Darüber hinaus sollen die Fahrbahnröhren durch neue Beleuchtung sicherer werden.
Erst vor wenigen Wochen hat ein großer Vergleichstest gezeigt, dass die heimischen Autobahntunnel zu den sichersten in ganz Europa zählen. Damit das auch künftig so bleibt, hat sich die Asfinag weitere Innovationen einfallen lassen. Diese wurden wie schon in der Vergangenheit in Kooperationen mit Forschungseinrichtungen oder auch Fachschulen entwickelt. Sie sollen bereits bestehende Sicherheitstechnik ergänzen oder verbessern, wie der heimische Autobahnbetreiber am Freitag mitteilte.
>>>Nachlesen: Keine eigenen Fahrspuren für Robo-Autos
Eine Drohne, die nicht fliegt
Eine dieser Entwicklungen steht nun kurz vor dem Start. In Zusammenarbeit mit zwei HTL in Klagenfurt (Lastenstraße für Maschinenbau und Mössingerstraße für Elektronik) hat die Asfinag ein Pilotprojekt initiiert, das im Winter testweise im Falkenbergtunnel auf der A2 bei Klagenfurt laufen soll. Dabei wird an der Tunneldecke eine Schiene angebracht, auf der eine Art Drohne mit bis zu 100 km/h fahren kann. Die Drohne wird - ähnlich wie ein Mähroboter - beim Tunnelportal mit Energie versorgt. Im speziellen Fall ist es Sonnenergie, womit das Gerät energieautark ist. Ausgestattet wird die Drohne mit einer normalen Kamera, einer Wärmebildkamera sowie einer „Time of Flight“-Kamera, die ein 3D-Bild liefern kann. Zusätzlich sind auch ein Mikrofon und ein Lautsprecher angebracht. Im Fall eines Brandes mit starker Rauchentwicklung soll diese Entwicklung sowohl den Einsatzkräften als auch eventuell noch im Tunnel befindlichen Personen lebensrettende Informationen liefern können. „Wir starten den Test zuerst im Freien in einer Autobahnmeisterei und wenn der erfolgreich verläuft wird das System im Winter in diesem Tunnel eingebaut“, sagt Asfinag-Regionalleiter Thomas Nessel.
Neue LED-Beleuchtung
Eine Entwicklung, die von der Asfinag selbst stammt, sorgt mittlerweile bereits in mehr als 30 Tunnel für mehr Licht bei weniger Energieverbrauch. Die hauseigene Technikabteilung hat eine LED-Lampe entwickelt, die schnell und einfach in den bereits bestehenden Lampenhalterungen „umgesteckt“ werden kann. Bislang war der Umstieg auf LED in den Tunnel nur beim Neubau von Tunnelröhren oder bei tiefgreifenden Sanierungen möglich, weil Kabel, Gehäuse und Steuerungsgeräte getauscht werden mussten.Durch eine Weiterentwicklung kann das jetzt auch bei Einfahrtsbeleuchtungen erfolgen, bei denen der Einbau bislang an der dort erforderlichen höheren Leistung von 400 Watt statt der sonst notwendigen 150 bis 250 Watt gescheitert war.
Gestartet wurde beim Tunnel Farchern auf der A2 in Kärnten, die nächsten Tunnel, bei denen die Einfahrtsbeleuchtungen auf die LED-Innovation umgerüstet werden, sind auf der A10 Tauernautobahn (Tunnel Wolfsberg, Ofenauer, Hiefler, Brentenberg und Zetzenberg), auf der A12 Inntalautobahn (Tunnel Landeck), auf der A9 (Tunnel Lainberg) und auf der S 35 Brucker Schnellstraße (Tunnel Kirchdorf).
>>>Nachlesen: Heimische Autobahnen "sprechen" bald mit Autos