System schnitt bei Feldversuch in der Praxis besser ab als Notruf per Telefon.
Das Notrufsystem "eCall" soll ab 2018 EU-weit die Zeit zwischen einem Autounfall und dem Eintreffen der Einsatzkräfte stark verkürzen. Am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien wurde das System vom Entwickler Frequentis erstmals in Österreich getestet. Damit wird die Notrufdauer stark verkürzt.
Standort wird ebenfalls übertragen
Ein herkömmlicher, manuell getätigter Notruf per Telefon benötigte beim Test eine Minute und 16 Sekunden, der automatische "eCall" 24 Sekunden - also fast eine Minute weniger. Die Zeitverzögerung am Telefon liege daran, dass der Fahrer oft unter Schock steht oder seinen genauen Standort nicht kennt, sagte Christian Flachberger, Bereichsleiter für Public Safety von Frequentis. Der "eCall" hingegen übermittelt im Fall eines Unfalls automatisch Daten wie Standort, Uhrzeit, Fahrzeugdaten und Anzahl der Personen an die Notrufzentrale. Dafür nutzt er die europaweite Notrufnummer 112. Das Eintreffen der Rettungskräfte kann so laut Frequentis um bis zu 50 Prozent schneller erfolgen.
Kooperation mit A1
Die Zahl der Unfalltoten könne damit um zehn Prozent verringert werden, hieß es vom Hightech-Unternehmen. Der Kommunikationssystemhersteller arbeitet für sein System in Österreich mit den Firmen A1 als Netzwerk-Provider und Gemalto als Gerätehersteller zusammen. Ab 2018 müssen alle neuen Pkw in der EU verpflichtend über den Autonotruf "eCall" verfügen. Zunächst war die Einführung bereits für 2015 geplant , doch dann gab es eine Verzögerung.
Datenschützer sehen die Funktion nicht nur positiv. Denn damit werde ein nächster Schritt in Richtung "gläserner Mensch" gemacht.