Japaner machen ihren Newcomer zum Innovationsführer bei den Kompakten.
Mazda hat für die Weltpremiere des von Grund auf neu entwickelten Mazda3 nicht zu viel versprochen. Konkret haben die Japaner den „Start einer neuen Ära“ angekündigt. Nun wurde der neue Mazda3 im Rahmen der Los Angeles Auto Show 2018 (Publikumstage ab 30. November) vorgestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass der Kompaktklassler rundum neu erfunden wurde. Hinsichtlich Design, Technologie und Komfort kann man tatsächlich von einer neuen Ära sprechen. In einigen bereichen steigt das Auto sogar zum Innovationsführer bei den Kompakten auf.
Design
Die Japaner bringen den Mazda3 wieder als 5-Türer und Limousine in den Handel. Letztere sind im Kompaktsegment mittlerweile ziemlich spärlich vertreten, haben aber nach wie vor eine treue Fangemeinde. Der 4,46 m lange Fünftürer orientiert sich optisch stark an der Vorjahres-Studie „Kai“. Bis zur B-Säule gleichen sich die beiden Modelle wie eineiige Zwillinge. Auch die Breite (1,80 m), die Höhe (1,44) und der Radstand (2,72 m) sind identisch. Dennoch sind die Rollen klar verteilt. Während das Hatchback-Modell die sportliche Klientel ansprechen soll, zieht das 4,66 m lange Stufenheck auf die eleganter gestimmte Kundschaft ab. An der Front dominieren der steil stehende Grill und die schmalen Scheinwerfer. Hier orientiert sich das Design am CX-5. Die Seitenansicht ist wiederum vom CX-3 inspiriert. Wie beim kleinen Crossover ist die Dachlinie ziemlich sportlich gezeichnet. Hier stechen vor allem die extrem schräge C-Säule und die kurzen Überhänge ins Auge. Auf Höhe der traditionellen Türgriffe, die bei der Studie noch versenkt waren, ist eine leicht bogenförmige Lichtkante erkennbar, die sich vom vorderen bis zum hinteren Kotflügel zieht. Während es beim Fließheckmodell einen Dachkantenspoiler gibt, setzt die Limousine auf ein kurzes Stummelheck, das etwas an die Alfa Giulia erinnert. Sicherlich kein schlechtes Vorbild. Der stämmige Hintern wird bei beiden Karosserievarianten von den schmalen LED-Rückleuchten sowie dem Diffusor inklusive bündig integrierten Endrohren geprägt. Insgesamt geht der neue Mazda3 um einiges sportlicher an den Start, als das aktuelle Modell.
Innenraum und Ausstattung
Innen ist ebenfalls kein Stein auf dem anderen geblieben. Das fängt bei den hochwertigen Materialien an und hört bei der stark horizontalen Ausrichtung noch lange nicht auf. Die Cockpit-Symmetrie ist nun – ähnlich wie bei BMW – stark auf den Fahrer ausgerichtet. Ein neues, 8,8 Zoll großes Farbdisplay und ein intuitiveres Bedienkonzept ergänzen das von aktuellen Mazda-Modellen bekannte MZD-Infotainment-System. Auf der breiten Mittelkonsole sitzt hinter dem Ganghebel der runde Dreh- und Drücksteller. Das 3-speichige Sportlenkrad ist glücklicherweise nicht mit allzu vielen Tasten überladen. Beim Kombiinstrument setzt Mazda weiterhin auf klassische Rundinstrumente, wobei rechts ein zusätzliches Info-Display untergebracht ist. Dank der elektronischen Handbremse bleibt Platz für eine große Ablage unter der Armauflage. Ebenfalls positiv: Ein umfangreiches Ausstattungspaket gibt es im neuen Mazda3 serienmäßig. Bereits in der Basisversion sind Features wie unter anderem ein „echtes“ Head-up-Display (Projektion auf die Windschutzscheibe), Apple CarPlay/Android Auto, adaptiver Tempomat und Verkehrszeichenerkennung mit an Bord. Weiters stehen Echtzeit-Navigation, Online-Anbindung oder ein hochwertiges Soundsystem zur Verfügung. Letzteres könnte eine echte Empfehlung sein. Denn laut den Entwicklern soll es durch verbesserte Dämmung im neuen Mazda3 so leise wie noch nie sein.
Antrieb: „Biesel“, Mild-Hybrid und Allrad
Motorisch stehen drei Antriebsvarianten zur Verfügung, von denen natürlich der selbstzündende Benzinmotor Skyactive X das Highlight bildet. Mazda bietet alle Motoren (erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-Temp) wahlweise mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder als 6-Stufen-Automatik an. Konkret gibt es einen 2,0-Liter-Saugbenziner mit 122 PS, einen 1.8-Liter-Diesel mit 116 PS und den erstmals in einem Serienauto erhältlichen Skyactiv-X. Dabei handelt es sich um einen selbstzündenden Benziner, der umgangssprachlich auch gerne als „Biesel“ oder „Diesotto“ bezeichnet wird. Der neue 2,0l-Vierzylinder-Kompressormotor brachte es im Prototyp auf 190 PS und 230 Nm Drehmoment . Die finalen technischen Spezifikationen hat Mazda noch nicht verraten. Das Triebwerk verfügt zwar noch über Zündkerzen, diese kommen jedoch nur beim Motorstart und unter Volllast zum Entzünden des Benzin-/Luftgemischs zum Einsatz. Ansonsten entzündet sich der Kraftstoff – wie bei einem Dieselmotor – allein durch die Kompression. Mit dieser Technologie will Mazda die Vorteile von Benzinern (Drehfreude, leiser Lauf) und Dieselmotoren (geringer Verbrauch, kräftger Durchzug) unter einen Hut bringen. Beide Benziner verfügen serienmäßig über Zylinderabschaltung und ein Mild-Hybrid-System. Optional ist der neue Mazda3 erstmals auch mit Allradantrieb erhältlich. Das dürfte ihm vor allem in Österreich viele neue Kunden bringen.
Assistenzsysteme
Bei den aktiven Assistenzsystemen legen die Japaner ebenfalls nach. Neu im Mazda3 ist ein „Front Cross Traffic Alert“, der beim Einfahren in eine Kreuzung (oder beim Ausfahren aus einer Parklücke) vor Querverkehr warnt. Der Müdigkeitswarner setzt auf eine Infrarotkamera, die den Fahrer überwacht und ihn bei Schläfrigkeit warnt. Die (teil-)autonomen Fahrsysteme baut Mazda ebenfalls aus: Auf der Autobahn kann der neue Kompaktklassler selbständig lenken, beschleunigen und bremsen. Für mehr passive Sicherheit sorgen ein serienmäßiger Knieairbag sowie eine energieabsorbierende Motorhaube. Letztere soll auch den Fußgängerschutz deutlich erhöhen.
Verfügbarkeit
Allzu lange müssen Fans auf den neuen Mazda3 nicht mehr warten. Gestartet wird im März 2019 mit dem Fünftürer. Im Mai kommt die Limousine, im Juni schließlich die Versionen mit dem innovativen Skyactiv-X-Motor, optional auch mit Allradantrieb. Preise, Ausstattung und diverse Spezifikationen (Kofferraum, Fahrleistungen, Verbrauch, etc.) stehen zwar noch nicht fest, dennoch lässt sich bereits sagen, dass sich die gesamte Kompaktklasse (Golf, Astra, Focus, Leon, A-Klasse, A3, 1er, 308, i30, Corolla, Ceed & Co.) auf einen äußerst gelungenen Gegenspieler einstellen muss.
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