Leere Autobatterie
Darauf müssen Sie bei Starthilfe achten
19.01.2016
Rund ein Drittel aller Autopannen wegen Problemen mit der Batterie.
668.000 Mal sind die ÖAMTC-Pannenfahrer laut eigenen Angaben 2015 in ganz Österreich ausgerückt. Der häufigste Pannengrund: Schwache, leere oder defekte Autobatterien. Rund ein Drittel (über 216.000) Einsätze wurden deswegen von den "Gelben Engeln" absolviert. Sinken die Temperaturen wie derzeit deutlich unter die 0-Grad-Marke, steigen diese Einsätze stark an.
Expertentipps für die Starthilfe
Springt der Wagen nicht an, kann das verschiedene Ursachen haben. "Starthilfe, egal ob per Booster oder Überbrückungskabel, sollte nur dann in Eigenregie durchgeführt werden, wenn ein Defekt an Fahrzeug oder Batterie ausgeschlossen werden kann“. Ist man sich nicht sicher, sollte unbedingt ein Experte gerufen werden, empfiehlt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Beherzigt man diesen Rat nicht, können schlimmstenfalls gefährliche Situationen durch technische Ausfälle während der Fahrt folgen. Und auch, wenn man schon öfter Starthilfe gegeben hat, sollte man unbedingt die Herstellervorgaben bei der Bedienung einhalten und sich nicht auf sein Wissen verlassen.
Bezüglich der Start-Booster ist es ratsam, das Gerät nach Möglichkeit bei Raumtemperatur zu lagern. Nur so ist die volle Leistungsfähigkeit sichergestellt. "Häufig wird das nicht möglich bzw. sinnvoll sein. Braucht man dennoch hohe Leistung, kann behutsames Aufwärmen des Boosters helfen", so Kerbl. "Ist ein Startvorgang nicht erfolgreich, können unter Umständen weitere Versuche die Batterie des Boosters aufwärmen, bis es dann irgendwann klappt."
>>>Nachlesen: Fahren mit Sommerreifen kann teuer werden
Acht Start-Booster im Test
Passend dazu hat der Autofahrerclub nun auch acht "Start-Booster" auf Lithium-Basis im Hinblick auf Sicherheit, Leistung und Handhabung getestet: Dino Starthilfe, Afendo 5in1, Pro User LI400A, Noco GB30, Xlayer Powerbank, APA Power Pack, Kunzer MPFB90 und Ring RPP900.
Das Fazit des ÖAMTC-Technikers: "Alle getesteten Start-Booster erfüllen grundsätzlich ihre Aufgabe. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede, speziell in Bezug auf die Sicherheit." Denn drei der Booster, Ring RPP900, Kunzer MPB90 und APA Power Pack fielen bei der Sicherheitsprüfung durch. Der Grund: Bei der Kurzschlussprüfung schmolzen die Gehäuse unter starker Wärme- und Rauchentwicklung auf. "Auch wenn es in keinem Fall zu einem offenen Feuer gekommen ist, ist das nicht akzeptabel und zieht die Gesamtbewertung der Produkte auf 'genügend' nach unten", kritisiert Kerbl.
Bei der Überprüfung der Leistungsangaben der Booster gab es unterschiedliche Ergebnisse. Bei Raumtemperatur überraschten einige Geräte (z. B. Xlayer Powerbank) mit außergewöhnlich hoher Leistung. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt konnte hingegen nur noch ein Produkt (Afendo 5in1), bei -18 Grad kein einziges die vom Hersteller versprochene Leistung einhalten. Allerdings bedeutet das kein automatisches Versagen im Pannenfall. "Schafft die Autobatterie es knapp nicht, das Fahrzeug zu starten, kann der Booster immer noch den entscheidenden Unterschied ausmachen", stellt Kerbl klar. "Wunder darf man aber keine erwarten, wenn die Batterie bei niedrigen Temperaturen entladen und der Booster z. B. durch Lagerung im Auto ausgekühlt ist."
>>>Nachlesen: Auto unbedingt noch winterfit machen