Die Neuwagenverkäufe lgeten noch einmal um 8,4 Prozent zu.
Im Windschatten der guten wirtschaftlichen Entwicklung haben die Österreicher im vergangenen Jahr deutlich mehr Pkw gekauft
als im Rekordjahr davor - ein Erfolg, mit dem in der Autobranche vor einem Jahr niemand gerechnet hatte. 2011 sind 356.145 (328.563) Pkw und Kombi neu in den Verkehr gekommen, wurde am Mittwoch zu Beginn der Vienna Autoshow 2012 bekanntgegeben. Bei der Veranstaltung in der Messe Wien stellen bis kommenden Sonntag 40 Marken rund 400 neue Modelle aus. Die Automesse soll ab heuer wieder jährlich stattfinden.
2012 wird auch ein gutes Jahr
Trotz ihres optimistischen Tonfalls rechnen Branchenvertreter 2012 mit einer Abkühlung der Pkw-Verkäufe, die in den vergangenen beiden Jahren den langjährigen Durchschnitt deutlich überschritten haben. Die Wirtschaftskammer erwartet Neuzulassungen in Höhe von 310.000 bis 320.000 Stück, die Autoimporteure geben sich mit bis zu 330.000 neuen Pkw etwas zuversichtlicher.
Grafik: (c) APA, Quelle: APA/Statistik Austria
Nach einen schweren Einbruch im Krisenjahr 2009 und Zuwächsen 2010 haben auch die Lkw im vergangenen Jahr wieder kräftig zugelegt: plus 16,3 Prozent auf 36.123 Stück, gab die Statistik Austria bekannt. Während bei den Pkw die Benziner im Vorjahr rückläufig waren, haben die Diesel wieder deutlich die Nase vorne: 16,5 Prozent mehr Zulassungen und ein leichtes Minus bei den Dieselaggregaten.
Grafik: (c) APA, Quelle: APA/Statistik Austria
An EU-Spitze
Im europäischen Vergleich liegen die österreichischen Pkw-Zulassungsraten ähnlich jener in Deutschland im Spitzenbereich. In Gesamteuropa sind die Pkw-Verkäufe 2011 nämlich stagniert oder leicht gefallen - offizielle Gesamtjahreszahlen stehen noch aus.
Burkhard Ernst, Sprecher des Kfz-Handels in der Wirtschaftskammer, wandte sich gegen mögliche Belastungen, die sich aus künftigen Sparpaketen für die Autofahrer ergeben könnten: "Diese zahlen schon heute viel zu hohe Steuern." Eine höhere Mineralölsteuer (MöSt) würde den Tanktourismus und daraus resultierende steuerliche Mehreinnahmen zum Verschwinden bringen, von einer Wiedereinführung einer Luxussteuer könne schon deswegen nicht die Rede sein, weil die alte gar nicht abgeschafft worden sei.
Eine der wichtigsten Branchen
Gerhard Pils, Sprecher der Automobilimporteure wies darauf hin, dass jeder achte österreichische Arbeitsplatz direkt oder indirekt an der Autowirtschaft hänge und ein steuerlicher Zugriff auf diese auch ein Zugriff auf Jobs sei. Wichtige Rahmenbedingungen wie ein niedriges Zinsniveau bleiben für Pils auch 2011 günstig: "Wenn Sie auf mich als Anlageberater hören wollen: Kaufen Sie sich ein Auto, da haben Sie wenigstens was davon." Die Autowirtschaft will von der Regierung eine neue Schrottprämie, um etwa 1 Million alte und umweltschädliche Autos von der Straße zu holen. Nach ihrer Rechnung hat sich die Ökoprämie des Jahres 2009 zu einem glänzenden Geschäft für den Fiskus entwickelt.
Die österreichischen Kurzzulassungen sind laut Peter Laimer von der Statistik Austria etwa im Verhältnis aller Pkw-Zulassungen gestiegen und haben damit die Verkäufe 2011 nicht extra in die Höhe getrieben.
Weniger CO2-Ausstoß
Bei den Neuzulassungen des vergangenen Jahres sind die CO2-Emissionen weiter deutlich gefallen, obwohl die stärker motorisierten Wagen besonders zugelegt haben. An der Hackordnung der Automarken änderte sich in den oberen Rängen nichts: VW vor Opel und Renault (+ Dacia). Die Konzernmarken des Marktführers VW legten besonders stark zu, aber auch Ford und BMW/Mini hatten ein starkes Jahr.