. Bisher ist das bei europäischen Modellen nur beim soeben gestarteten Scala und beim im Herbst in den Handel kommenden Kamiq der Fall. In Zukunft kommt dieses Designmerkmal bei allen Modellen der Marke zum Einsatz. Zudem setzt das Heck auf überarbeitete Leuchten, die nun von einer Chromleiste verbunden werden, und einen neu gezeichneten Stoßfänger. Auf Wunsch sorgt die „Sportline“-Ausstattung für noch mehr Dynamik. Die Top-Ausstattungsvariante L&K macht mit viel Chrom hingegen auf edel. Beim Platzangebot und Kofferraumvolumen gibt es keinen Nachholbedarf. Die Fahrzeuglänge wuchs aufgrund der neu gestalteten Frontschürze um 8 Millimeter auf 4.869 Millimeter bei der Limousine und um 6 Millimeter auf 4.862 Millimeter beim Combi. Der Radstand beträgt 2.841 Millimeter, die Breite 1.864 Millimeter. Die Höhe liegt bei 1.469 Millimetern bzw. 1.477 Millimetern beim Combi. Mit einem Kofferraumvolumen von 625 bis 1.760 Litern (Limousine) und 660 bis 1.950 Litern (Combi) setzt das Topmodell des tschechischen Automobilherstellers weiterhin die Bestwerte im Segment.
High-Tech-Licht
Die Beleuchtung ist ohnehin eine der größten Neuerungen. Die Tschechen bieten beim überarbeiteten Superb erstmals in einem Skoda-Modell Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer an. Andere Hersteller haben diese Technologie, die für mehr Sicherheit und Komfort sorgt, schon länger im Programm. Das High-Tech-Licht besteht aus einem LED-Modul für Abblend- und Fernlicht sowie drei weiteren LED-Fernlichtkammern und trägt im Gehäuse den Schriftzug „Škoda Crystal Lighting“. Eine schmale LED-Leiste dient als Blinker sowie als Tagfahr- und Positionslicht. Direkt darüber sind sogenannte LED-"Nadeln" angeordnet, die Bestandteil der neuen animierten Coming/Leaving Home-Funktion sind. Beim Öffnen und Schließen schaltet dieses Feature die Elemente der Front- und Heckbeleuchtung in einer vorgegebenen Choreographie automatisch an und aus. Die vorderen Nebelscheinwerfer setzen ebenfalls auf LED-Technik. Und die Voll-LED-Heckleuchten verfügen erstmals beim Superb über die derzeit in der Autobranche so angesagten dynamische Blinker, die bei Betätigung von innen nach außen aufleuchten.
Cockpit und Vernetzung
Der Innenraum des Superb wirkt mit neuen Chromapplikationen an der Instrumententafel und an den Türverkleidungen sowie neuen Sitzbezügen in den Ausstattungslinien Ambition und Style etwas edler. Optional gibt es auch Leder, Holzeinlagen, etc. Technisch hat sich innen einiges getan. Für die Faceliftversion stehen das optionale Virtual Cockpit (digitales Kombiinstrument) und drei verschiedene Infotainmentsysteme zur Auswahl, davon bieten zwei auch eine Navigationsfunktion. Das Radio Bolero und das Navigationssystem Amundsen mit Kartenmaterial auf einer SD-Karte verfügen jeweils über einen 8 Zoll großen Touchscreen. Das Infotainmentsystem Columbus bringt Informationen auf einem 9,2-Zoll-Touchscreen zur Ansicht, beherrscht Gesten- und Sprachsteuerung und bietet einen DVD-Player sowie eine Festplatte für Musik und Videos. Bei allen Systemen serienmäßig ist die SmartLink-Technologie, die Zugriff auf Smartphone-Apps über das Display des Infotainmentsystems ermöglicht. Eine SIM-Karte sorgt für Internetzugang und einen WLAN-Hotspot und erlaubt den Zugriff auf mobile Online-Dienste.
Superb iV
Den Antrieb des ersten teileilektrifizierten Skoda kennen wir bereits. Der Superb iV setzt nämlich auf den Plug-in-Hybridantrieb des facegelifteten Passat. Mit einer Systemleistung von 218 PS und einer elektrischen Reichweite von 55 Kilometern (WLTP) ist der Tscheche im Konkurrenzumfeld ordentlich gerüstet. Die Batterie hat eine Kapazität von 37 Ah und einen Energiegehalt von 13 kWh. Sie lässt sich an einer haushaltsüblichen Steckdose beispielsweise über Nacht oder an einer Wallbox mit einer Ladeleistung von 3,6 kW in 3:30 Stunden aufladen. Der Anschluss für das Ladekabel befindet sich hinter einer Klappe im Kühlergrill. Im unrealistischen Plug-in-Messzyklus beträgt der CO2-Ausstoß lediglich 40 g/km.
