Ab 10. Jänner wird die US-Metropole wieder zur "Haupstadt" der Autobranche.
Krise war gestern, heute ist Party: Wenn die Autobauer am Montag (Pressetage: 10. bis 11. Januar; Fachbesuchertage: 12. bis 13. Januar; Publikumstage: 15. bis 23. Januar 2011) auf der NAIAS 2011 (North American International Auto Show) in Detroit ihre leistungsstarken Kleinlaster, Sportwagen, Limousinen, Cityflitzer und Elektroautos ins glitzernde Scheinwerferlicht an ihren Messeständen rollen, wird gefeiert. Waren die Mienen angesichts enormer Absatzeinbrüche in den USA im Sog der Wirtschaftskrise vor einem Jahr noch düster, blicken die Automanager nun zuversichtlicher in die Zukunft.
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Der Absatz auf dem einst größten Pkw-Markt der Welt hat sich im vergangenen Jahr schneller als erwartet erholt und soll Experten zufolge 2011 auf mehr als 13 Millionen Neuwagen steigen.Im abgelaufenen Jahr waren in den USA knapp 11,5 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge verkauft worden.
Erholung
"Der US-Markt erholt sich Stück für Stück und wird um das Jahr 2015 wieder 15,2 Millionen Pkw-Verkäufe erreichen", prognostiziert das CAR-Center Automotive Research an der Uni Duisburg-Essen. "Das sind nahezu ideale Ausgangsbedingungen für die deutschen Hersteller", sagt Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer. Er geht davon aus, dass die Nachfrage nach Oberklasseautos in den USA weiter steigen wird. In diesem Segment sind die Deutschen besonders stark.
Deutsche
VW hat mehr die breite Masse der amerikanischen Konsumenten im Blick: Die Wolfsburger machen auf ihrem Stand Platz für den New Midsize Sedan, ein auf Basis des Passat
für den US-Markt entwickelter Familienwagen, der im neuen Werk in Chattanooga im US-Staat Tennesse vom Band rollen wird. BMW zeigt das neue 6er Cabrio
, das 1er M-Coupé
und den Mini Paceman
. Audi rollt den neuen A6
an den Start, und Mercedes zeigt die überarbeitete C-Klasse
und den neuen SLK
.
US-Hersteller
Aber vor allem die amerikanischen Autobauer wollen bei ihrem Heimspiel auftrumpfen und der von vielen bereits totgesagten Messe in "Motown" neues Leben einhauchen. Platzhirsch General Motors strotzt nach der Rückkehr aufs Börsenparkett geradezu vor Selbstbewusstsein. Dabei setzten die Amerikaner weiter auf die spritschluckenden Pickups. Angesichts der in den vergangenen Monaten wieder gestiegenen Benzinpreise, könnte der Absatz der renditestarken Fahrzeuge demnächst aber zurückgehen.
Der Opel-Mutterkonzern fühlt sich dennoch stark genug, um wieder in das Rennen um die Weltmarktkrone einzugreifen, die ihm der japanische Rivale Toyota vor nicht allzu langer Zeit weggeschnappt hat. Damit kündigt sich ein Dreikampf um die Weltmarktführung an, denn auch Volkswagen rüstet in den USA kräftig auf. Um Toyota wie geplant bis 2018 vom Thron zu stoßen, zieht der Wolfsburger Konzern in Tennesse ein neues Werk hoch und will zur Messe ehrgeizige Pläne verkünden, um seinen Absatz zu steigern.
Japan
Toyota will sein nach der beispiellosen Rückrufaktion vor einem Jahr angekratztes Image bei den US-Verbrauchern aufpolieren und hofft auf wieder steigende Absätze.
Chrysler und Ford
Ford
hat die Krise als einziger unter den drei US-Autobauern weitgehend ohne staatliche Hilfe geschafft und kann dank neuer Modelle durchstarten. Für die von dem italienschen Autobauer Fiat
geführte US-Marke Chrysler sieht die Zukunft dagegen weniger rosig aus. Experten gehen davon aus, dass die inzwischen auf Rang fünf abgerutschte Marke weiter Marktanteile einbüßen wird.