1.500 PS; 5 Mio. Euro
Bugatti greift mit dem neuen Divo an
27.08.2018
Limitiertes Hypercar basiert auf dem Chiron, bietet aber viele Neuerungen.
Gute und schlechte Nachrichten für reiche Bugatti -Fans. Die französische VW-Tochter bringt ein neues Modell an den Start, das noch deutlich exklusiver ist als der Chiron . Vom neuen Divo werden nämlich weltweit nur 40 Stück gefertigt. Trotz Straßenzulassung wird man das Modell also wohl kaum im öffentlichen Verkehr zu Gesicht bekommen. Obwohl das neue Hypercar erst jetzt im Rahmen des Concours d'Elegance 2018 in Pebble Beach (Kalifornien) offiziell vorgestellt wurde, ist es bereits restlos ausverkauft. Stammkunden des Hauses konnten sich nämlich bereits vorab ein Bild machen und sie schlugen bei dieser Gelegenheit offenbar gleich kräftig zu. Weitere Interessenten schauen also durch die Finger. Doch sie können sich zumindest damit trösten, dass sie die über fünf Millionen Euro, die der Divo kostet, anderweitig ausgeben können.
Eigenständige Optik
Obwohl man dem Divo die Verwandtschaft zum Chiron sofort ansieht, wirkt das limitierte Modell doch ziemlich eigenständig. Die Entwickler legten den Fokus auf eine noch bessere Performance. Aerodynamische Änderungen und der massive Einsatz von Leichtbau wirken sich nicht nur auf die Fahrdynamik, sondern auch auf die Optik aus. Die Front wird vom typischen Bugatti-Grill in Hufeisenform geprägt. Im Vergleich zum Chrion fallen die seitlichen Lufteinlässe in der Frontschürze aber deutlich größer aus. Absoluter Hingucker sind jedoch die Voll-LED-Scheinwerfer des Divo. Sie sind gerade einmal 3,5 Zentimeter hoch und sorgen in Kombination mit dem Tagfahrlicht für einen besonders aggressiven Blick. Die zerklüftete Motorhaube wird optisch von einem blauen Streifen („Divo Racing Blue“) in zwei Hälften unterteilt. Das markante Blau zieht sich im unteren Bereich zudem rund um die gesamte Karosserie. In der Seitenansicht stechen die neu gestalteten Schweller und der etwas verkleinerte Halbkreis hinter der Tür ins Auge. Zudem gibt es eine markante Finne, die sich vom oberen Teil der Heckscheiber bis zum variablen Spoiler zieht. Letzterer ist nicht nur größer, sondern dient bei harten Bremsmanövern zudem als Luftbremse. Auch am Heck markieren die Leuchten das optische Highlight. Hier setzt Bugatti pro Seite auf 44 beleuchte Lamellen, die die Rückleuchten wie 3D-Skulpturen erscheinen lassen. Besonders cool: Die Leuchteinheiten bilden gleichzeitig das Heckgitter. In der Heckschürze sind neben dem mächtigen Diffusor auch die vier armdicken Endrohre der Sportabgasanlage integriert.
Innenraum
Im Cockpit macht sich die strenge Diät ebenfalls bemerkbar. Hier wurden beim Divo unter anderem einige Ablagen eingespart. Fahrer und Beifahrer nehmen auf superleichten Schalensitzen Platz, die mit feinstem Alcantara bezogen sind. Auch der restliche Innenraum ist mit Leder oder Alcantara ausgekleidet. Die Brücke zum Außendesign schlägt das großflächig eingesetzte Blau. Markant: Beim Fahrersitz sind auch die integrierte Kopfstütze und ein Teil der Lehne mit blauem Leder/Alcantara bezogen. Der Beifahrersitz ist hingegen fast komplett schwarz gehalten. Die restliche Ausstattung entspricht weitestgehend jener des Chrion. Beim Divo ist also ebenfalls alles mit an Bord, was Bugatti derzeit zu bieten hat.
Antrieb
Unter der durchsichtigen Motorhaube hat sich nichts getan. Hier kommt der aus dem Chiron bekannte W16-Motor mit 8,0 Liter Hubraum und vier Turboladern zum Einsatz. Das beeindruckende Triebwerk leistet 1.500 PS und stemmt ein maximales Drehmoment von 1.600 Nm. So gerüstet, sprintet das allradgetriebene Hypercar in gerade einmal 2,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Beim Top-Speed hat der Divo aber eindeutig das Nachsehen. Während der Chiron erst bei 420 km/h abgeregelt wird, ist hier „bereits“ bei 380 km/h Schluss. Grund dafür ist die verstärkte Auslegung auf eine ideale Fahrdynamik. Und diese macht sich auf der Rundstrecke bezahlt. Auf dem berühmten Handlingkurs im italienischen Nardo ist der Divo um ganze acht Sekunden schneller als der Chiron. Da kann man die um 40 km/h geringere Endgeschwindigkeit locker verschmerzen. Den 0-bis-400-auf-0-km/h-Rekord kann der Divo für Bugatti jedoch nicht vom Koenigsegg Agera RS zurückholen. Neben der Aerodynamik und der neuen Abstimmung (deutlich höherer Radsturz) macht sich beim Handling auch das um 35 Kilogramm geringere Gewicht positiv bemerkbar.
Berühmter Namensgeber
Abschließend noch eine kurze Information zum Namen des neuen Modells. Bugatti hat den Divo nach dem französischen Rennfahrer Albert Divo benannt. Dieser siegte in einem Bugatti T35 in den Jahren 1928 und 1929 bei der legendären „Targa Florio“.
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