Die Fahrprofilauswahl Driving Mode Select bietet drei spezielle iV-Einstellungen: Sport-Modus, E-Modus und Hybrid-Modus. Im Sport-Modus stehen die maximale Systemleistung und 400 Nm maximales Drehmoment zur Verfügung. Das ermöglicht in Kombination mit dem serienmäßigen 6-Gang-Direktschaltgetriebe (DSG) ordentliche Fahrleistungen. Im E-Modus fährt der Superb iV rein batterieelektrisch, im Hybrid-Modus regelt die Elektronik das Zusammenspiel zwischen Benzin- und Elektromotor. Die Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie befindet sich vor der Hinterachse im Fahrzeugboden. Das Ladevolumen schrumpft bei der Limousine auf 485 Liter, beim Combi auf 510 Liter. Der Benzintank fasst 50 Liter.
Im Innenraum unterscheiden einige Details den Superb iV von den reinen Verbrennermodellen. So verfügt er immer über die farbige Multifunktionsanzeige Maxi DOT oder optional über das individuell einstellbare, 10,25 Zoll große Virtual Cockpit. Das Infotainmentsystem bietet iV-spezifische Unterpunkte wie beispielsweise den Ladestand der Batterie oder die rein elektrische Reichweite. Die Hybrid-Fahrmodi sind auch über Tasten in der Mittelkonsole direkt einstellbar. Das Navigationssystem Amundsen mit 8-Zoll-Monitor zählt hier zur Serienausstattung.
Sechs weitere Motoren
Neben dem Plug-in-Hybridantrieb im stehen sechs weitere Motoren zur Auswahl, die alle die Abgasnorm Euro 6d-Te,ü erfüllen. Insgesamt sind zehn verschiedene Motor-Antriebs-Kombinationen verfügbar. Im 1,6 TDI mit 120 PS) arbeitet immer ein 7-Gang-DSG. Beim 2,0 TDI mit 150 PS – der erste TDI der neuen „Evo“-Generation – sorgen wahlweise ein manuelles 6-Gang-Getriebe oder das 7-Gang-DSG für den Kraftschluss. Im Topdiesel, dem 2,0 TDI mit 190 PS ist das 7-Gang-DSG serienmäßig, der Allradantrieb ist optional erhältlich. Alle drei Dieselmotoren sind mit einem SCR-Katalysator mit AdBlue-Einspritzung sowie Dieselpartikelfilter ausgestattet. Einstiegsmotor bei den Benzinern ist der 1,5 TSI mit Zylinderabschaltung. Er leistet 150 PS und ist in Kombination mit manuellem 6-Gang-Getriebe oder 7-Gang-DSG bestellbar. Der neue 2,0 TSI mit 190 PS verfügt serienmäßig über 7-Gang-DSG, die Topmotorisierung 2,0 TSI mit 272 PS ist stets mit Allradantrieb und 7-Gang-DSG ausgerüstet. Alle drei TSI-Motoren haben Ottopartikelfilter.
Assistenzsysteme
Neben der Matrixtechnologie für das Fernlicht halten beim „neuen“ Superb zwei weitere Assistenzsysteme erstmals Einzug in ein Skoda Serienfahrzeug. Der vorausschauende Adaptive Abstandsassistent nutzt in seiner neusten Variante die Aufnahmen der Kamera an der Frontscheibe sowie Daten des Navigationssystems, um Geschwindigkeitsbegrenzungen und Kurven zu erkennen und das Tempo automatisch anzupassen. Der neue Emergency Assist für mehrspurige Straßen steuert das Fahrzeug bei einem Notfall automatisch kontrolliert und unter Berücksichtigung des Verkehrs auf den anderen Fahrspuren an den Fahrbahnrand und hält es dort an. Während der Spurwechselassistent über eine Reichweite von bis zu 20 Metern verfügt, arbeitet der Side Assist bis zu einer Entfernung von 70 Metern. Zudem bietet das Skoda-Flaggschiff jetzt auch einen Frontradarassistent mit Fußgängererkennung.
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Verfügbarkeit
Die Markteinführung des „neuen“ Superb wird wahrscheinlich im Herbst 2019 erfolgen. Preise hat Skoda noch nicht verraten.