Verpflichtendes System soll bei Unfällen Standort und Kennung senden.
Die EU-Kommission plant einem Zeitungsbericht zufolge ein automatisches Notrufsystem für Neuwagen, um bei einem Unfall schnellere Erste Hilfe zu ermöglichen. Alle neuen Autos und Kleinlaster sollten ab 2015 mit einem automatischen Notruf ausgestattet werden, berichtete die "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe). Die EU-Kommissarin Neelie Kroes werde die Pläne am Donnerstag der Öffentlichkeit vorstellen.
eCall wählt automatisch den Notruf
Das automatische Notrufsystem eCall funktioniert mit einem Crashsensor und Satellitenortung. Bei einem Unfall wird der Crashsensor aktiviert und sendet ein Notsignal aus. Gleichzeitig werden wichtige Informationen an die Notrufzentrale übermittelt: Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs vor dem Unfall und die Aufprallwucht geben wichtige Hinweise über die Schwere des Crashs. Über Satellit wird die genaue Position des Fahrzeugs eruiert und weiter beobachtet. Es soll auch einen Alarmknopf geben, den der Fahrer etwa bei einem Schwächeanfall selbst auslösen kann.
Standord und Fahrzeugkennung
Übermittelt würden dabei der Standort und die Kennung des Fahrzeugs sowie die Uhrzeit. Die Notrufzentrale könne dann mit den Fahrzeuginsassen Kontakt aufnehmen oder Rettungskräfte alarmieren.
Nachrüstung für jedes Fahrzeug möglich
Einige Hersteller wie Citroen oder BMW bieten solche Funktionen bereits an. Sie sind in den meisten Fällen aber nur gegen Aufpreis zu bekommen. Außerdem kann das System in jedes Fahrzeug nachgerüstet werden. Derzeit fallen dafür einmalig Kosten in der Höhe von 500 Euro an. Die monatlichen Kosten belaufen sich auf 9 bis 13 Euro.
Der heimische Autofahrerclub ÖAMTC hat sich zu dem Bericht bereits geäußert. Der Club begrüßt die Einführung des Systems, da es seiner Meinung nach zahlreiche Menschenleben retten kann.