Roadster-Legende ist zurück

Alle Infos zum neuen Mercedes-AMG SL

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Die achte Generation der Roadster-Legende kommt deutlich dynamischer daher.

Nachdem  Mercedes  in den letzten Monaten immer wieder nur Informationshäppchen zum  völlig neuen SL  veröffentlicht hat, ist es nun mit der Geheimnistuerei vorbei. Die neue Generation der Roadster-Legende feierte ihre Weltpremiere. Die erste wurde im Jahr 1952 enthüllt, mittlerweile ist Mercedes bei der achten angekommen. Einige Details waren aufgrund der Vorabinfos bereits bekannt. Dazu zählen, dass es den SL künftig nur noch als AMG-Version geben wird, dass das Stoffverdeck zurückkehrt, dass es sich um einen 2+2-Sitzer handelt und dass die neue Generation auf ein Hightech-Cockpit setzt. Darüber hinaus wurde bereits angekündigt, dass der neue SL künftig den  AMG GT Roadster  ersetzen wird. Nun gibt es neben den technischen Daten auch das finale Design.

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Design und Abmessungen

Optisch sieht man dem neuen SL, der 4,70 m lang, 1,91 m breit und 1,35 m hoch ist, sofort an, dass es sich um ein Modell handelt, das von AMG entwickelt wurde. Im Vergleich  zum Vorgänger , der schon vor einigen Jahren ausgelaufen ist, wirkt die achte Generation deutlich sportlicher. Die Front wird vom breiten Grill dominiert. Dieser zitiert mit seinen 14 vertikalen Lamellen den SL-Urahn, den Rennwagen 300 SL von 1952. Flankiert wird der Grill von scharf geschnittenen LED-Scheinwerfern, die serienmäßig über die Digital Light-Technologie verfügen. Dank der leicht überhängenden Nase erinnert der neue SL etwas an einen angriffslustigen Hai. Die Silhouette ist die Schokoladenseite des Roadsters. Hier sorgen der 2,70 m große Radstand, die kurzen Überhänge, die lange Motorhaube, der nach hinten versetzte Fahrgastraum mit stark geneigter Frontscheibe und das kräftige Heck für ausgewogene Proportionen. Hinzu kommen stark modellierte Radhäuser sowie große, bündig mit der Außenhaut abschließende Leichtmetallräder. Im geschlossenen Zustand sieht der neue SL dank des knappen Stoffverdecks ebenfalls deutlich besser aus, als sein Vorgänger mit Klappdach. Hinten stechen die extrem flachen LED-Heckleuchten, der massive Diffusoreinsatz sowie die Sportabgasanlage mit ihren vier eckigen Blenden ins Auge. Da der SL von sehr unterschiedlichen Kunden – von der neureichen Rapperin bis hin zum pensionierten Bankvorstand – gekauft werden wird, bietet Mercedes unterschiedle Ausstattungsdetails und viele Optionen für ein breites Individualisierungsspektrum an. So kann man sich seinen Wunschroadster sportlich-dynamisch oder luxuriös-elegant zusammenstellen.

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Verdeck

Das Comeback des Stoffverdecks wirkt sich nicht nur positiv auf die Optik aus, sondern bringt auch fahrdynamische Vorteile. Grund dafür sind das um 21 Kilogramm geringere Gewicht und der daraus resultierende niedrigere Schwerpunkt. Die platzsparende Z-Faltung ermöglicht den Verzicht auf einen herkömmlichen Verdeckkastendeckel. Da die knappe Stoffmütze dreilagig ausgeführt ist, verspricht Mercedes eine hervorragende Geräuschdämmung. Die Bedienung erfolgt mit der Schalterleiste in der Mittelkonsole oder dem Multimedia-Touchscreen. Letzterer zeigt sogar eine Animation mit dem Fortschritt des Vorgangs an. Allzu lange kann man die Prozedur virtuell jedoch nicht mitverfolgen. Denn das Öffnen und Schließen dauert nur rund 15 Sekunden und ist bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h möglich. Das Kofferraumvolumen beträgt 213 Liter (offen) bzw. 240 Liter (geschlossen).

