Angriffslustige Katze
Brandneuer Jaguar XE im Test
11.05.2015
Briten stellen 3er BMW, Audi A4 und Mercedes C-Klasse Rute ins Fenster.
Jetzt hat das lange Warten wirklich bald ein Ende: Wie mehrmals berichtet, startet Jaguar mit dem brandneuen XE nach dem eher glücklosen X-Type (damals noch auf Ford Mondeo Basis) Anfang der 2000er-Jahre einen weiteren Angriff auf die etablierte Premium-Mittelklasse. Weltpremiere feierte der Gegner des 3er BMW, Audi A4 und der Mercedes C-Klasse bereits im September 2014. Vor wenigen Wochen wurden dann auch alle Preise und Ausstattungsdetails verraten. Im Juli 2015 kommt die neue Raubkatze nun endlich in den Handel. Und nach den ersten Testkilometern, die wir nun am Steuer des XE auskosten konnten, kann vorab beschieden werden: Die Briten-Attacke wird dieses Mal deutlich nachhaltigere Auswirkungen auf die eingefahrene Rollenverteilung im Segment haben.
Optik
Das Design des XE ist klassisch-zeitlos geraten. Herausstechendstes Merkmal ist der wild entschlossene Blick mit dem großen Grill und den schmalen Scheinwerfern. In der Seitenansicht fallen die kurzen Überhänge und der lange Radstand auf. Gemeinsam sorgen sie für ausgewachsene Proportionen. Am Heck setzen die flachen, zweigeteilten Leuchten und der Diffusoreinsatz Akzente. Alles in allem sieht der XE wie ein geschrumpfter, neuer XF
aus. Letzterer kommt im Herbst in den Handel. Gefertigt ist die Blechhaut zu 75 Prozent aus Alu. Der Effekt: Mit 1.500 kg zählt der Jag auf Anhieb zu den Leichtgewichten in der Klasse. Neue Maßstäbe setzt der Brite in diesem Bereich aber nicht.
Innenraum
Innen dominieren nach der Art des Hauses feine Materialien, dazu ein (eher kleiner) 8-Zoll Touchscreen in der Mittelkonsole und bei der 8-Gang-Automatik der berühmte Drehknopf anstelle eines Hebels. Den gibt es nur beim manuellen 6-Gang-Getriebe, das wiederum nur in Verbindung mit den Vierzylinder-Dieselmotoren zu haben ist. Das Platzangebot ist vorne reichlich, hinten eher weniger. Die Kopffreiheit ist für die Hinterbänkler ab einer Körpergröße von 185 cm beschränkt, der Kofferraum mit 455 Litern durchschnittlich groß. Dank einer 40:20:40 geteilten Fondlehne ist der Stauraum aber erweiterbar. Für alle, die mehr Platz brauchen, soll die Kombi-Version (XE Sportbrake) Abhilfe schaffen, die für Jänner 2016 angekündigt ist.
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Sportlich abgestimmt
Bis dahin gilt es, den XE eher unter sportlichen, denn praktikablen Gesichtspunkten zu betrachten: Schon der kleinste Diesel mit 163 PS liefert mit Beschleunigungswerten von 0 auf 100 in 7,8 s eine gute Performance ab. Das gleiche Triebwerk gibt es auch noch mit 180 PS. Fahrwerk und die Dämpfung zum Innenraum sind ausgezeichnet.Die Federung ist alltagsfreundlich komfortabel abgestimmt. Wer es gerne härter mag, kann das optionale Sportfahrwerk ordern, das es für die Top-Version "S" (mit 340 PS starkem V6-Benziner) ab Werk gibt. Weiters bietet Jaguar noch zwei 2.0-Liter große Vierzylinder-Benziner mit 200 und 240 PS an. Zunächst gibt es den neuen Einstiegs-Jag nur als Hecktriebler. Es ist aber gut möglich, dass Jaguar später auch Allradversionen nachreicht. Schließlich werden auch vom 3er, A4 und der C-Klasse rund 50 Prozent der verkauften Modelle mit vier angetriebenen Rädern verkauft.
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Wartungsfreundlich
Das Basismodell ist mit zwei Zonen Klimaanlage, Multimedia-System mit Touchscreen, Bremsassistent, Spurhalte und Auffahr-Assistenten schon recht gut bestückt. Gegen Aufpreis sind auch Features wie Head-up-Display, Online-Zugang, Echtzeit-Navigation, WLAN-Hotspot und Voll-LED-Scheinwerfer zu haben. Preislich beginnt die Welt des XE bei 37.000 Euro. Wie berichtet, übernimmt Jaguar in den ersten drei Jahren alle Wartungskosten, was den Briten von seinen ähnlich teuren Konkurrenten dann doch positiv abhebt. (ff)
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