Moderne Fahrzeuge verraten Fahrerprofil und Co. an die Hersteller.
Der Autofahrerclub ÖAMTC warnt vor Autos, die ihre Fahrer ausspionieren könnten. Dass neben Fahrerprofil, Fahrzeug-Ortung und Fahrzeit auch die vom Mobiltelefon synchronisierten abgespeicherten Telefonnummern, Adressen und Mailadressen erfasst und im Speicher abgelegt werden, sei "nicht im Sinne der Autofahrer", kritisierte Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC am Mittwoch in einer Aussendung.
Zwei handelsübliche Autos untersucht
Im August 2015 habe die FIA in Europa untersucht, in welchem Umfang zwei handelsübliche Neufahrzeuge Daten erfassen und übermitteln. Der Datentransfer erfolge über eine eingebaute Sim-Karte oder über die App des Autoherstellers am Smartphone. Zugriff auf die Daten habe der Fahrzeughersteller, derzeit ausschließlich. Künftig müssen alle Neuwagen in der EU mit einer SIM-Karte ausgestattet sein. Nur so kann das beschlossene, flächendeckende Notrufservice "eCall" funktionieren.
Klare Gesetzt gefordert
Gemeinsam mit der FIA fordert der ÖAMTC klare gesetzliche Regeln zur Datenerfassung und -weitergabe aus dem Auto. Die Kampagne "My Car My Data" wurde am Dienstagabend im EU-Parlament in Straßburg vorgestellt. Laut einer Umfrage, die die FIA in der EU parallel zum Test durchgeführt hat, sind 86 Prozent der 1.000 online befragten Österreicher bereit, Daten zur Pannenbehebung weiterzugeben. Gleichzeitig wollen 97 Prozent die Kommunikation aus dem Auto komplett abschalten.
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Vernetzte Autos am Vormarsch
Aus der Umfrage (siehe Grafik unten) geht auch hervor, dass in Österreich rund fünf Prozent ein "Connected Car", also ein vernetztes Auto, besitzen. In den anderen elf EU-Ländern, in denen die Umfrage ebenfalls durchgeführt wurde, sind vernetzte Fahrzeuge zum Teil schon weiter verbreitet. Im Vergleich zu den anderen EU-Bürgern sind die Österreicher und Österreicherinnen besorgter - sowohl im Bezug auf die kommerzielle Nutzung ihrer Daten als auch wegen möglicher Hacker-Angriffe.