Nun steht fest, wie viel der für die Marke so wichtige Stromer bei uns tatsächlich kostet.
Nachdem der heimische VW-Importeur Ende Juli verraten hat, wie viel die limitierte 1st Edition (ab 41.690 Euro) und ausgewählte Varianten des ID.3 hierzulande kosten , wurden nun alle Preise des elektrischen Hoffnungsträgers nachgereicht. Volkswagen hat jetzt nämlich endlich auch in Österreich die Bestellsysteme für die Serienmodelle geöffnet. Bisher konnte der ID.3 hierzulande nur von den 1st-Edition-Frühbuchern bestellt werden. Bei den Serienversionen können die Kunden aus acht vorkonfigurierten ID.3 Modellen wählen. Wichtig: Für sieben ID.3 Modelle können heimische Käufer die maximale Förderung des Umweltbonus in Höhe von 5.400 Euro brutto beantragen – sofern sie die Voraussetzungen dafür erfüllen. Den Herstelleranteil in Höhe von 2.400 Euro brutto übernimmt Volkswagen. Dieser ist bei den unten angeführten Preisen bereits abgezogen. 3.000 Euro können sich die Kunden noch von der Regierung holen.
>>>Nachlesen: VW ID.3: Bestellstart für die 1st Edition
Sieben von acht Varianten mit 58-kWh-Batterie
Sieben der von acht in Österreich ab sofort bestellbaren und ab Dezember 2020 lieferbaren Ausstattungsvarianten des ID.3 heißen "Pro - Life - Style – Business – Family – Tech – Max". Sie basieren auf dem Basismodell ID.3 Pro Performance mit einer 58-kWh-Batterie (Netto-Batterie-Energie-Inhalt) für bis zu 420 km Reichweite (WLTP) und einem 150 kW (204 PS) starken Heckantrieb. Dieser liefert ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmetern. Wie bei der 1st Edition ist bei Auslieferung im Dezember auch bei den normalen Modellen ein kostenloses Software-Update für die beiden ausstehenden Digitalfunktionen AppConnect und den Fernbereich des Augmented-Reality Head-up Displays (letzteres bei den Modellen „Tech“ und „Max“) ab dem ersten Quartal 2021 inklusive. Bei einer Auslieferung im ersten Quartal 2021 sollen alle Modelle bereits über sämtliche Funktionen verfügen. Hier kämpft VW derzeit noch mit Software-Problemen, was zuletzt für mehrere Personalrochaden im Konzern geführt hat.
Ausstattung und Preise
Bei den Preisen zeigt sich, dass sich diese - mit Ausnahme des "Tour" - exakt auf dem Niveau von jenen in Deutschland liegen. Ohne Zusatzausstattung startet der ID.3 „Pro Performance“ in Österreich bei 35.574,95 Euro. Für die vorkonfigurierten Modelle kommen je nach Kundengruppe die am häufigsten nachgefragten Ausstattungspakete hinzu. Jedes Modell hat ein Navigationssystem für reichweitenoptimiertes Navigieren an Bord, Adaptive Cruise Control (adaptiver Tempomat) sowie Komforttelefonie mit induktivem Laden. Wer die Anforderungen für die Kaufprämie erfüllt, kommt beim vorläufigen Einstiegsmodell in Österreich auf rund 32.500 Euro. Zum Vergleich: Ein Golf 8 mit 150 PS Benziner, Mild-Hybridsystem und Doppelkupplungsgetriebe (eTSI) kostet mindestens 35.490 Euro.
-
Der ID.3 „Life“ für 37.787,72 Euro bietet zusätzlich das Komfort-Paket inklusive beheizbares Lenkrad, Sitzheizung und zwei zusätzliche USB-C-Anschlüsse.
-
Den „Style“ für 40.946,04 Euro statte VW mit dem großen Designpaket inklusive Matrix LED-Scheinwerfer, LED Rücklichtern mit dynamischer Wischfunktion und Panoramaglasdach sowie dem Komfort-Paket aus.
-
Den ID.3 „Business“ verkauft der Hersteller mit dem kleinen Designpaket inklusive Matrix-LED-Scheinwerfern und getönten Scheiben, Komfortpaket und Assistenzpaket mit Rückfahrkamera und schlüssellosem Zugangssystem „Keyless Access“ für 41.287,22 Euro.
-
Der ID.3 „Family“ bietet das große Designpaket inklusive Matrix-LED-Scheinwerfern und großem Panoramaglasdach, dem großem Komfortpaket mit 2-Zonen „Air Care“ Klimaanlage und dem Assistenzpaket mit Rückfahrkamera und „Keyless Access“ für 42.305,87 Euro.
-
Technikfans können sich auf augmentiertes und assistiertes Fahren im ID.3 „Tech“ freuen: mit großem Designpaket inklusive Matrix-LED-Scheinwerfern, großem Assistenzpaket mit „Travel Assist“, „Side Assist“ und „Emergency Assist“ und großem Infotainment Paket inklusive Head-up Display und Sound Paket für 43.680,32 Euro.
