Warum kauft kaum jemand das günstigste Auto der Welt?
Dem Rummel um das billigste Auto der Welt folgt die Ernüchterung: Ganze 509 Mal wurde der Tata Nano im November verkauft, wie aus den aktuellen Absatzzahlen des indischen Autokonzerns Tata Motors hervorgeht. Im Oktober waren es noch 3.065 Stück, im September wurden 5.520 Nanos abgesetzt. Ein Tata-Sprecher führte den steilen Rückgang der Absatzzahlen am Freitag auf Vertriebs- und Finanzierungsprobleme zurück. Sicherheitsprobleme, über die in den vergangenen Wochen berichtet wurde, gebe es nicht.
Brände in einzelnen Fahrzeugen
Tata hatte Nano-Käufern im November eine kostenlose Überprüfung und Reparatur der Autoelektrik und der Auspuffanlage angeboten, nachdem es in einzelnen Fahrzeugen zu Bränden gekommen war. Tata-Sprecher Debasis Ray betonte, eingehende wiederholte Untersuchungen hätten ergeben, dass der Nano ein sicheres Auto sei.
Indische Zeitungen berichteten, nun solle das Marketing für den Nano überarbeitet werden, um die potenzielle Käuferschicht besser zu erreichen. Zudem werde die Zusammenarbeit mit Banken in kleinen Städten und ländlichen Gebieten ausgeweitet, um bessere Finanzierungsangebote machen zu können. Der Nano kostet etwa 1900 Euro.
"Wir lernen noch"
"Um ehrlich zu sein, wir lernen noch", sagte der Chef der Tata-Autosparte, Carl-Peter Forster, dem "Business Standard". Es müssten ganz neue Marketingkonzepte gefunden werden. "Wir bieten ein Auto an für Kunden, die bisher nicht einmal von einem Auto träumen und es sich nicht leisten konnten.", sagte der frühere GM-Europe- und Opel-Chef.