Auch mit Allrad
Peugeot 508 und 3008 mit Plug-in-Hybrid
25.09.2018
Franzosen bringen potente Öko-Varianten ihres Kompakt-SUVs und ihrer Mittelklasse-Baureihe.
Bereits beim Start des neuen 3008 hat Peugeot angekündigt, dass es das Kompakt-SUV auch mit Plug-in-Hybrid geben wird. Gleichzeitig wurde versprochen, dass es dank des neuen Antriebs auch Allradantrieb verfügbar sein wird. Und nun haben die Franzosen ihren neuen Plug-in-Hybridantrieb vorgestellt. Dieser kommt gleich in zwei Versionen und ist neben dem 3008 auch im brandneuen 508 und 508 SW (Kombi) verfügbar. Die Weltpreimiere erfolgt auf dem Pariser Autosalon 2018 (4. bis 14. Oktober) auf dem Peugeot auch die extrem coole Elektrostudie "e-Legend " im Stile des 504 Coupés zeigt. Bis zur Markteinführung der neuen Hybridvarianten dauert es aber leider noch etwas.
3008 Hybrid4 mit virtuellem Allradantrieb.
Potente Plug-in-Hybridantriebe
Peugeot nennt seine neuen Plug-In Hybrid-Benzinmotoren schlicht und einfach HYBRID und HYBRID4. Bei Letzterem, der dem 3008 vorbehalten bleibt, ist Allrad mit an Bord. Leistungsmangel herrscht in keiner der beiden Varianten. So bringt es der Vorderrad-Hybridantrieb im 508 (SW) auf 225 PS und beim Allradantrieb sind es sogar 300 PS. Als Verbrenner kommt jeweils ein 1,6 l PureTech-Ottomotor zum Einsatz, der mit einem neu entwickelten Achtgang-Automatikgetriebe „e-EAT8“ verbandelt ist. Der Benziner arbeitet mit einem oder zwei Elektromotor(en) zusammen, die ihre Energie wiederum aus einer an der Steckdose aufladbare Batterie (Plug-in) beziehen. Der beim HYBRID und HYBRID 4 dazugehörige Elektromotor bringt eine Leistung von 80kW (110 PS) auf die Vorderräder. Bei den HYBRID4-Motorisierungen (nur für den 3008) sind an der Mehrlenker-Hinterachse zusätzlich ein Wechselrichter, ein Elektromotor mit einer Leistung von ebenfalls 80kW (110 PS) und ein Reduktionsgetriebe angebracht, um alle vier Räder anzutreiben. Der Allradantrieb wird also quasi „virtuell“ bereitgestellt. Eine mechanische Verbindung über eine Kardanwelle gibt es nicht. Einen genauen Normverbrauch verraten die Franzosen noch nicht. Sie versprechen aber einen CO2-Ausstoß von unter 49 Gramm pro Kilometer.
Die beiden E-Motoren des Hybrid4 leisten jeweils 110 PS.
E-Reichweite und Fahrmodi
Sowohl in den HYBRID- als auch in den HYBRID4-Versionen sind 300V-Lithium-Ionen Batterien unter der zweiten Sitzreihe verbaut. Dadurch schrumpft das Kofferraumvolumen bei den 508-Modellen etwas – auf 487 Liter beim Fünftürer und 530 Liter beim SW. Mit Kapazitäten von 11,8 kWh (HYBRID) und 13,2 kWh (HYBRID4), gehören sie zu den Größeren auf dem Markt. Rein elektrisch sollen die Fahrzeuge somit bis zu 50 Kilometer weit nach WLTP-Norm (60 Kilometer nach NEFZ-Norm) kommen. Weil das emissionsfreie Fahren im Vordergrund steht, ist der Zero Emission-Modus (ZEV) nach dem Start die Standard-Einstellung der Motoren. Der ZEV-Modus ist bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h verfügbar. Erst bei höheren Geschwindigkeiten oder leerem Akku übernimmt in diesem Modus der Verbrennungsmotor den Antrieb. Wenn es besonders flott vorangehen soll, kommt der Sport-Modus zum Einsatz. So gerüstet, sprintet der 3008 Hybrid4 in 6,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Hier wird die Energie aller Motoren voll abgerufen. Im Hybrid-Modus entscheidet das Auto, wie man am effizientesten vorankommt. Der 4WD-Modus ist dem 3008 Hybrid4 vorbehalten und aktiviert auf Knopfdruck die Hinterachse für eine bessere Traktion. Nur für den 508 Hybrid gibt es wiederum den Comfort-Modus, der den Hybrid-Modus mit dem elektrischen Fahrwerk verknüpft.
