„Quattro-Monster“

Audi RS3 Sportback im Test

16.11.2015

So schlägt sich einer der derzeit heißesten Kompakten im Alltag
 

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© TZ ÖSTERREICH/zac
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Der Himmel, die Straße und das Auto. Alles Grau in Grau. Ein Trauerspiel, könnte man vermuten, würde damit allerdings falscher nicht liegen können. Es begab sich nämlich, dass wir hier nichts Geringeres als den lustbetontesten und emotionsgeladensten Audi, der uns seit Langem untergekommen ist, unter unseren Fittichen hatten. Und das sagen 
wir, nachdem wir heuer bereits im TT (Roadster) , R8 und RS6 gesessen sind. Auf keinem anderen Produkt der feschen Ring-Schmiede hat die Platzierung der ver­heißungsvollen Initialen RS (Racing Sport) mehr ­Berechtigung als auf ­jenem mit der additiven Nomenklatur „3 Sportback“. Ein Befund, der beim aktuellen RS3 Sportback auf vier Parametern fußt.

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Dezent gesetzte Performance-Merkmale: dicke Endrohre & 20-Zöller.

Da gibt’s ordentlich was auf die Ohren
1. Der Sound. Da rotzt und sprotzt es, da röhrt und plörrt es aus den beiden armdicken Endrohren, dass man nicht um die bange Frage herumkommt, ob denn das noch legal sei. Wen kümmert’s da, was sonst noch hinten rauskommt.

2. Der Motor. 2.5 TFSI nennt sich das Triebwerk, und diese nebulös-lapidare ­Titulierung ist angesichts des wüsten Wesens da­hinter ein Hohn. Aus­formuliert wird’s schon besser: Reihen-Fünfzy­linder-Otto­motor mit 
Benzindirekteinspritzung, Abgasturboaufladung mit Ladeluftkühlung. Ein Aggregat, das im Grunde genommen bereits seit seinem Debüt ­Anfang der 80er im Quattro-Rallyemonster für feuchte Hände sorgt. Hier halt nur technisch auf State-oft-the-Art-Niveau gebracht – leichter, kompakter, stärker drehfreudiger und effizienter als ­alles davor.

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Trotz Hochleistungsparameter ein voll alltagstaugliches Gerät.

367 PS in perfekt alltagstauglichem Setting
3. Das Fahren an sich. Hinterm Steuer findet man sich in gewohnter Audi-Technokratie wieder – sowohl punkto Design als auch was den Fahrcharakter betrifft. Die Lenkung ein Präzisionsinstrument, das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe knallt die Gänge rein wie ein „Metal Storm“ (Anm: Waffe mit rekordverdächtiger Schussrate) die Projektile raus. Den Standardsprint absolviert der Kompakte in gerade einmal 4,3 Sekunden, da kann manch hochkarätiger Sportwagen nicht mithalten.

4. Das Fahrwerk: Audi quattro, viel mehr braucht man dazu nicht sagen. Wer eine Assoziationshilfe braucht: Schiene. Bleibt der „drive select“-Schalter unbetätigt, kann man den RS3 durchaus mit Feingeist durch die Lande bewegen. Noch nie waren 367 PS so wandelbar in ­einem für den Alltagsbetrieb perfekt geeigneten Auto verpackt.

© Audi

Im Cockpit setzt Haptik-Weltmeister Audi auch bei den Kompakten den Maßstab.

Hart an der Grenze zur Gesellschaftsfähigkeit
Aber wehe, man schaltet von „Comfort“ auf „Dynamic“. Dann spannt der RS3 die Muskeln an, setzt die Dämpfung quasi außer Funktion, sensibilisiert die Lenkung, verkürzt 
die Schaltzeiten und gibt sein volles Soundpotenzial frei. Derart gestimmt, schrammt der Audi RS3 Sportback hart an der Grenze zur Gesellschaftsfähigkeit entlang und steht charakterlich im krassen Gegensatz zu seinem geschniegelten Äu­ßeren. Preislich bewegt er sich auf Augenhöhe mit dem A 45 AMG 4Matic (381 PS) und dem BMW M2 Coupé (370). Wer auf den Premium-Anspruch verzichten kann, aber ein Ähnliches Fahrvergnügen zum günstigerem Tarif sucht, kann zum neuen Focus RS (350 PS) greifen.  (Christian Zacharnik)

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Technische Daten
Motor: 2,5 Liter 5-Zylinder-Turbomotor (2,5 TFSI)
Leistung: 367 PS und 465 Nm
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 4,3 Sekunden; Spitze: 250 km/h
Normverbrauch: 8,1 Liter auf 100 km (Normverbrauch)
Leergewicht: 1.520 Kilogramm
Preis: ab 63.480 Euro; Testwagen: 83.504 Euro

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