Neue Strategie

BMW setzt auf X7, M-Modelle & i8 Spyder

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Luxusmodelle sollen bei dem Hersteller den digitalen Umbruch finanzieren.

Mit neuen Luxusmodellen will BMW den milliardenteuren Wandel vom reinen Autobauer hin zum Anbieter von vernetzten Fahrzeugen und digitalen Diensten finanzieren. "Unsere Branche steht vor großen Veränderungen", sagte Finanzchef Friedrich Eichiner bei der Vorstellung der neuen Strategie des Autobauers, der erst kürzlich sein 100-jähriges Jubiläum feierte.

Immer wichtiger würden automatisiertes Fahren, Digitalisierung und emissionsfreie Autos mit Batterie oder Brennstoffzelle. "Wir führen die BMW Group in eine neue Ära", sagte Vorstandschef Harald Krüger. Weil der Weg dorthin viel Geld verschlingt und neue, aggressive Wettbewerber aus der IT-Branche auf den Plan treten, setzt BMW auf Bewährtes: Große, teure Automodelle wie das Flaggschiff 7er und die sportlichen M-Modelle , die eine hohe Marge abwerfen.

i5, i8 Roadster und X7
"Wir wollen die oberen Segmente stärker attackieren, weil dies die renditestarken sind", sagte Krüger. Ein Riesen-Geländewagen namens X7 ist geplant, über einen Ableger der Luxuslimousine 7er denkt BMW laut nach. Konkurrent Daimler verkauft dank all seiner Varianten der S-Klasse deutlich mehr Fahrzeuge in diesem Segment und verdient dort mehr. BMW will zudem die PS-starke M-Reihe ausbauen, aber auch die elektrische i-Familie. Wie berichtet, sollen ein i5 und der i8 Roadster kommen. Letzterer startet bereits 2018 und ist wie der geschlossene i8 ( hier kommen Sie zu unserem Testbericht ) preislich ebenfalls in der Luxusliga angesiedelt. Das neue Modell der i-Reihe kündigte Krüger für den Beginn der 2020er-Jahre an, nannte aber keine Details. Um Kosten zu sparen und um sich in der Produktion nicht zu verzetteln, sollen wenig gefragte Modelle auf den Prüfstand kommen. Bei Mini ist bereits eine Begrenzung angekündigt.

Vernetzung immer wichtiger
Neben dem klassischen Fahrzeugverkauf wollen die Münchner künftig mehr Geld mit der Vernetzung verdienen. Das Auto als eine Art digitaler Diener soll das mobile Leben einfacher, komfortabler und sicherer machen, etwa indem es schon vor dem Start die ideale Route berechnet, die Wohlfühltemperatur der Passagiere einstellt oder unterwegs vor Gefahren warnt. "Die Wertschöpfung verschiebt sich von der Hardware in Richtung Software und Service", sagte Krüger. Dort stoßen die Autobauer auf Wettbewerber wie Apple oder Google, die schnell und aggressiv vorgehen und viel Geld in der Hinterhand haben. BMW will künftig alle Fahrzeuge vernetzen und Services über den gemeinsam mit Daimler und Audi gekauften Kartendienst Here an den Start bringen. Darüber hinaus wird auch über einen eigenen Mitfahrdienst im Stile von Uber nachgedacht.

Kostensenkung
Weil unklar ist, wann die hohen Investitionen in neue Geschäfte wieder eingespielt werden, tritt BMW an anderen Stellen auf die Kostenbremse. Über die üblichen jährlichen Effizienzsteigerungen hinaus solle Geld gespart werden, sagte Eichiner und nannte als Beispiele standardisierte Baukästen und die Vernetzung von Einkauf, Produktion und Vertrieb. Die Straffung des Modellprogramms solle das Ergebnis ebenso verbessern.

Da neue Geschäftsfelder dazukommen, die sich nicht in die bisherigen Sparten Auto, Motorrad und Finanzdienstleistungen einsortieren lassen, setzen sich die Münchner ein neues Margenziel: Ab 2017 wird konzernweit eine Umsatzrendite vor Steuern (EBT-Marge) von mindestens zehn Prozent angestrebt. 2015, im sechsten Rekordjahr in Folge, wurde dieser Wert bereits erreicht. Das Pkw-Geschäft soll nach wie vor zwischen acht und zehn Prozent Rendite (Ebit-Marge) einfahren, dasselbe gilt ab nächstem Jahr auch für die Motorrad-Sparte. Für 2016 äußerte sich der BMW-Vorstand wegen der vielen Krisen und Konflikte rund um die Welt und wegen der hohen Kosten vorsichtiger: Gewinn vor Steuern, Umsatz und Absatz sollen leicht steigen.

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