Selbstfahrend & -lernend

Audi baut mit Nvidia intelligentes Auto

06.01.2017

Das Hightech-Gefährt soll bereits 2020 in den Handel kommen.

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© Audi
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Audi entwickelt gemeinsam mit der Computer-Firma Nvidia ein selbstfahrendes Auto mit Künstlicher Intelligenz (KI). Das Fahrzeug (Symbolbild) solle zum Jahr 2020 auf die Straße kommen, sagte Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang auf der Technik-Messe CES in Las Vegas. Dort haben auch schon Toyota (Concept i ), Fiat Chrysler (Portal ) und BMW (i Inside Future ), Hyundai (autonomer Ioniq ) Studien von intelligenten und autonomen Fahrzeugen bzw. Bedienkonzepten vorgestellt.

KI ist eine Schlüsseltechnologie für das pilotierte Fahren – Audi baut sich gemeinsam mit Partnern aus der Elektronikbranche wichtiges Knowhow im Bereich Machine Learning auf. Auf der Consumer Electronics Show zeigt die VW-Tochter ein pilotiert fahrendes Konzeptauto, das in Zusammenarbeit mit Nvidia entstanden ist.

Selbstfahrende Studie lernt vom Fahrer

Audi demonstrierte die Studie "Q7 deep learning concept" im Rahmen der CES-Keynote von Nvidia auf einem speziell angelegten, veränderlichen Freiflächen-kurs. Zur Orientierung nutzt das Auto eine Frontkamera mit 2 Megapixel Auflösung; sie kommuniziert mit einer Recheneinheit vom Typ Nvidia Drive PX 2, die ihrerseits die Lenkung steuert. Das Steuergerät ist laut den Entwicklern speziell auf Anwendungen des pilotierten Fahrens zugeschnitten.

Als Kern der Software dienen neuronale Netze, die Spezialisten der beiden Unternehmen gezielt auf das selbstständige Fahren und die Erkennung dynamischer Verkehrsregelungshinweise trainiert haben. Zu Beginn hat der Q7 deep learning concept bei mehreren Fahrten mit einem menschlichen Fahrer am Steuer den Kurs mithilfe zusätzlicher Trainingskameras durch Beobachtung kennengelernt. Dadurch wird ein Zusammenhang zwischen Reaktionen des Fahrers und von den Kameras erkannten Ereignissen hergestellt. So versteht das Auto während der späteren Demonstrationsfahrten Anweisungen wie ein temporäres Verkehrssignal, kann sie direkt interpretieren und situativ handeln. Wenn ein entsprechendes Signal erscheint, ändert die Studie unmittelbar ihre Strategie und wählt die kurze oder die lange Route. Das System sei so ausgelegt, dass es auch mit Störgrößen wie sich ändernden Witterungs- und Lichtbedingungen zurechtkommen soll. Zudem beherrsche es die Aufgaben bei Tag und Nacht sowie bei direkter Sonneneinstrahlung oder starkem Kunstlicht.

Neuer A8 soll weiteren Meilenstein setzen

Audi arbeitet bereits seit 2005 mit dem Chip-Hersteller zusammen. Der A4 nutzte schon im Jahr 2007 einen Nvidia-Chip; zwei Jahre später folgte der A8. Der 2013 eingeführte Modulare Infotainmentbaukasten (MIB) integrierte den Tegra 2-Prozessor von Nvidia. 2015 folgte der MIB2 im aktuellen Q7 . Sein Herzstück ist ein Nvidia T 30-Prozessor.

Die nächste Ausbaustufe des Baukastens wird der MIB2+. Er geht in diesem Jahr im völlig neuen A8 an den Start. Sein zentraler Baustein ist der Tegra K1-Prozessor, der mit seiner hohen Rechenleistung mehrere hochauflösende Displays – darunter das Audi virtual cockpit der zweiten Generation – unterstützt und neue Infotainment-Funktionen ermöglicht. Onboard- und Online-Informationen verschmelzen miteinander. Zusammen mit dem MIB2+ geht im neuen A8 das zentrale Fahrerassistenzsteuergerät zFAS erstmalig in Serie. Auch hier ist der K1 und künftig der X1-Prozessor von Nvidia an Bord.

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