Absatzziel erhöht

Audi ist voll auf Erfolgskurs

03.09.2014

Vorstandschef Rupert Stadler: "Wir wachsen in allen Regionen".

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© Audi
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Nach Rekord-Verkaufszahlen im bisherigen Jahresverlauf legt Audi für 2014 die Latte höher. "Wir werden 1,7 Millionen Einheiten in diesem Jahr knacken", kündigte Vorstandschef Rupert Stadler im spanischen Marbella an. Dort präsentierte er die dritte Generation des Sportwagen TT - das einzige wirklich neue Modell, mit dem Audi 2014 aufwarten kann. In Österreich kann man die dritte Generation bereits bestellen .

Die VW-Tochter musste sich zuletzt häufig die Kritik gefallen lassen, hinter die Konkurrenten Mercedes und BMW zurückzufallen, die Modellfeuerwerke abbrannten. Audi hat erst für 2015 zahlreiche Neuheiten versprochen. Unterdessen kletterte der Absatz im Jahresverlauf 2014 unverdrossen weiter, auch zur Überraschung von Experten.

Kopf an Kopf mit BMW
In den ersten sieben Monaten lieferte Audi 1,01 Millionen Autos rund um den Globus aus. BMW lag mit seiner Kernmarke um Haaresbreite vorn, nämlich bei 1,02 Millionen. Mercedes-Benz kam auf 913.500 verkaufte Fahrzeuge. Stadler sagte, auch im August habe sich der Absatz "sehr, sehr gut" entwickelt; die genaue Statistik sei indes noch nicht ganz fertig. "Wir wachsen in allen Vertriebsregionen." Mit Blick auf die Ukraine-Krise, die Schwäche in vielen Schwellenländern oder die zögerliche Erholung in Europa fügte er hinzu: "Summa summarum spüren wir doch Verunsicherung." Die Weltwirtschaft wachse wenig. "Treiber sind nicht mehr die Emerging Markets, mit Ausnahme von China, sondern die etablierten Volkswirtschaften." Während die USA zulege, bleibe die Anspannung in Europa erhalten.

In Russland, einst als Hoffnungsmarkt gefeiert, gebe es "seit acht Monaten de facto kein Wachstum", führte Stadler aus. Der Gesamtmarkt dort werde eher schrumpfen. "Wir spüren das auch im Premiumbereich." Die Hersteller teurer Limousinen und Geländewagen hatten die Auswirkungen von Rubelschwäche und Ukraine-Krise lange Zeit kaum gespürt, weil viele vermögende Russen ihr Geld lieber in Sachwerte steckten, als dem Wertverlust ihrer Sparanlagen zuzusehen. Doch seit ein paar Monaten klagen auch BMW oder Daimler über Rückgänge in Russland. Stadler sagte, Audi habe wegen des Währungsverfalls die Preise vor Ort um fünf bis sechs Prozent angehoben und nehme dafür Volumenrückgänge in Kauf. Langfristig bleibe Russland ein Wachstumsmarkt. Auch in Brasilien oder Indien komme das Geschäft wieder zurück, vielleicht brauche es etwas länger als gedacht.

"Wir lassen uns von Krisensituationen nicht verunsichern", betonte Stadler. Auch von den hohen Vorleistungen für Elektromobilität, Brennstoffzelle oder autonomes Fahren lasse sich Audi nicht beirren. "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in Richtung 2020 die zwei Millionen Einheiten sehen werden", bekräftigte der Vorstandsvorsitzende.

TT als Aushängeschild
Beitragen soll der neue Sportwagen TT, der zwar nicht durch hohe Verkaufszahlen glänzt, aber als eines der Aushängeschilder für die Marke gilt. Im vergangenen Jahr wurden 19.367 Coupes und Roadster der TT-Reihe weltweit verkauft. "UK ist unser wichtigster Markt, Deutschland folgt ihm, China kommt an dritter Stelle." Auf der Automesse in Paris will Audi den neuen TT Roadster präsentieren. "Wir arbeiten auch weiter an der Familienidee", sagte Stadler. In Peking hatte der Konzern im Frühjahr eine Geländewagenvariante gezeigt.

Mit der dritten Generation des Sportwagens will Audi sich zudem als Trendsetter für die Digitalisierung im Auto positionieren - im VW-Konzern wie in der ganzen Branche. Das sogenannte virtual cockpit, eine komplett elektronische Anzeigetafel anstelle von analogen Instrumenten, kommt im neuen TT erstmals zum Einsatz.

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Zu weiteren neuen Modellen sagte Stadler: "Der MLB (modularer Längsbaukasten) wird nächstes Jahr in den Hafen einlaufen." Danach folge "ein Rattenschwanz an Produkten". Bei A5, A6, A7 und A8 habe Audi Potenziale. Gleichzeitig schaut sich der Konzern seine Kosten genau an. Wenn an vielen kleinen Stellen gespart werde, könne Audi vielleicht aus dem geplanten Investitionsvolumen von 22 Milliarden Euro "ein oder zwei Produkte on top" herausholen.

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