Das erfolgreiche Kompakt-SUV wurde ordentlich aufgewertet.
Er ist das erfolgreichste SUV Europas: der Tiguan von VW. Mehr als sechs Millionen Exemplare wurden bislang produziert. 2019 war er mit rund 911.000 Exemplaren sogar das gefragteste Modell der Marke und des gesamten VW-Konzerns - noch vor dem Golf! Damit dieser Erfolgslauf anhält, bekommt die aktuelle Generation nun ein Facelift . Optisch geht VW bei der Modellpflege wie immer behutsam vor. Unterm Blech tut sich jedoch einiges.
Design
Optisch ist das Update des Tiguan unter anderem an der neu gestalteten Frontpartie zu erkennen. Hier schlägt er mit dem neuen Kühlergrill eine Brücke zum größeren Touareg. Die Motorhaube baut höher, der neue Grill samt LED-Scheinwerfern breiter. Letztere ziehen sich mit ihren seitlichen Augenliedern nun – wie beim Golf 8 – weiter in die Kotflügel. Natürlich darf auch das neue VW-Emblem nicht fehlen. Die Schürzen wurden vorne wie hinten neu designt. Am Heck fällt der nun mittig unter dem Logo angeordnete Schriftzug „Tiguan“ auf. Dieses Stilelement kennen wir bereits vom Arteon - und Passat-Facelift sowie vom aktuellen Golf. Ebenfalls neu gestaltet wurde der 4Motion-Schriftzug am Heck der Allradvarianten. Wer einen besonders sportlichen Auftritt bevorzugt, kann zum 320 PS starken „R“-Modell greifen. Hier gibt es u.a. eigenständige Stoßfänger, ein ebenfalls eigenständiger Diffusor im Heck, Radhausverbreiterungen und 21-Zoll-Leichtmetallräder. Vorerst hat VW die normale, 4,50 Meter lange Variante präsentiert. Der 4,70 Meter lange Tiguan Allspace, den es auch mit sieben Sitzen gibt, bekommt aber ebenfalls alle Neuerungen - nur die "R"-Version und der Plug-in-Hybrid bleiben dem kürzeren Modell vorbehalten.
Innenraum
Im Interieur orientiert sich der Tiguan ebenfalls am überarbeiteten Arteon. Wie beim viertürigen Coupé und Shooting Brake gibt es nun auch im Kompakt-SUV ein neues Touch-Modul für die Klimafunktionen. Neben Touch-Flächen kommen hier für die Gebläse- und Temperaturregelung beleuchtete Touch-Slider zum Einsatz. Über die Touch-Felder werden optional auch Funktionen wie die Sitz-, Heck- und Frontscheibenheizung bedient und das Klimamenü aufgerufen. Insgesamt dürfte das aber mehr ablenken als die bisherige Lösung mit Drehreglern. Positiv ist hingegen die Einführung des aktuellsten Infotainmentbaukastens (MIB 3). Zum erweiterten Funktionsspektrum des Systems gehören dank integrierter eSIM diverse Online-Dienste sowie Updates „over the air“. Je nach Ausstattung bieten die MIB3-Systeme zudem neue Features wie eine natürliche Sprachsteuerung, den Zugriff auf Streaming-Dienste sowie eine auch in der Cloud per „Volkswagen ID“ speicherbare und damit in anderen VW-Modellen abrufbare Personalisierung diverser Einstellungen (Klima, Radio, Sitze, etc.). Ebenfalls neu ist die nun kabellose Einbindung von Apple CarPlay und Android Auto. Im Basismodell gibt es analoge Instrumente, das virtuelle Kombiinstrument kostet extra. Der Touchscreen in der Mittelkonsole ist je nach Ausstattung bis zu 9,2 Zoll groß.