Der 508 SW Hybrid bietet trotz großer Batterie 530 Liter Kofferraum.
Laden und Rekuperation
Der Ladestecker für die Fahrzeuge ist mit Kontrollleuchten versehen, an denen der Nutzer den Ladezustand auch von außen ablesen kann. Die Ladeklappe befindet sich auf der linken Fahrzeugseite, die Tankklappe für den Verbrenner sitzt wie gewohnt rechts. Praktisch: Die Ladekabel sind in einem Fach im Kofferraumboden untergebracht. Laut Peugeot beträgt die Ladezeit an einer Haushaltssteckdose (8A) sieben Stunden, mit einer verstärkten Steckdose (3,3 kW) sind es 4 Stunden und mit einer Wandladestation für Elektroautos (6,6 kW-Ladeleistung, 32A) ist die Vollladung nach 1:45 Stunden vorbei. Zudem kann die Batterie auch während der Fahrt geladen werden. Aktiviert der Fahrer die Brake-Funktion, verlangsamt das Fahrzeug seine Fahrt, ohne dass der Fahrer dafür auf das Bremspedal treten muss. Die überschüssige Energie wird dabei in die Batterie gespeist (Rekuperation). Auch die Funktion i-Booster gewinnt beim Abbremsen oder durch Anheben des Fußes Energie zurück. Außerdem steht dem Fahrer die Funktion e-Save zur Verfügung. Mit dieser kann er eine bestimmte Elektro-Reichweite (10 Kilometer, 20 Kilometer oder die vollständige Ladekapazität) für spätere Fahrten aufbewahren.
Die Anzeigen im i-Cockpit wurden an die Hybrid-Technik angepasst.
Cockpit und Bedienung
Das bekannte i-Cockpit mit kleinem Lenkrad, darüber angeordnetem digitalen Kombiinstrument und Touchscreen in der Mittelkonsole wurde für die Hybrid-Varianten angepasst. Zu den erweiterten Hybridfunktionen zählen die Anzeige von Fahrmodus, Ladestand sowie Reichweite für den Elektroantrieb. Statt dem Drehzahlmesser gibt es einen (virtuellen) Leistungsmesser. Letzterer besteht aus den ablesbaren Modi Eco, Power oder Charge. Auf dem Touchscreen findet der Fahrer sämtliche Informationen zum Hybridantrieb. Hierfür muss er nur auf das zuständige Feld (Energieflussdiagramm, Verbrauchsstatistik oder Navigationssystem) drücken. Im Navi-Modus werden Ladestationen in der Nähe, in Ergänzung zu Tankstellen, Reichweite im rein elektrisch betriebenen Modus und gesamte Reichweite für Elektroantrieb und Verbrennungsmotor angezeigt. Weiters lassen sich über den Touchscreen die Heizung und Klimaanlage programmieren. Auch die MyPeugeot App wurde an die Hybridtechnologie angepasst. Der Nutzer kann darüber das Fernladen programmieren, starten oder stoppen und den Ladezustand der Batterie sowie den Kraftstoffverbrauch abfragen. Zudem lassen sich über die App per Smartphone auch die Heizung und Klimaanlage fernsteuern.
Die Ladeklappe liegt bei allen drei Hybridmodellen (hier der 508) gegenüber der Tankklappe.
Verfügbarkeit
Zum Schluss gibt es noch eine eher unerfreuliche Nachricht. Laut Peugeot kommen die Modelle mit HYBRID und HYBRID4 nämlich erst im Herbst 2019 in den Handel. Interessenten müssen sich also noch ein Jahr lang bis zum Start der potenten Öko-Varianten gedulden. Bei den drei weiteren PSA-Konzernmarken Opel, DS und Citroen dürfte es noch etwas länger dauern, bis deren Kompakt-SUV dank Hybrid auch mit Allrad zu haben sein werden. Bestätigt ist es aber bereits, dass auch Grandland X , DS 7 Crossback und C5 Aircross die Hybrid4-Technologie bekommen.
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