Ingolstädter setzen für schnelle Realisierung auf Know-How der Südkoreaner.
Nur zwei Tage nach der Weltpremiere des brandneuen A1 Sportback hat Audi schon wieder eine wichtige Ankündigung gemacht. Dieses Mal geht es um alternative Antriebe, was sich natürlich auch gut dazu eignet, um von den aktuellen Turbulenzen im Abgasskandal abzulenken. Während die Marke mit den Vier Ringen seit dem Jahr 2014 bei Brennstoffzellenautos nur eine fahrfertige Studie auf Basis des alten A7 ("h-tron quattro") und das Showcar "h-tron quattro concept" (Skizze oben) vorgestellt hat, bringt Hyundai mit dem Nexo im Sommer 2018 bereits sein zweites Serienmodell mit diesem alternativen Antrieb in den Handel. Doch nun will offenbar auch der deutsche Autobauer die Technologie so schnell wie möglich auf die Straße bringen. Wie Audi am Mittwoch mitteilte, will das Unternehmen künftig mit dem südkoreanischen Autokonzern bei Brennstoffzellen für Elektrofahrzeuge zusammenarbeiten.
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Zunächst ist eine Kleinserie geplant
Geplant sei ein Austausch von Patenten und Zugang zu nicht wettbewerbsrelevanten Bauteilen, teilten Hyundai und Audi am Mittwoch mit. Die zuständigen Behörden müssen der geplanten Kooperation aber noch zustimmen. Das erste in Kleinserie produzierte Fahrzeug, das mit einer Brennstoffzelle angetrieben wird, plant Audi für Beginn des kommenden Jahrzehnts. Dabei handelt es sich um ein Oberklasse-SUV. Dieses könnte sich bei Größe und Design am brandneuen Q8 orientieren. Die nun getroffene Lizenzvereinbarung mit Hyundai ziele auf ein breiteres Marktangebot ab, teilte Audi mit. Die Südkoreaner wollen mit der Kooperation die Kosten drücken und hoffen auf einen Nachfrageschub.
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Bisher nur wenige Autos erhältlich
Audi ist im Volkswagen-Konzern für die Entwicklung der Brennstoffzellen-Technologie zuständig. Hyundai war weltweit der erste Anbieter, der mit dem ix35 bereits ein Brennstoffzellen-Auto in Serienreife vorstellte. Nur wenige Autokonzerne verkaufen bereits mit einer Brennstoffzelle angetriebene Elektroautos. Darunter sind auch Toyota ( Mirai ) und Honda ( Clarity Fuel Cell ). Um die Entwicklungskosten zu drücken, arbeiten GM und Honda sowie BMW und Toyota zusammen. Mercedes bringt in diesem Jahr eine Kleinserie des GLC mit Brennstoffzelle auf den Markt.
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Kosten und Infrastruktur als Achillesferse
Bei den alternativen Antriebsformen haben aktuell batteriebetriebene E-Autos die Nase vorn. Brennstoffzellenautos, die über ein kleines "Kraftwerk" an Bord Wasserstoff in Strom umwandeln und aus dem Auspuff lediglich Wasser emittieren, punkten zwar im Vergleich mit hohen Reichweiten und kurzen Betankungszeiten. Allerdings kämpft die Branche mit fehlenden Wasserstoff-Tankstellen und hohen Produktionskosten. Toyota, Honda und Hyundai glauben schon länger an einen langfristigen Durchbruch. Nun gesellen sich weitere Hersteller dazu.
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Beide Hersteller bringen 2018 neue Elektroautos
Audi und Hyundai bringen in diesem Jahr auch noch jeweils ein rein batteriebetriebenes Elektroauto auf den Markt. In beiden Fällen handelt es sich dabei um Crossover, die eine Reichweite von über 400 km bieten sollen. Doch während der Audi e-tron in der Luxusklasse angesiedelt ist, geht es beim elektrisch angetriebenen Kona deutlich bodenständiger zu. Er will mit einem kolportierten Einstiegspreis von rund 35.000 Euro Elektromobilität für den Massenmarkt bieten. Der e-tron wird sich preislich hingegen eher am Jaguar I-Pace orientieren, der ab 78.000 Euro zu haben ist.
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