- Das Top-Modell ID.3 „Max“ schlägt mit 45.917,48 Euro zu Buche. Es enthält alle großen Pakete, bietet einen elektrischen 12-Wege Massagesitz und hat auch die Progressivlenkung sowie DCC (Dynamic Cruise Control) an Bord.
ID.3 „Tour“ mit bis zu 550 km Reichweite
Das siebte und ebenfalls ab sofort bestellbare vorkonfigurierte Modell „Tour“ basiert auf dem Viersitzer-Modell ID.3 ProS, das die Möglichkeit für eine größere Batterie (77 kWh Netto-Batterie-Energie-Inhalt) für bis zu 550 km Reichweite (WLTP) und einer 125 kW DC Ladeleistung bietet. In der Basisausstattung kostet es 49.040 Euro inkl. 2.400 Euro e-Mobilitätsförderung von VW. Der ID.3 „Tour“ enthält zusätzlich: Head-up Display und Sound Paket, Matrix-LED-Scheinwerfer, großes Komfortpaket sowie 12-Wege Massagesitz und großes Assistenzpaket mit allen Fahrerassistenzsystemen sowie 19 Zoll Alufelgen.
Keine neuen Infos zum Einstiegsmodell
Das Einsteismodell ID.3 "Pure" mit kleiner Batterie (110 kW, 45 kWh; 330 km Reichweite) wird laut VW erst in einigen Monaten bestellbar sein. Für dieses ist ein Einstiegspreis von unter 30.000 Euro angekündigt. Damit rangiert er preislich auf Augenhöhe mit dem Opel Corsa e (ab 29.999 Euro). Mini Cooper SE (ab rund 32.500 Euro), Honda e (ab rund 35.000 Euro) oder Peugeot e-208 (ab rund 32.000 Euro) liegen etwas darüber.
>>>Nachlesen: VW hat die Produktion des Elektro-SUV ID.4 gestartet
Alle Infos zum ID.3
Design und Abmessungen
Außen ist der Newcomer sofort als Modell der neuen ID.-Reihe erkennbar. Die nahezu geschlossene Front verfügt nur im unteren Bereich der Schürze über einen breiten Lufteinlass, Kühlergrill gibt es beim ID.3 keinen. Die LED-Scheinwerfer verfügen über ein markantes Tagfahrlicht und werden mit einem Leuchtenband, das nur vom (neuen) VW-Logo unterbrochen wird, verbunden. Die Seitenansicht ist sehr aerodynamisch gezeichnet. Hier stechen die großen Räder, die schmale A-Säule inklusive zusätzlichem Seitenfenster und der Dachkantenspoiler ins Auge. Das Heck wird wiederum von den zweigeteilten LED-Leuchten, die sich zur Mitte hin verschmälern, geprägt. Zudem fallen die beiden Windabweiser entlang der C-Säule auf. Von den Abmessungen her liegt der Stromer auf Niveau des Golf 8, soll innen aber soviel Platz wie ein rund 4,70 m langer Passat bieten. Konkret ist der ID.3 4,26 Meter lang, 1,81 Meter breit und 1,55 Meter hoch. Der höhere Aufbau liegt am Batteriepaket, das sich im Fahrzeugboden befindet. Für das großzügige Raumangebot ist wiederum der extrem lange Radstand von 2,77 Meter (Golf: 2,63 cm) verantwortlich. Die 14 cm mehr kommen den Passagieren zugute. Selbst im Fond finden zwei Meter große Personen Platz. Der Kofferraum liegt mit 385 Liter wiederum auf Golf-Niveau (380 Liter). Da es keinen störenden Mitteltunnel gibt, bleibt zwischen den Vordersitzen viel Platz für Fächer, Becherhalter oder die induktive Smartphone-Ladeschale.
Antrieb, Batterien und Reichweite
VW bietet den ID.3 in zwei Leistungsstufe an. Der 110 kW (150 PS) bzw. 150 kW (204 PS) starke Elektromotor sitzt im Heck und treibt auch die Hinterachse an. Das maximale Drehmoment liegt jeweils bei 310 Nm. Fahrleistungen wurden noch nicht verraten. Die Höchstgeschwindigkeit wird aber bei 160 km/h abgeregelt. Bei der Reichweite können sich die Kunden je nach Bedarf für eine von drei Batteriegrößen entscheiden. Die Basisvariante hat einen nutzbaren Energiegehalt von 45 kWh und ermöglicht eine elektrische Reichweite von bis zu 330 Kilometern (WLTP). Darauf folgt eine Batterievariante mit 58 kWh; in diesem Fall bietet der ID.3 eine Reichweite von bis zu 420 Kilometern (WLTP). Das schaffen auch Kia e-Soul, e-Niro und Hyundai Kona Electric. Der Energiegehalt der größten Batterievariante liegt bei 77 kWh, deren elektrische Reichweite bei bis zu 550 Kilometern (WLTP) liegt. Damit erreicht das Auto das Niveau des Tesla Model 3 mit großer Batterie . Dank seiner Schnellladefähigkeit lassen sich beim elektrischen Golf-Erben mit 100 kW Ladeleistung innerhalb von 30 Minuten rund 290 Kilometer Reichweite (WLTP) nachladen. Für den Heimgebrauch bietet VW mit dem ID.Charger eine eigene Wallbox in zwei Versionen mit unterschiedlicher Ladeleistung an. Auf die Batterien des ID.3 gibt VW eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 gefahrenen Kilometern. Während BMW beim i3/i3s auf extremen (Karbon-)Leichtbau setzt, vertraut VW bei der ID-Reihe auf konventionelle Materialien wie Stahl (Karosserie) und Aluminium (Crashstruktur und Aufhängung). Damit bringt der ID.3 zwar rund 1,6 Tonnen auf die Waage, kann aber auch deutlich günstiger angeboten werden. Zudem bietet das höhere Gewicht sogar Vorteile bei der Rekuperation. Die zurückgewonnene Bremsenergie, die wieder in den Akku fließt, fällt so deutlich höher aus.
