Offensive in Wien

car2go greift jetzt mit Mercedes-Modellen an

04.04.2017

Fünfsitzer (A-Klasse, CLA und GLA) kommen zu den 350 zweisitzigen Smarts hinzu.

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© Daimler AG
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Wien ist, wie berichtet, eine der erfolgreichsten car2go -Städte der Welt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, vollzieht der Carsharing-Anbieter nun den im Vorjahr angekündigten Ausbau seiner Flotte. Ab Mitte April rollen die ersten Mercedes-Modelle in die heimische Bundeshauptstadt. In drei Tranchen kommen bis Juni 2017 insgesamt 350 Fünfsitzer nach Wien. Konkret handelt es sich dabei um 250 A-Klassen (125 weiß und 125 grau), 50 weiße CLA und 50 weiße GLA. Gleichzeitig wird die bestehende Smart-Flotte völlig erneuert und auf 350 Fahrzeuge halbiert. Damit bleibt das Gesamtangebot mit 700 verfügbaren car2go-Autos gleich. Viersitzige Smart-Modelle (forfour ) sind derzeit kein Thema. Auch der kommende Elektro-Smart wird in absehbarer Zeit bei car2go nicht nach Österreich kommen. Dafür sei die Infrastruktur noch nicht ausreichend ausgebaut, erklärte Alexander Hovorka, car2go-Österreich-Chef, im Gespräch mit auto.oe24.at.

Neue Zielgruppen

Um den Nutzern das neue Angebot so einfach wie möglich zu gestalten, handelt es sich bei allen Mercedes -Modellen um 180er-Benziner (122 PS), die ihre Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an die Antriebsräder übertragen. Mit den größeren Autos will car2go auch neue Kunden gewinnen und Zielgruppen erschließen. So könnten Geschäftskunden künftig auch zu viert vom Flughafen zu einem Termin in die City fahren, oder umgekehrt. Auch weitere Distanzen wie die Strecke Wien – Linz können mit den Mercedes-Modellen nun komfortabel bewältigt werden. Und wer einen größeren Einkauf im Bau- oder Supermarkt plant, hat im GLA dafür nun ebenfalls Platz. Zudem sollen künftig auch vermehrt Frauen und ältere Autofahrer das Angebot nutzen. Aktuell sind zwei Drittel der car2go-Kunden männlich und 65 Prozent zwischen 26 und 45 Jahren alt. Die wichtigste Altersgruppe sind die 26 bis 35 Jährigen mit einem Anteil von 40 Prozent, gefolgt von den 36 bis 45 Jährigen mit einem Anteil von 25 Prozent. Zudem geht der Anbieter davon aus, dass die Nutzungsdauer und Auslastung dank der Mercedes-Modelle steigen wird. Zuletzt profitierte die Daimler-Tochter auch davon stark, dass man den Dienst nun in verschiedenen Städten nutzen kann, ohne dass man sich dafür eigens registrieren muss. Das mache sich am Flughafen Wien bereits stark bemerkbar. Mittlerweile kommen 7 Prozent der car2go-Nutzer aus dem Ausland. Diese internationale Ausrichtung gilt natürlich auch für die Mercedes-Modelle.

DriveNow-Gegenangebot und Öffi-Nutzer

Mit der Flottenumstellung reagiert car2go auch auf DriveNow vom Erzrivalen BMW (und Sixt). Hier werden schon seit geraumer Zeit Mini - und BMW-Modelle mit fünf Sitzen und einem großzügigen Raumangebot angeboten. Auch das Elektroauto BMW i3 steht den DriveNow-Nutzern zur Verfügung. Aktuell hat car2go 120.000 Kunden in Wien und ist damit klarer Marktführer. Innerhalb des letzten Jahres legte die Kundenzahl um 13 Prozent zu. Eine Expansion in andere österreichische Städte sei nicht geplant, da sich ein Carsharing-Angebot erst ab einer Einwohnerzahl von 500.000 Menschen auszahle, so Hovorka. Mit der Wiener Stadtverwaltung zeigt sich car2go zufrieden, auch wenn es immer einen Platz für weitere Verbesserungen gäbe. Hovorka entkräftete im Gespräch auch das Vorurteil, dass Carsharing-Dienste die Öffi-Nutzung einschränken würde. Das Gegenteil sei der Fall. Rund zwei Drittel der car2go-Kunden hätten eine Jahreskarte der Wiener Linien. Auch viele Pendler, die mit Zug, Bus oder S-Bahn nach Wien fahren, würden das Angebot gerne nutzen.

Kosten

Bei den Registrierungskosten ändert sich mit dem Start der Mercedes-Modelle nichts. Die Anmeldung kostet einmalig 9 Euro, dafür erhalten die car2go-Kunden jedoch einen 15 Euro Gutschein. Bei der Nutzung sind die größeren Modelle etwas teurer. Während für den Smart 31 Cent pro Minute fällig werden, kostet diese bei der A-Klasse 35 Cent und beim GLA/CLA 38 Cent. Der Stundenpreis beträgt beim Smart 14,90 Euro, bei der A-Klasse 15,99 Euro und beim GLA/CLA 17,99 Euro. Wer die car2go-Fahrzeuge einen ganzen Tag lang nutzen will, zahlt beim Smart 69 Euro, bei der A-Klasse 99 Euro und bei GLA/CLA 109 Euro. Die Fahrzeuge sind Vollkasko versichert, der Selbstbehalt liegt bei 500 (Smart) bzw. 1.000 Euro (Mercedes).

14.000 Fahrzeuge und 2,2 Millionen Kunden

Das Finden, Buchen und Bezahlen der Fahrzeuge erfolgt bei car2go per Smartphone. Den Dienst gibt es seit 2008, er ist international an 26 Standorten verfügbar (14 in Europa, elf in Nordamerika und einer in China). Die rund 14.000 Fahrzeuge wurden global von über 2,2 Millionen Kunden mehr als 78 Millionen Mal angemietet, rechnete car2go unlängst vor. Rein elektrische Flotten mit insgesamt 1.350 Fahrzeugen gibt es an drei Standorten - Stuttgart, Amsterdam und Madrid.

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