Ausstattungen
Neu konfiguriert und bezeichnet hat VW die Ausstattungslinien. Über dem Grundmodell mit der Ausstattungsbezeichnung „Tiguan“ folgt die Version „Life“. In der nächsten Ausstattungsstufe gabeln sich die Linien in „Elegance“ (edler) und „R-Line“ (sportlicher) auf. Zur Serienausstattung aller Tiguan Versionen zählen unter anderem LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, das neue Multifunktionslenkrad und ein Infotainmentsystem mit mindestens 6,5-Zoll-Display. In der der Ausstattung „Life“ kommen Features wie „Light Assist“ (Fernlichtassistent), „ACC“ (automatische Distanzkontrolle), eine Dachreling oder eine Klimaautomatik („Climatronic“) und 17-Zoll-Alufelgen hinzu. Die Topausstattungen „Elegance“ und „R-Line“ teilen sich zudem serienmäßige Details wie die „IQ.LIGHT – LEDMatrixscheinwerfer“, das „Digital Cockpit“ (digitale Instrumente mit 10-Zoll-Bildschirmdiagonale), eine mehrfarbig einstellbare Ambientebeleuchtung und das Winterpaket inklusive beheizbarem Lenkrad. „Elegance“ verfügt darüber hinaus über eine elektrisch öffnende und schließende Heckklappe sowie eine in Silber eloxierte Dachreling.
Antriebe
Neben aus anderen Modellen bekannten Benzin- und Dieselvarianten bekommt der Tiguan erstmals auch einen Plug-in-Hybridantrieb. Er soll es dem SUV erlauben, bis zu 50 Kilometer vollelektrisch zu fahren. Hier kommt der Antriebsstrang aus dem Golf 8 GTE mit einer Systemleistung von 245 PS zum Einsatz. Der Plug-In-Hybridantrieb besteht aus einem TSI-Vierzylinder-Aggregat mit 150 PS, einer 85 kW (115 PS) starken E-Maschine, einem 6-Gang-DSG-Getriebe sowie einer neuen Lithium-Ionen-Batterie. VW nennt den Antrieb hier "eHybrid". Einen rein elektrischen Tiguan wird es nicht geben - diesen Part übernimmt der ID.4 .
Die Diesel-Motoren stattet VW mit einer zusätzlichen Abgasreinigung aus. Dank den beiden zwei SCR-Katalysatoren soll der Tiguan extrem sauber sein. Die Selbstzünder starten künftig bei 122 PS, der Top-Diesel wird 200 PS leisten. Dazwischen schließt ein 150 PS Modell die Lücke. Bei den Benzinern beginnt die Basis bei 130 PS. Für einige Motorisierungen ist auch ein Doppelkupplungsgetriebe erhältlich. Zudem haben die Kunden teils die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb. Top-Modell ist hier das neue R-Modell mit 320 PS und 420 Nm. Wie der neue Arteon R verfügt auch der Tiguan R über den neuen Allrad-Antrieb mit Torque-Vectoring. Über die serienmäßige Fahrprofilauswahl (Modi: „Comfort“, „Sport“, „Race“, „Individual“, „Offroad“, „Snow“ und „Offroad-Individual“) und den Slider für das DCC-Fahrwerk kann der Fahrer diverse Parameter beeinflussen. In den dynamischsten Modus „Race“ gelangt er auch per „R-Taste“ im neu entwickelten Multifunktionslenkrad des Tiguan R.
Assistenzsysteme
Bei den neuen Fahrassistenz- und Sicherheitssystemen hebt VW zwei Neuheiten besonders hervor. Zum einen das sogenannte IQ Light" Matrix-LED-Licht. Hier sollen 24 LED-Projektoren pro Scheinwerfer für eine intelligente Ausleuchtung der Straße sorgen. Zum anderen den "Travel Assist". Dieser bündelt verschiedene Fahrerassistenten zu einem teilautonomen System, das bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h funktioniert.
Verfügbarkeit
Der Marktstart hängt vom gewünschten Modell ab. Der Plug-in-Hybrid und diverse Verbrenner sollen ab Mitte 2020 in den Handel kommen. Auf die R-Version müssen Interessenten bis Ende des Jahres warten. Die Preise werden pünktlich zum Bestellstart verraten.
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