Cockpit (fast) ohne Tasten
Im Innenraum müssen sich alle VW-Fahrer – ausgenommen Golf-8-Besitzer - umstellen. Obwohl das Layout insgesamt normal und übersichtlich ausfällt, gibt es Neuerungen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. So gibt es nur mehr für die Warnblinkanlage und die Fensterheber echte Tasten. Alles andere wird über Touch bedient. Hinter dem Multifunktionslenkrad mit integrierten Touchflächen sitzt – direkt auf der Lenksäule - ein Display, auf dem alle fahrrelevanten Informationen angezeigt werden. Links sind die Daten zu den Assistenzsystemen zu sehen. Mittig gibt es die Geschwindigkeitsanzeige sowie den Batteriestatus. Auf der rechten Seite werden Navigationsanweisungen sowie die Gangwahl dargestellt. Besonders speziell: Rechts neben dem Display befindet sich – ähnlich wie im BMW i3 – ein drehbarer Hebel für die Gangwahl (vorwärts, rückwärts und parken). Der „Lichtschalter“ sitzt nach wie vor links vom Lenkrad, wird jedoch per Touch-Funktionen mit berührungssensitiven Tasten bedient.
Touchscreen und Vernetzung
In der Mittelkonsole gibt es einen 10 Zoll großen Touchscreen, der weit oben platziert ist und sich somit genau auf Sichthöhe befindet. Zudem ist das Display leicht dem Fahrer zugeneigt. Hier werden Funktionen wie Infotainment, Navigation, Telefon oder Klimaautomatik gesteuert. Darüber hinaus kann hier auch eine größere Navigationskarte angezeigt werden. Unter dem Display befinden sich Bedienflächen mit denen man Schnelleinstellungen (Klima, Radio, etc.) öffnen kann. Die Lautstärke wird über einen virtuellen Schieberegler unterhalb des Touchscreens bedient. Hinzu kommt eine intelligente Sprachsteuerung, die mit dem Befehl „Hey, ID.“ aufgeweckt wird und auch natürliche Spracheingaben verstehen soll. Über die Funktion App-Connect lässt sich der ID.3 mit dem Smartphone verbinden. Darüber hinaus ist das Fahrzeug dank integrierte eSIM stets online und kann Updates auch „over the air“ erhalten. So muss der Fahrer nicht extra in die Werkstatt fahren, um sich beispielsweise die neuesten Navikarten ins Auto zu laden.
Innovationen und Assistenzsysteme
Ein absolutes Novum ist das sogenannte ID.Light. Dabei handelt es sich um ein LED-Band im Armaturenbrett, das den Fahrer bei der Navigation unterstützt und ihn bei Gefahr beispielsweise zum Bremsen auffordern kann. Optional bietet VW sogar ein Head-up-Display mit Augmented Reality an. Dieses projiziert die Infos nicht einfach in die Windschutzscheibe, sondern kann beispielsweise Navigationshinweise optisch drei bis neun Meter vor dem Auto auf die Straße spiegeln. Natürlich sind auch moderne Assistenzsysteme an Bord (teils gegen Aufpreis). Dank diesen kann sich der ID.3 auch teilautonom durch den Verkehr schlängeln. Highlights sind der Front Assist mit Notbremsfunktion und Multikollisionsbremse, der Spurhalte- und Spurwechselassistent, der Parkassistent mit Rückfahrkamera sowie eine Einparkhilfe mit Rangierbremsfunktion.
Alles auf eine Karte
VW setzt alles auf die Elektromobilität und geht damit ein hohes Risiko ein. Andere Hersteller sind da deutlich weniger mutig. Auf dem neuen modularen Elektrobaukasten (MEB) sollen in den nächsten Jahren 75 neue Modelle der großen Konzernmarken starten. Volkswagen will in den kommenden Jahren zum Weltmarktführer in der E-Mobilität werden und investiert dafür bis 2024 konzernweit 33 Milliarden Euro, davon allein 11 Milliarden in der Kernmarke. Für 2025 rechnet die Marke VW mit 1,5 Millionen produzierten E-Autos. Ob die ambitionierten Ziele aufgehen, sehen wir in fünf Jahren. Bei VW stehen der ID.4 und der „Elektro-Passat“ bereits in den Startlöchern.
Noch mehr Infos über VW finden Sie in unserem Marken-Channel.