Günstiger Tesla
Produktionsstart: Alle Infos vom Model 3
07.07.2017
Limousine soll Massenmarkt erobern - Startpreis von umgerechnet 31.000 Euro.
Tesla-Chef Elon Musk hat Wort gehalten : Am Freitag startet die Produktion des ersten Mittelklassefahrzeugs der Marke. Die ersten 30 Autos sollen in drei Wochen ausgeliefert werden, bis Dezember sollen es bereits 20.000 Autos pro Monat sein. Mit dem Model 3 will der Elektroautopionier den Massenmarkt erobern. Mit einem Startpreis von umgerechnet etwa 31.000 Euro ist es erschwinglicher als die bisherigen Tesla-Modelle (S und X), die im Luxussegment angesiedelt sind und ab rund 70.000 Euro zu haben sind.
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Das kann das Basismodell
Da es für das Model 3 über 400.000 Vorbestellungen gibt, können die Kunden zunächst kaum Extras bestellen . Das Basismodell des Model 3 bietet eine Reichweite von (realistischen) 345 Kilometern. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der Stromer in rund 5,6 Sekunden. Im Gegensatz zu Model-S - und Model-X-Käufern dürfen Model-3-Besitzer ihre Akkus an den Tesla-Superchargern nicht kostenlos aufladen. Das kleinste Modell der Marke ist für fünf Personen zugelassen. Bei der Ausstattung lässt Tesla nichts anbrennen. Jedes Model 3 verfügt über einen 15 Zoll großen Touchscreen, der oberhalb der Mittelkonsole angebracht ist. Hier bekommt der Fahrer nicht nur alle Fahrzeug-relevanten Infos angezeigt, sondern kann auch im Internet surfen, die Navigationsdaten einblenden oder die Musik steuern. Auf ein zusätzliches Kombiinstrument hinterm Lenkrad wird - wohl aus Kostengründen - verzichtet. Für eine ordentliche Individualisierung stehen (später) über 100 Konfigurationen zur Verfügung. Ein echtes Highlight in der Extraliste ist das riesige Glasdach, das fast das komplette Dach des Autos einnimmt.
Autopilot und schnelles Top-Modell
Darüber hinaus hat das Model 3 alle Funktionen, die für autonomes Fahren benötigt werden, mit an Bord. Der "Autopilot " war in der Vergangenheit aufgrund von diversen Zwischenfällen etwas in Verruf geraten. Elon Musk verteidigte das System aber stets. Schon im Vorjahr kündigte der Tesla-Chef an, dass das Top-Modell des Model 3, das dank zweier Motoren über Allradantrieb verfügt, in 2,8 Sekunden auf Tempo 100 sprinten wird. Bei dieser Version, die auch eine größere Reichweite bietet, dürfte es aber nicht unter 60.000 Dollar losgehen.
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Produktion soll extrem gesteigert werden
Die Zukunft des Elektroautobauers wird entscheidend vom Erfolg seines Mittelklassewagens abhängen. Von seinem Börsenwert her hat Tesla zwar bereits alle anderen US-Autohersteller abgehängt. Doch die Produktion war mit 84.000 Fahrzeugen im vergangenen Jahr sehr gering. Unternehmenschef Elon Musk hat als Zielmarke gesetzt, dass Tesla im kommenden Jahr bereits eine halbe Million Fahrzeuge produziert. Aufgrund einer Batterieknappheit konnte die Firma ihre Absatzziele für das erste Halbjahr 2017 aber nur ganz knapp erreichen . Nach Europa dürfte das Model 3 frühestens Mitte bis Ende 2018 kommen. Dann könnten aber auch schon andere Hersteller ähnliche Fahrzeuge im Programm haben.
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Tesla-Aktie im freien Fall
Der jüngste Kursrutsch bei den Tesla-Aktien hat sich am Donnerstag (Ortszeit) in ungebremstem Tempo fortgesetzt - daran konnte auch der bevorstehende Model-3-Produktionsstart nichts ändern. Durch einen neuerlichen Rutsch um rund 5,85 Prozent auf 307,97 US-Dollar (270,5 Euro) verlor der Elektroautospezialist seinen Status als wertvollster US-Autobauer wieder an General Motors (GM). GM kommt mit 52,5 Mrd. Dollar wieder auf eine höhere Marktkapitalisierung als Tesla mit zuletzt 50,5 Mrd. Dollar. Die GM-Titel standen am Donnerstag nur moderat mit 0,60 Prozent im Minus.
Noch vor wenigen Tagen war der Elektroautobauer mehr als 63 Mrd. Dollar wert. In Sorge um möglicherweise zu ambitionierte Ziele haben die Aktien aber seit der vergangenen Woche fast 15 Prozent an Wert eingebüßt. Händlern zufolge gesellte sich am Donnerstag eine Meldung hinzu, wonach die Premium-Limousine "Model S" in einem Crashtest
nur ein enttäuschendes Ergebnis abgeliefert habe.
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