e-tron jagt Model X & I-Pace
Audi hat sein erstes Elektro-SUV fertig
06.03.2018
In Genf zeigt die Marke den nur mehr leicht getarnten e-tron-Prototyp.
Für Audis erstes reines Elektroauto, den e-tron, kann man sich bereits seit dem Vorjahr registrieren. Bisher war das Modell – genau wie sein technischer Zwillingsbruder e-tron Sportback – nur als Studie "e-tron quattro concept" zu sehen. Im Rahmen des Genfer Autosalons 2018 (Publikumstage: 8. bis 18. März) zeigt die Marke mit den Vier Ringen – neben dem völlig neuen A6 - nun erstmals die Serienversion. Die Fahrzeuge sind zwar noch mit Tarnfolie beklebt, dennoch ist die Grundform bereits deutlich erkennbar. Dabei zeigt sich, dass der e-tron nicht ganz so dynamisch gezeichnet ist wie das Konzeptauto. Der Stromer wirkt wie eine optische Kreuzung aus Q5 und Q7. Dazu mixt Audi einige Elemente vom neuen A7 Sportback wie den breiten Singleframe-Grill und das durchgehende Leuchtenband am Heck. Auffällig sind auch die Seitenspiegel, die durch Kameras ersetzt wurden.
Viel Platz und hohe Reichweite
Der auf den Fotos zu sehende e-tron-Prototyp trägt keine klassische Erlkönig-Tarnung, sondern eine eigens für ihn entwickelte Design-Folie. Sie soll die Elektrifizierung visualisieren. Ob das funktioniert, muss wohl jeder selbst entscheiden. Fest steht jedenfalls, dass unter dem getarnten Blechkleid ein ausgewachsenes Elektro-SUV mit Platz für fünf Personen sowie reichlich Gepäck steckt – Audi verspricht ein Raumangebot eines typischen Oberklasse-Modells. Noch wichtiger scheint die beworbene langstreckentaugliche Reichweite, die bei rund 500 km liegen soll. Die Serienversion des e-tron-Prototypen kann an Schnelllade-Stationen mit bis zu 150 kW Ladeleistung Strom tanken. Damit sind die Akkus in knapp 30 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen. Leider gibt es noch nicht viele Ladestationen, die eine derartige Leistung bieten. In der Studie hat Audi drei starke E-Motoren mit einer Systemleistung von 505 PS verbaut. Dank Allrad soll der e-tron quattro concept in gerade einmal 4,6 Sekunden von 0 bis 100 km/h beschleunigen. Ob diese Daten auch auf das Serienmodell zutreffen, wird sich zeigen.
Testphase geht ins Finale
Bis das erste Elektromodell der Marke auf den Markt kommt, absolviert es noch weitere Erprobungsfahrten auf vier Kontinenten – teils unter extremen Bedingungen (Kälte Skandinaviens, Hitze Afrikas, Höhenlagen Asiens, Nürburgring-Nordschleife, Stop-and-Go-Verkehr in China, etc). Audi erprobt die Vorserienfahrzeuge für den kundennahen Betrieb in allen Klimazonen im Temperaturbereich kleiner -20 und größer +50 Grad Celsius. Darüber hinaus erfolgen weltweit intensive Tests der Ladetechnik. Hierbei werden die einzelnen Ladestandards auf Prüfgeländen und im öffentlichen Raum getestet, um die komplette Bandbreite der unterschiedlichen Lademöglichkeiten abzusichern. Insgesamt kommen knapp 250 e-tron-Prototypen im Rahmen der Erprobung zum Einsatz. Sie legen mehr als fünf Millionen Kilometer zurück – das entspricht rund 125 Erdumrundungen und zirka 85.000 Betriebsstunden.
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Verfügbarkeit
Mit dem e-tron trifft Audi zunächst auf zwei Konkurrenten. Zum einen auf den in Graz gebauten Jaguar I-Pace , der ab rund 78.000 Euro zu haben ist. Zum anderen auf das Tesla Model X , das mit mindestens 92.000 Euro zu Buche schlägt. Wie sich Audi preislich positioniert, dürften in absehbarer Zeit erfahren. Schließlich kommt der e-tron Ende 2018 auf den Markt. Die Produktion erfolgt im CO2-neutralen Werk in Brüssel. 2019 kommt dann der e-tron Sportback. Und zuletzt hat Audi-Chef Rupert Stadler noch zwei weitere Elektro-Crossover angekündigt.
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