Rückkehr einer Legende

Auto Union Silberpfeil Typ D kommt heim

13.08.2012


Das 1939 gebaute Fahrzeug galt für lange Zeit in der UdSSR als verschollen.

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„Für uns hat sich eine Klammer geschlossen“, betont Thomas Frank, Leiter Audi Tradition. Vor wenigen Wochen hat der Automobilhersteller einen der extrem raren Auto Union Silberpfeile zurückgekauft, die noch weitestgehend aus Originalteilen bestehen. Es handelt sich bei dem Auto Union Typ D Doppelkompressor aus dem Jahr 1939 um eines der beiden legendären „Karassik-Autos“. Damit besitzt Audi nun drei von fünf Auto Union-Rennwagen, die sich auf Originalität berufen dürfen.

Silberpfeile
In den 1930er Jahren gründete sich der Mythos „Silberpfeile“. Die deutschen Rennwagen der Auto Union und von Mercedes betraten 1934 als völlig neuartige Motorsport-Fahrzeuge die internationale Rennszene und eroberten diese im Sturm: silberne Boliden in noch nie gesehenem Design, die aus der Zukunft zu kommen schienen. Vertraute Mercedes Benz Frontmotoren, setzte die Auto Union das Aggregat hinter den Fahrer. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 beherrschten die beiden Firmen die Grand Prix-Strecken Europas.

© Audi

Auch ein schöner Rücken kann entzücken.

Über 300 km/h schnell
Die 16-Zylinder und 12-Zylinder-Rennwagen aus Zwickau und Stuttgart machten die Siege unter sich aus. Fahrer wie Bernd Rosemeyer, TazioNuvolari, Hans Stuck (Auto Union), Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitsch, Hermann Lang (Mercedes Benz) gelten bis in die aktuelle Motorsport-Welt hinein als Helden, weil sie sich ohne jegliche Sicherheitsstandards in Rennen bekämpften, in denen Geschwindigkeiten jenseits der 300 Stundenkilometer gefahren wurden. Auf der langen Geraden beim Avus-Rennen 1937 in Berlin schlug in Rosemeyers Wagen die Tachonadel bei 380 an. So schnell fahren nicht einmal die aktueleln Formel 1-Boliden.

Reparationsleistung
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs endete die sogenannte Kompressor-Ära abrupt. Während Mercedes nach dem totalen Zusammenbruch Deutschlands nahezu all seine Silberpfeile über den Krieg retten konnte, passierte bei der Auto Union das Gegenteil. Zwickau wurde von der sowjetischen Armee besetzt, die Auto Union aufgelöst, die Fabriken stillgelegt. In diesem Zusammenhang fanden die russischen Besatzer die Silberpfeile in der oberirdischen Halle eines Bergwerks. Die Wagen wurden als Reparationsleistung in die ehemalige UdSSR abtransportiert, wo sich in dem Riesenreich die Spuren verloren.

Beim "Goodwood Revival" in England vom 14. bis 16. September 2012 werden die nach 67 Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion zu Audi heimgekehrten und 1994 erstmals gezeigten Auto Union Typ D-Rennwagen wieder nebeneinander stehen.

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