Der bislang unter dem Decknamen "Eagle" bekannte 2+2-Sitzer wurde nun als Evora auf der British Motor Show enthüllt.
Zwar konnte Lotus nicht alle Details seines neuen 2+2-Sitzers bis zum offiziellen Start geheimhalten (wir berichteten) - immerhin der Name war dann aber wirklich neu. Evora heisst nun also Lotus neuestes Sportwagen-Modell - die erste Neuentwicklung seit mehr als einem Jahrzehnt!
Was Lotus-freunden auf der Londoner Automesse aber ein leises "Shocking" entlockte, war weniger das Styling oder die Performancedaten - es war das Gewicht. Ausgerechnet Lotus, Verfechter federleichter Sportwagen, die durch radikales Abspecken selbst aus kleinen Motoren sportliche Performance holen, hat richtig Speck angesetzt.
Der Dicke
Im Vergleich zur Elise, deren Masse noch nicht einmal vierstellig angeschrieben werden muss, ist der Evora ein echtes Pummelchen: 1.350 kg bringt der Sportler auf die Waage. Immerhin kann man aber vier Personen darin transportieren - sofern zwei davon noch klein sind. Auch bei der Ausstattung ist Lotus weit über seinen Schatten gesprungen: Nicht nur Klimaanlage und elektrische Fensterheber findet man im Evora - auch ein Bose-Soundsystem und sogar eine Rückfahrkamera hat man dem Sportwagen spendiert. Mit dem spartanischen Go-Kart-Flair einer Elise hat das natürlich nichts mehr zu tun.
Nicht nur das: Lotus wirft im Umfeld des Evora mit Begriffen wie "Lifestyle" nur so um sich und beschreibt den Evora als - kein Witz - perfektes Accessoir für die moderne Frau von heute. Angesichts der bisherigen Käuferschicht von Lotus könnte sich der britische Sportwagenhersteller aber schnell wieder auf testosteron-intensivere Marketingstrategien besinnen - schließlich galten Lotus-Sportwagen bisher nicht gerade als "Frauenauto".
Technisch hat der Lotus Evora jedenfalls das Zeug, Platzhirschen wie dem Audi TT oder dem Porsche Cayman durchaus Konkurrenz zu machen. Der genaue Output des 3.5-Liter Toyota-V6-Motors wurde zwar von Lotus noch nicht bekanntgegeben - wohl aber, dass der Evora für den Sprint von 0 auf 100 km/h deutlich unter 5 Sekunden benötigen soll.