E-Autos
Audi und VW streiten über Elektro-Strategie
03.01.2011
Zentrale will eine gemeinsame E-Auto-Strategie für alle Marken etablieren - Audi nicht.
Der Volkswagen-Konzern streitet einem Zeitungsbericht ("Financial Times Deutschland"; FTD; Montag-Ausgabe) zufolge über die richtige Technik für Elektroautos . Demnach versucht die Premiumtochter Audi , ein eigenes Antriebskonzept durchzusetzen. Geplant sei die Serienfertigung von Autos mit einem Wankelmotor als Range Extender, der den Akku des Elektromotors während der Fahrt wieder auflädt. In Genf (März 2010) stand bereits die Studie A1E-Tron , die auf dieses Motorkonzept setzte.
Einheitsstrategie
Die Konzernzentrale
strebe indes eine gemeinsame Elektroautostrategie für alle seine Marken an, schreibt das Blatt. So setze Wolfsburg auf den konventionellen Hybridantrieb
, bei dem ein Elektro- und ein Verbrennungsmotor das Auto gemeinsam bewegen.
Zu teuer
Der Streit hat nach Informationen der Zeitung einen finanziellen Hintergrund: Volkswagen will mit Marken wie Seat, Skoda, Porsche oder Scania zum größten Autobauer der Welt aufsteigen. Um Kosten zu sparen, sollen diese Marken möglichst viele gleiche Teile in ihre Modelle einbauen. Damit drohen aber gerade Premiumhersteller wie Audi
, ihr Profil zu verlieren. Für Unternehmenschef Rupert Stadler ist der Wankelmotor laut Zeitung somit ein Prestigeprojekt.
Keine endgültige Entscheidung
Eine grundsätzliche Entscheidung über die Serienfertigung der Elektrowagen mit Wankelmotor sei bei Audi
aber noch nicht gefallen, hieß es weiter. Sollten sich die Ingolstädter gegen die Zentrale durchsetzen, könnte der sogenannte A1 E-Tron bis 2013 in Serie gehen. Auch BMW plant dann den Start des Megacity Vehicle
, eines sehr leichten Elektroautos für die Stadt.
Audi will nach "FTD"-Angaben Daimler und BMW überholen und zum führenden Premiumanbieter aufsteigen. Bis 2015 sollen insgesamt 1,5 Millionen Autos jährlich verkauft werden, nach 1,08 Millionen Wagen in diesem Jahr.