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Antrieb

Zur Markteinführung kommen solvente Kunden mit Benzin im Blut voll auf ihre Kosten. Zunächst startet der neue SL nur mit zwei Leistungsstufen des AMG 4,0-Liter-V8-Biturbomotors, der stets an eine 9-Gang-Automatik (Speedshift MCT 9G) gekoppelt ist. Im Topmodell SL 63 4Matic+ leistet das Triebwerk 585 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 800 Nm über zur Verfügung. Beim Beschleunigen von 0 auf 100 km/h vergehen nur 3,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 315 km/h. Im SL 55 4Matic+ entwickelt das V8-Aggregat 476 PS Leistung und 700 Nm maximales Drehmoment. Der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 km/h dauert 3,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 295 km/h erreicht. Wie aus der Modellbezeichnung bereits hervorgeht, gibt es den neuen SL auch mit Allradantrieb (4Matic). Das ist ein echtes Novum für diese Baureihe. Bei den V8 Modellen ist der Allrad sogar obligat. Über weitere Motorisierungen hält sich Mercedes noch ziemlich verdeckt. Einzige Ankündigung: „Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir den SL auch mit leistungsstarkem Performance-Hybridantrieb anbieten. Die AMG E Performance Antriebsstrategie will einen elektrifizierten Antriebsstrang bieten, der die Fahrdynamik erhöht, gleichzeitig aber auch höchst effizient ist.“ Möglicherweise handelt es sich dabei um die 843 PS starke Variante, die wir bereits aus dem  AMG GT 4-Türer kennen .

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Fahrwerk und Handling

Serienmäßig ist der SL 55 mit einem neu entwickelten Stahlfederfahrwerk (AMG Rice Control) mit Aluminium-Stoßdämpfern und Leichtbau-Schraubenfedern ausgestattet. Vorne und hinten führt eine 5-Lenker-Raumkonstruktion die Räder. Premiere im SL 63 feiert das neue AMG Active Ride Control Fahrwerk mit aktiver, hydraulischer Wankstabilisierung. Größte Neuerung: Aktive Hydraulikelemente ersetzen die herkömmlichen mechanischen Querstabilisatoren und sollen Wankbewegungen in Sekundenbruchteilen ausgleichen. Das soll wiederum zu mehr Dynamik und Komfort führen. Hier kann der Fahrer je nach Bedarf individuell nachkonfigurieren: Die sechs AMG Dynamic Select Fahrprogramme „Glätte“, „Comfort“, „Sport“, „Sport +“, „Individual“ und „RACE“ (Serie bei SL 63, für SL 55 im optionalen Dynamic Plus Paket enthalten) sollen eine große Spreizung der Fahrzeugcharakteristik von komfortabel bis dynamisch ermöglichen. Erstmals in seiner langen Historie ist der SL serienmäßig mit einer aktiven Hinterachslenkung ausgestattet. Damit die rund zwei Tonnen schwere Fuhre adäquat zum Stehen kommt, ist stets eine Hochleistungs-Verbundbremsanlage an Bord. Beim schwächeren Modell sind serienmäßig 19 Zoll Räder montiert, der 63er steht auf 20 Zöllern.  

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Innenraum und Cockpit 

Im Cockpit übernimmt der neue SL zwar einige Elemente der neuen  C-Klasse  und  S-Klasse , diese werden jedoch eigenständig interpretiert. So gibt es in der Mittelkonsole zwar auch hier den (11,9 Zoll) großen, hochkant angeordneten Touchscreen, im Roadster ist dieser jedoch beweglich. Um Spiegelungen durch Sonneneinstrahlung bei offenem Fahren zu vermeiden, kann er elektrisch in eine vertikalere Lage gebracht werden. Auch beim 12,3 Zoll Display des Kombiinstruments gibt es einen Unterschied. Während dieses in C- und S-Klasse völlig freisteht, gibt es im SL eine Abdeckung, die Spiegelungen durch Sonneneinstrahlung verhindern soll. Die Mittelkonsole erinnert mit ihrer metallischen Platte zwischen den Lederflächen wiederum an den AMG GT 4-Türer. Zum ersten Mal seit 1989 (Baureihe R 129) kommt der Roadster wieder in einer 2+2-Sitzkonfiguration. Hier ist Mercedes jedoch ehrlich. Die beiden hinteren Sitze sind nur für Personen bis zu 1,50 Meter Körpergröße geeignet. Dennoch werden sie die Kunden lieben, da sie unkompliziert als erweiterter Gepäckraum genutzt werden können und dadurch die Alltagstauglichkeit maßgeblich erhöhen. 

Video zum Thema: Das Hightech-Cockpit des neuen Mercedes SL

 

Bedienung

Zentrale Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Fahrer ist das des MBUX-Infotainmentsystem der zweiten Generation, das in der S-Klasse seine Premiere feierte. Im neuen SL wird es jedoch um (AMG-)spezifische Inhalte und Ansichten ergänzt. Einige Funktionen sollen sogar komplett durch eigenständige ersetzt werden. So betonen Menüpunkte wie „Performance“ oder „Track Pace“ den sportlichen Charakter. Die Anzeigen des Kombiinstruments lassen sich mit unterschiedlichen Stilen und individuell wählbaren Hauptansichten personalisieren. Das optionale Head-up-Display zeigt dank Augmented-Reality-Technologie diverse Hinweise und Aktionen dreidimensional auf der echten Straße an. Die Bedienung erfolgt über die nach wie vor unerreichte Sprachbedienung (Hey Mercedes), den Touchscreen oder das Multifunktionslenkrad.

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Der Touchscreen ist beweglich.

Fahrassistenzsysteme 

Natürlich ist der neue SL auch in Sachen Assistenzsysteme voll aufmagaziniert. Mithilfe von Sensoren, Kameras und Radar beobachten die elektronischen Helfer den Verkehr und das Umfeld des Roadsters. Wenn nötig, können sie blitzschnell eingreifen. Wie in den aktuellen Generationen von C- und S-Klasse wird man beim Fahren aktiv unterstützt – in Alltagssituationen zum Beispiel durch Entlastung bei Geschwindigkeitsanpassung, Abstandsregelung, Lenken und Spurwechsel. Bei Gefahr sollen die Systeme helfen, situationsgerecht auf eine drohende Kollision zu reagieren. Die Funktionsweise der Systeme wird durch ein neues Anzeigekonzept im Kombiinstrument visualisiert. Der Fahrer sieht dort räumlich abstrahiert sein Auto, Fahrspuren, Spurmarkierungen und andere Verkehrsteilnehmer wie Pkw, Lkw und Zweiräder wieder. Auf Basis dieser Umgebungsdarstellung werden Systemzustand und Funktionsweise der Assistenten visualisiert. Die neue animierte Assistenzanzeige basiert auf einer in Echtzeit erzeugten 3-D-Szene.  

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Verfügbarkeit

Den genauen Marktstart hat Mercedes noch nicht verraten. Offiziell heißt es nur, dass der neue SL pünktlich zur Cabrio-Saison im Frühjahr 2022 in den Handel kommen soll. Preise für den 2+2-Sitzer gibt es auch noch nicht. Der Bestellstart dürfte Anfang 2022 erfolgen. Zur Orientierung: Den günstigsten AMG GT Roadster (530 PS und Heckantrieb) gibt es derzeit ab 176.610 Euro. Sein Nachfolger, der SL 55 Matic+, dürfte kaum günstiger werden.

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